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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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überflüssige Geste im Angesicht eines grausamen Todes.
    Sie stiegen über zerschmetterte Baumstämme und abgerissenes Astgeflecht, dann standen sie am Wrack, und Aleksandr sagte: »Bevor wir den Einstieg suchen, sollten wir sicherstellen, dass es nicht mehr abrutschen kann.«
    Scott nickte. Der kräftige Farmer prüfte, wie der Transporter lag, und musterte die zerschmetterten Äste unter dem Rumpf, die es teilweise in den Boden gepflügt hatte, dann stieß er gegen das verzogene Flugwerk und hängte sich schließlich mit vollem Gewicht daran. So wie es aussah, war das Wrack felsenfest eingekeilt. Die drei schritten es ab und suchten nach der Luke zum Cockpit. Scott grauste es schon vor dem Anblick, der sich ihnen bieten würde. Auf einer arg zerbeulten Fläche fand er ein vage vertrautes, teilweise aber unkenntliches Firmenzeichen: einen stilisierten Pfostenbaum, dessen Stamm die Doppelhelix eines DNA-Strangs bildete. Die Farbe war so sehr abgeschabt, dass der Name völlig fehlte und nur noch die Hälfte des Doppelhelix-Baumes zu erkennen war. Aleksandr Zivonik bemerkte, dass Scott das Logo betrachtete, und blickte ihm über die Schulter.
    »Das ist das Zeichen von BioNeering«, sagte der Farmer ruhig. »Die Firma hat irgendwo hier draußen ein Forschungszentrum, aber das liegt weit weg von unserer Farm.«
    »Ich dachte mir gleich, dass ich das Logo kenne, ich kam nur nicht drauf.«
    Über ihnen stießen die Baumkatzen einen schrillen Pfiff aus und sprangen auf das nach oben verkrümmte Ende des Wracks. Sie schossen über die halbe Länge und verharrten dort.
    »Sieht so aus, als hätten sie den Eingang gefunden«, sagte Karl nervös und schluckte.
    »Ich fürchte«, sagte Scott langsam, »dass unser Streuner einen der Wrackinsassen kannte.« Einen anderen Grund für die Aufregung des ‘Katers konnte er sich nicht vorstellen, zumal sich dadurch auch der erbärmliche Zustand erklärte, in dem der Streuner sich befunden hatte. Womöglich hatte er den Piloten adoptiert gehabt und war zurückgelassen worden, als der große Flugwagen startete? Wie lange mochte der Absturz her sein? Bis eine Baumkatze durch Rennen so viel Gewicht verlor, mussten Tage vergehen. Als Scott sich vorstellte, dass Fisher vielleicht irgendwann einmal tagelang durch die Wildnis eilte, um ihn zu erreichen, stieg ihm ein Kloß in die Kehle. Er begann, vorsichtig am demolierten Rumpf emporzuklettern, und fand zwar keinen Einstieg, aber die nackten Höhlen der Cockpitfenster.
    Ein Blick hinein, und Scott hätte sich fast übergeben. Schwierig war es nicht, sich auszumalen, woher all das Blut am Fell des Streuners stammte. Die gesamte Steuerkabine war damit bespritzt. Nun waren die Spritzer und Pfützen zu rostrotem Schorf erstarrt.
    »Die Luke ist hier hinten«, sagte Aleksandr rechts von Scott. »Die Zelle hat zwar die Tür eingeklemmt, aber die Verriegelung ist beim Aufprall aufgeplatzt.« Ein metallisches Knarren zerriss die unnatürliche Stille, eine Störung der Totenruhe, die sich nicht vermeiden ließ. Scott tastete sich vor, bis er mit anfassen konnte. Die Luke quietschte protestierend, gab aber schließlich doch nach. Scott duckte sich als Erster hindurch. Der Verwesungsgestank verschlug ihm den Atem. Er hielt inne, würgte und wischte sich den Mund ab, dann zog er eine Operationsmaske aus dem Medikit und band sie sich vor Mund und Nase. Wortlos reichte er auch den Zivoniks Masken.
    Das Cockpit war auf einen Bruchteil der ursprünglichen Größe gestaucht. Den Spuren nach zu urteilen hatten sich drei Personen an Bord befunden, wahrscheinlich Pilot und Kopilot, dazu ein leitender Angestellter oder ein Mitarbeiter, der entweder zu der Forschungsanlage wollte, die Aleksandr erwähnt hatte, oder von dort kam.
    Aleksandr Zivonik flüsterte gedämpft durch die Maske: »Sie müssen in einem schweren Sturm abgestürzt sein, sonst hätten wir den Aufprall gehört. Der Schall trägt hier draußen weit, und wir sind nicht mehr als zwei, drei Kilometer vom Haus entfernt. Was meinen Sie, wie lange ist es her?«
    »Wenn ich mir ansehe, in welchem Zustand die Leichen sich befinden, würde ich sagen, dass sie wenigstens seit einer Woche tot sind. Letzte Woche hat es mehrere Male ziemlich heftige Unwetter gegeben. Eins davon könnte den Transporter zum Absturz gebracht haben. Ich musste selber durch einige ziemlich üble Böen fliegen, und das waren nur die Ausläufer.«
    Wie weit konnte eine von Panik getriebene Baumkatze innerhalb einer Woche kommen,

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