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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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ist. Was meinen Sie?«
    »Ich teile Ihre Meinung.«
    Armstrong steckte das Feuerzeug weg. Im Halbdunkel des Wagens wandte er sich an Sun: »Sie können das Kommando abrücken lassen, Malcolm. Wir brauchen keine Zeit mehr hier zu verlieren. Einverstanden, Mr. Sinders?«
    »Ja. Wir können dann gleich fahren.«
    Gehorsam stieg Malcolm Sun aus. Armstrong beobachtete Suslew auf dem Deck.
    »Sie sprechen Russisch, Sir, nicht wahr?«
    »Ja. Warum fragen Sie?«
    Armstrong reichte ihm das Papier hinüber. »Das fiel Suslew aus der Tasche.«
    Behutsam nahm Sinders das Papier an sich. »Trauen Sie Sun nicht?« fragte er.
    »Doch. O doch. Aber Chinesen sind Chinesen, und das ist Russisch. Er kann nicht Russisch.«
    Sinders legte die Stirn in Falten. Dann nickte er. Armstrong klickte das Feuerzeug an. Sinders überflog das Papier und seufzte. »Ein Wetterbericht, Inspektor – wenn es nicht chiffriert ist.« Sorgfältig faltete er das Telegramm zusammen. »Die Fingerabdrücke könnten etwas bringen. Sicherheitshalber werde ich es an unsere Chiffrierabteilung weitergeben.«
    Sinders lehnte sich zurück. Das Telegramm hatte folgenden Wortlaut: »Berichten Sie Arthur, daß wir, seinem Ersuchen nach Sofortmaßnahme Eins gegen den Verräter Metkin Folge leistend, Bombay sofort die nötigen Anweisungen gegeben haben.
    Zweitens: Die Begegnung mit dem Amerikaner wird auf Sonntag vorverlegt. Drittens: Die AMG-Berichte haben auch weiterhin Vorrang. Sevrin muß größte Anstrengungen unternehmen, um Erfolg zu erzielen. Zentrale.«
    Wer ist der Amerikaner? fragte sich Sinders. Und soll Arthur ihm begegnen, oder wer sonst? Kapitän Suslew? Ist er so unschuldig, wie er den Anschein zu erwecken sucht? Wer ist der Amerikaner? Bartlett, die Tcholok, Banastasio oder wer? Peter Marlowe?
    Haben Bartlett oder die Tcholok im Juni in Moskau mit der Zentrale Kontakt aufgenommen – mit oder ohne Peter Marlowe, der sich um die gleiche Zeit dort aufhielt, als ein streng geheimes Treffen ausländischer Agenten stattfand? Oder ist der Amerikaner überhaupt kein Besucher, sondern einer, der hier in Hongkong lebt? Rosemont? Oder Langan? So vieles, worüber man sich Gedanken machen müßte.
    Wie etwa: Wer ist der vierte Mann? Der über Philby steht? Oder: Wer ist diese geheimnisvolle Mrs. Gresserhoff, die Kiernans zweiten Anruf entgegennahm und dann spurlos verschwand?
    Und was ist mit diesen verdammten AMG-Berichten? Mit diesem verdammten AMG und diesem verdammten Dunross, der sich so verdammt gerissen vorkommt …?
    Es ging auf Mitternacht zu, und Dunross und Casey saßen nebeneinander in bester Stimmung in dem verglasten Vorderteil einer Fähre, die ihrem Liegeplatz in Kowloon zustrebte. Trotz der tieftreibenden Wolkenfetzen war es eine prachtvolle Macht. Von ihren Plätzen genossen sie eine schöne Aussicht, und durch eines der offenen Fenster kam eine salzige Brise.
    »Wird es wieder regnen?« brach sie das behagliche Schweigen.
    »Aber ja. Ich hoffe nur, daß es bis morgen spät nachmittags nicht schüttet.«
    »Sie und Ihre Pferderennen! Sind sie so wichtig?«
    »Für alle Hongkongyan sicherlich. Für mich, ja und nein.«
    »Ich werde mein ganzes Vermögen auf Noble Star setzen.«
    »Das würde ich nicht tun«, meinte er. »Man sollte sich immer absichern.« Zwanglos hob er seinen Arm, hakte sie unter und legte seine Hand wieder in seinen Schoß.
    Beide empfanden den Kontakt als angenehm. Es war ihre erste echte Berührung.
    Während des ganzen Spaziergangs vom Mandarin-Hotel zur Fähre hatte sie seinen Arm nehmen wollen, den Impuls aber niedergekämpft. Jetzt tat sie, als merke sie nichts.
    »Sie haben die Geschichte von George Toffer nie fertig erzählt, Casey. Haben Sie ihn gefeuert?«
    »Nein, das tat ich nicht, jedenfalls nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nachdem wir die Aktienmehrheit hatten, ging ich in sein Büro. Natürlich war er wütend, aber mittlerweile hatte ich herausgefunden, daß er nicht der strahlende Held war, der zu sein er vorgab. Er schwenkte mir einen meiner Briefe wegen des Geldes, das er mir schuldete, vor der Nase herum und brüllte, daß ich es nie wiederbekommen würde, niemals!« Sie zuckte die Achseln. »Ich habe es auch nie wiederbekommen. Dafür bekam ich seine Firma.«
    »Was wurde aus ihm?«
    »Er ist immer noch damit beschäftigt, Leute hereinzulegen. Hören Sie, können wir das Thema wechseln? Mir wird übel, wenn ich an ihn denke.«
    Er lachte. »Das wollen wir nun wirklich nicht. Herrliche Nacht,

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