Honeymoon in Las Vegas
beiden Seiten des Ganges leer waren. Sie dachte flüchtig an ihre Mutter und ihre Schwestern, doch die hatten ihre Hochzeiten gehabt. Das hier war ihre und Bryce'.
Die Trauzeremonie war schlicht und ohne Gefühlsduselei. Und gerade weil sie so schlicht waren, bedeuteten die Worte Sunny sehr viel. Als Bryce das Ehegelübde sprach, sah er ihr in die Augen, und seine Stimme klang feierlich, so dass auch ihre letzten Zweifel verflogen. Sunny sprach ihre Worte genauso feierlich und meinte es ernst mit ihrem Treueschwur. Nun war alles sehr real. Es gab kein Zurück mehr. Sie würden zusammen vorangehen und das Beste aus dem machen, was das Leben ihnen bot.
Bryce hatte zwei goldene Ringe gekauft. Es rührte Sunny, dass er allen zeigen wollte, dass er verheiratet war - kein Junggeselle mehr, sondern ein verantwortungsbewusster, treu sorgender Ehemann.
"Mit diesem Ring nehme ich dich zur Frau...“
Er musste den Smaragdring abnehmen, um ihr den Ehering anstecken zu können, steckte ihn ihr danach aber wieder an. Fasziniert betrachtete sie die beiden Schmuckstücke, die perfekt passten und der funkelnde Beweis dafür waren, dass sie nun ihm gehörte.
"Ich erkläre Sie hiermit zu Mann und Frau."
Schicksalhafte Worte ...
Sie legte ihre ganze Hoffnung auf eine glückliche Zukunft mit Bryce in den Kuss, mit dem sie ihr Bündnis besiegelten, und er erwiderte diesen genauso leidenschaftlich.
Der Trauschein wurde ausgestellt, in eine Mappe getan und ihr ausgehändigt -
eine bleibende Erinnerung an einen bedeutsamen Tag. Der Pianist spielte "All The Way", als sie dem Zelebranten und den offiziellen Trauzeugen dankten.
Als Ehepaar gingen sie den Gang zurück, und Sunny dachte an den Song, dessen Text ihre Hoffnungen spiegelte. Wenigstens machte sie sich keine Illusionen, was diese Ehe betraf. Sie mussten beide daran arbeiten, dass sie glücklich miteinander wurden.
"Wo findet die Hochzeit von Bryce Templar statt?" ließ sich plötzlich eine schrille Frauenstimme vernehmen.
Sunny blieb ebenfalls stehen, als sie merkte, wie Bryce ihre Hand drückte und stehen blieb. Er wirkte sehr angespannt und machte ein finsteres Gesicht.
"Sie hat also schon stattgefunden?" schrie die Frau und fügte wütend hinzu:
"Na, wir werden ja sehen!"
Sunny wandte den Blick von Bryce ab und sah die Frau in die Kapelle stürmen.
Am Ende des Ganges blieb sie stehen, musterte sie von Kopf bis Fuß und wandte sich dann an Bryce.
"Wie konntest du nur?" schrie sie.
Fassungslos betrachtete Sunny sie. Wer war diese Frau, und warum war sie so aggressiv?
"Wie konntest du mir das antun?" fragte sie Bryce aufgebracht und ignorierte sie dabei völlig.
"Das war ganz einfach, Kristen", erwiderte er kalt.
Kristen? Er kannte sie also? Sie war keine Verrückte?
"Du mieses Schwein!" beschimpfte sie ihn, das Gesicht wutverzerrt. "Dafür wirst du bezahlen!"
"Oh, damit hatte ich gerechnet", sagte er mit einem verächtlichen Unterton.
"Allerdings wäre es mich wesentlich teurer zu stehen gekommen, wenn ich dich geheiratet hätte."
10. KAPITEL
Wenn ich dich geheiratet hätte!
Bryce hatte diese Frau heiraten wollen?
Obwohl Sunny unter Schock stand, registrierte sie alle äußeren Eigenschaften dieser Frau, die seine erste Wahl gewesen war. Sie war eine sehr elegante Erscheinung mit ihren klassischen Zügen und dem glänzenden blonden Haar, das in einem modischen Fransenschnitt ihr Gesicht umrahmte und ihr auf die Schultern fiel. Und sie hatte nicht nur das Gesicht, sondern auch die Figur eines Models, auch wenn sie nicht so groß und langbeinig war wie sie. Sie war wohlproportioniert und wirkte ausgesprochen sexy in dem taupefarbenen Leinenkleid, das sie mit diversen schicken Accessoires wie goldenen Armreifen und goldener Kette, Kettengürtel, einer exklusiven Handtasche und ebensolchen Sandaletten kombiniert hatte.
Seine verächtliche Bemerkung war offenbar wie eine Ohrfeige für sie gewesen, doch die Frau erholte sich schnell davon und ließ ihrem Zorn erneut freien Lauf, indem sie auf ihn zukam und ausholte, als wollte sie ihn schlagen.
Bryce verhinderte es, indem er ihr Handgelenk packte und mit eisernem Griff festhielt. "Geh weg, Kristen!" befahl er mit einem harten Unterton. Dann ließ er den Arm sinken und gab ihre Hand frei. "Es ist aus. Das habe ich dir heute Morgen gesagt."
Heute Morgen? Sunny musterte ihn scharf. Bevor oder nachdem sie seinen Heiratsantrag angenommen hatte?
Er spürte ihren Blick, merkte, was sie beschäftigte, und antwortete
Weitere Kostenlose Bücher