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Honky Tonk Pirates - Der letzte Horizont: Band 6 (German Edition)

Honky Tonk Pirates - Der letzte Horizont: Band 6 (German Edition)

Titel: Honky Tonk Pirates - Der letzte Horizont: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
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und so soll es bleiben. Ich halte den Bund und schwöre dir Treue. Treue über den Tod, weil ich dich, puh, für immer …«
    Ihre Stimme brach ab.
    »Weil ich dich für immer …«
    Sie schnappte nach Luft.
    »Weil ich dich, verfluchter Galgenbaum, ihr wisst, was ich meine, und jetzt sorgt für den Knall!«
    Sie blitzte Ratten-Eis-Fuß zornig an und der sprang mit Cutter zu den Kanonen.
    »Lasst Will so verschwinden, wie es ihm gebührt.«
    Sie atmete tief. Für einen Moment war es still. Selbst das Meer schien verstummt, bevor alle Backbordkanonen des Rochens und die auf der Steuerbordseite des Bisons das Feuer eröffneten und den Dreispitz buchstäblich pulverisierten.
    »Huh«, seufzte Gagga, »das war nicht gerade romantisch, oder?« Er spuckte schon wieder in Wills linkes Ohr. »Das war eher Hals über Kopf. Gibst du mir da recht? Als ob sie dich ganz schnell loswerden wollte.«
    Will starrte ihn, als spräche der verrückte Kerl ein verkorkstes Chinesisch.
    »Oder bist du noch immer benommen von dem, was sie da über dich gesüßholzraspelt hat? ›Treue über den Tod hinaus‹, ›für immer und ewig‹, und dann dieser ›verfluchte Galgenbaum‹. Das war wirklich echt. Als könnte sie das kleine Wörtchen ›Liebe‹ nicht sagen. Dabei ist es so einfach. Oh, Liebe, Liebe, Liebelei.«
    Er drehte sich tanzend im Kreis.
    »Und hast du gesehen, wo ihre andere Hand war? Ich meine nicht die, mit der sie so demonstrativ gewedelt hat. Ich meine die andere hinter dem Rücken. Und ist dir entgangen, wen sie angeschaut hat? Oho, und wie sie ihn angeschaut hat. Und dabei hat sie den ganzen romantischen Schwachsinn gesagt. Von wegen ›Nie einen Bund mit einem anderen eingehen‹ … und dann hat sie dich einfach weggepufft. Mit ihren Kanonen.«
    Er grinste Will an, doch der starrte benommen durch ihn hindurch.
    »Hey, Honky Tonk Willi!«, stupste Gagga ihn an. »Bist du jetzt verpuppt? Ich meine, versponnen? Wie eine Raupe, die sich verwandeln will? Schlägt dir dein Herzchen zwischen den Ohren. Dann ist das sehr gut. Denn ich bin noch nicht fertig. Jetzt wird gestorben und wiedergeboren. Jetzt zeige ich dir, was wirklich geschah. Wie du hierher und in Talleyrands rot-weiß-gepunktetes Bettchen gepurzelt bist.«

Neue Freunde, neue Feinde

    chnell nahm Gagga Will bei der Hand und zog den jetzt fast willenlosen Jungen zu einem dritten magischen Fenster in der Kommandozentrale des Milbenschiffs.
    »Bist du bereit?«, fragte er mit gespielter Fürsorglichkeit. »Jetzt erfüllt sich deine Bestimmung. Jetzt wirst du das, was Jay-Nice, die fiese Hexe, vorausgesagt hat.«
    Will schaute ihn an. Was wusste dieser kleine Giftzwerg von Jay-Nice-Jo-Pi-Lin, der Herrin der Insel Rum Bottle Bottom, auf der er erwachsen geworden war?
    »Oh, du sprichst im Schlaf und im Fieber noch mehr«, erklärte Gagga, der in seinen Gedanken lesen konnte wie in einem offenen Buch. »Du bist hier im Herzen der Ozeane, und ich zeige dir, was du noch wissen musst. Den letzten kleinen Pinselstrich, der den chaotischen Wirrwarr zum hübschen Bild werden lässt. Das letzte kleine Quäntchen Wahrheit, das die Waagschale in die richtige Richtung kippt und dich zu deiner Erkenntnis bringt. Zu der, wer du bist.«
    Er berührte das Fenster, durchstach die Membran und ließ den Tag erscheinen, an dem Will so glücklich gewesen war wie niemals zuvor.
    Will sah sich springen. Er sprang neben Hannah von der Schlange herab. Er sah sie und sich lachen und wie sich die Pumphose von unten über sie stülpte. Dann fiel er ins Wasser. Er verschwand in der Gischt, gefolgt von den beiden Franzosen, Prinz Gagga und dem Schwarzen Baron. Will sah den mächtigen Schlangenkörper, der zitterte, zuckte und sich im Todeskampf aufbäumte. Will war sich sicher, dass er sie alle zermalmen würde. Es verging eine Ewigkeit, bis die Schwestern von Valas sich selbst erwürgten. Und als das letzte bisschen Leben mit einem schrecklichen Beben in ihnen verlosch, spuckte das Meer die Franzosen aus. Gagga schrie vor Glück, Wut und Angst. Er ruderte panisch mit den Armen und klammerte sich an den Schwarzen Baron. Er drohte den schmächtigen Mann unter Wasser zu drücken, doch der blieb wider Erwarten cool. Er schwamm wie ein Fisch, erfasste die Situation, entdeckte den Milbenhelm, der nur einen Steinwurf von ihnen entfernt auf den Wellen tanzte, und zog Gagga dorthin. Dann klammerten sie sich an einen der Haken, mit denen der Helm vor der Schlacht im Nacken der Schlange befestigt gewesen

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