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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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ein toller Mann.
    Gefährlich und – oh, so verlockend!
    Die breite Marmortreppe des V and A lag vor ihnen. Diskret ließ sie seinen Arm los.
    »Sie sind ein kluger Mann, Tai-Pan. Halten Sie es für fair, mit einem Menschen zu schlafen, wenn man ihn nicht liebt?«
    »Wie?« Er schreckte aus seiner heiteren Lässigkeit auf und antwortete dann leichthin. » Liebe ist ein westliches Wort, meine Dame. Ich, ich sein Chinamann!«
    »Im Ernst.«
    Er lachte. »Ich finde, jetzt ist nicht die Zeit für ein ernstes Gespräch.«
    »Aber Sie haben eine Meinung?«
    »Immer.«
    Sie gingen die Treppe hinauf ins Foyer, das auch um diese späte Stunde noch voller Menschen war. Sofort fühlte er viele Augen auf sich, und das war auch der Grund, warum er sich nicht schon auf der Treppe von ihr verabschiedet hatte. Auch das hilft, dachte er, ich muß ruhig und zuversichtlich auftreten. Noble House bleibt unangreifbar. Den Luxus, Angst zu zeigen, kann ich mir nicht erlauben.
    »Wie wäre es mit einem Schlummertrunk?« fragte sie. »Ich bin überhaupt nicht schläfrig. Vielleicht schließt Linc sich an, wenn er da ist.«
    »Eine gute Idee. Tee mit Zitrone wäre genau das Richtige.« Wie durch Zauberkraft herbeigerufen kam der Oberkellner lächelnd auf sie zu. Auch ein Tisch war frei.
    »Guten Abend, Tai-Pan!«
    »Guten Abend, Nachtzeit Gup!«
    »Ich hätte auch gern einen Tee mit Zitrone«, sagte sie. Der Kellner entfernte sich.
    »Ich möchte nur schnell nach meiner Post sehen.«
    »Selbstverständlich.« Interessante Frau, dachte Dunross. Eine Sexualität, die nur darauf wartet, zu explodieren. Wie, zum Teufel, kann ich ihr helfen, rasch zu ihrem Startgeld zu kommen?
    Nachtzeit Gup machte sich in der Nähe zu schaffen und sagte leise auf Kantonesisch:
    »Wir hoffen sehr, Tai-Pan, daß Sie mit der Börse zurechtkommen.«
    »Ich danke dir.« Dunross plauderte ein Weilchen und strahlte Zuversicht aus. Dann kehrte sein Blick auf Casey an der Rezeption zurück.
    Nachtzeit Gups listige alte Augen zwinkerten. »Der Waffenschmuggler ist nicht im Hotel, Tai-Pan.«
    »Ach ja?«
    »Er ist schon früh gegangen. Mit einem Mädchen. Gegen sieben. Ich hatte gerade meinen Dienst angetreten. Der Waffenschmuggler war sehr sportlich angezogen. Für eine Bootsfahrt, würde ich sagen.«
    Dunross konzentrierte sich. »Es gibt viele Mädchen in Hongkong, Nachtzeit Gup.«
    »Nicht wie die, Tai-Pan.« Der Alte lachte schallend. »Sie war früher die Geliebte von Schwarzbart.«
    »Iiiii, mein Alter, du hast scharfe Augen und ein langes Gedächtnis. Bist du sicher?«
    »Ganz sicher!« Nachtzeit Gup war entzückt von dem Interesse, mit dem seine Neuigkeiten aufgenommen wurden. »Jawohl«, fügte er stolz hinzu, »nachdem man so hört, die Amerikaner werden sich an Noble House beteiligen, wenn es Ihnen gelingt, sich dieser anderen Hurenböcke zu erwehren, sollten Sie das vielleicht wissen. Und auch, daß Goldenes Schamhaar in ein anderes Zimmer gezogen …«
    »Wer?«
    Nachtzeit Gup erklärte, was es mit diesem Spitznamen auf sich hatte.
    Dunross wunderte sich wie immer, wie schnell Klatsch sich verbreitete. »Sie ist umgezogen?«
    »Ja, Tai-Pan, ein Stück den Gang hinunter, auf 276. Iiiii, Tai-Pan, ich habe gehört, daß sie in der Nacht geweint hat, vor zwei Nächten, und heute abend auch, bevor sie ausging. Drittes Zimmermädchen Fung hat sie heute abend weinen gesehen.«
    »Hatten sie Streit? Sie und der Waffenschmuggler?«
    »Nein, nein, keinen Streit, aber es genügt schon, daß Goldenes Schamhaar von Orlanda weiß, um den Drachen zum Rülpsen zu bringen.« Nachtzeit Gup lächelte sie honigsüß an, als sie mit einem Stoß von Telex-Nachrichten zurückkam. Es fiel Dunross auf, daß ihre Augen jetzt umschattet waren. Keine Nachricht von Linc Bartlett, nahm er an und erhob sich. »Was Unangenehmes?« fragte er mit einem Blick auf die Papiere.
    »Nein, nein, immer das gleiche.« Sie sah ihn an. »Hat alles Zeit bis morgen. Der Abend gehört mir. Linc ist noch nicht zurück.« Sie nippte mit Genuß an ihrem Tee.
    »Also kann ich Sie für mich allein in Anspruch nehmen.«
    »Ich dachte, ich wäre es, der Ihre Zeit …« Er unterbrach sich, als er Robert Armstrong und Sinders durch die Pendeltür kommen sah. Die beiden Männer blieben am Eingang stehen und sahen sich nach einem Tisch um.
    »Die Polizei macht Überstunden«, bemerkte Casey. Die beiden Männer zögerten und begaben sich dann an einen freien Tisch am anderen Ende der Halle. »Armstrong gefällt

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