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Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Titel: Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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flatterte mit den Armen. Er ahmte einen Pelikan nach und tanzte durch seine um die Speisen hockenden Leute. Er tanzte zu Jo und der tanzte mit ihm. »Da kommen Alibaba und seine Räuber und sie retten Honky Tonk
Hannah den Hals!« Dann blieben sie stehen, und musterten Will und Hannah erneut.
    »Kommt!«, sagte Moses freundlich. »Der Tag heute war anstrengend und morgen wird es genauso. Ihr müsst etwas essen.« Er drehte sich um, kehrte zu seiner Matte zurück und aß weiter wie die anderen. Hannah und Will sahen sich verunsichert an. Sie wollten nicht glauben, was hier gerade passierte. Da befahl Moses: »Esst.Tut es für uns.Wir brauchen euch kräftig. Ihr habt heute schon genug Unsinn gemacht!«
    Hannah und Will schämten sich plötzlich wie Kinder. Denn kaum hatte Moses zu Ende gesprochen, boten ihnen die Dorfbewohner alle Speisen an. »Esst!«, lächelten sie. »Esst, bis ihr satt seid.« Und kaum hatten Hannah und Will den ersten Bissen probiert, hielt sie niemand mehr zurück. Die Eingeborenen ermunterten sie sogar, noch mehr zu essen, und erst als sie pappsatt in ihre Kissen sackten, ergriff Moses, der König, Narr, Schwindler und Feigling, das Wort.
    »Wir glauben hier nicht an das Böse«, sagte er leise und machte danach eine Pause, als hätte er behauptet, der Himmel sei grün. »Und wir kennen hier auch keine Strafen«, erklärte er weiter und schaute Hannah und Will dabei an.
    »Ach ja!«, blaffte Hannah. »Und was war in der Höhle? Habt ihr uns da nicht gedroht, dass ihr uns tötet, wenn wir nicht das tun, was ihr wollt?«
    »Nun«, lächelte Moses, »ich denke, wir haben geblufft. Wir haben so getan, als wir ob euch töten würden, und ihr habt’s geglaubt. Wir haben geschwindelt.« Er zwinkerte lustig. »Aber jetzt mal im Ernst. Nehmt es so wie die Schmetterlingsfallen, in die ihr bei eurer Ankunft hineingetappt seid. So ist das bei uns. Ein Schrecken, der sich in Schönheit auflöst …«

    »Verstehe«, nickte Honky Tonk Hannah und sah Moses an, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank. »Und deshalb verzichte ich jetzt auf die Schätze. Ich verzichte auf Gold, auf Silber, ja, und auf Hüte, auf Kleider und auf die grandiosesten Schuhe?« Sie schüttelte den Kopf. »Na klar! Was ist denn dabei? Das ist so bei euch. Hey, Moses, was ist mit dir los? Bist du noch der, den ich kenne? Der, der mir in den lauwarmen Nächten auf dem Fliegenden Rochen versprochen hat, dass er alles für mich tut? Bist du noch immer der grandiose Fantast, dessen Augen flackern können wie 1000 Kerzen?«
    Der Chevalier schluckte, doch er konnte die Liebe, die er für Hannah empfand, vor niemandem verbergen.
    »Wer soll dir noch glauben?«, fragte die schöne Piratin mit brüchiger Stimme, als hinge ihr Leben und das aller anderen von Moses’ Antwort ab. »Weißt du, ich kenne nur einen, von dem man sagt, dass er so viele Gesichter und Namen besitzt wie die, die ich bis jetzt von dir kenne. Und das ist der Teufel.« Sie musterte ihn, als wäre jetzt er der Übeltäter und als hätte sie Aweiku nie vom Felsen gestürzt.
    »Meinst du den Teufel, den du getroffen hast?«, konterte Moses. »Und mit dem du den Pakt geschlossen hast, damit du die größte und beste Piratin wirst, die die Welt je gesehen hat?«
    Will pfiff durch die Zähne. »Stimmt das?«, fragte er staunend.
    »Zweifelst du etwa daran?«, gab Hannah beleidigt zurück. »Glaubst du, ich bin so ein Lügner wie dieser Franzose?«
    »Vielleicht«, flüsterte Moses. »Ich weiß nicht, mit wem du den Pakt geschlossen hast und in welcher Hölle du angeblich warst … aber wir sind davon überzeugt, dass es die Hölle nicht gibt. Und den Teufel erst recht nicht.«
    Die Augen von Hannah wurden ganz schmal. Wills Mund
wurde größer, noch größer, als er bereits war, und Jo meinte kopfschüttelnd: »Jetzt erzähl keine Märchen.«
    »Das sind keine Märchen«, sagte Moses vergnügt. »Und das Schlechte oder Böse ist auch nicht irgendwo unter uns oder in einer dunklen Höhle. Es ist in uns drin. Ja, denn wenn das Böse dem Teufel gehörte, dann wäre jeder ein Teufel. Jeder von uns. Selbst du, kleiner Jo. Und würdest du etwa behaupten, dass du aus der Hölle kommst?«
    Jo staunte erschrocken: »Wie bitte? Was?«
    »Siehst du«, grinste Moses. »Was hab ich gesagt: Das Böse kommt nicht vom Teufel. Es entsteht in uns, so wie Husten und Schnupfen, und genauso kann man es heilen.«
    »Bist du da sicher?«, fragte Jo skeptisch.
    »Ja«, nickte Moses und wurde

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