Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Ähnliches wie seine stillschweigende Übereinkunft mit Honeker in der Zeit vor Cerberus. Die Möglichkeit, dass die beiden Partner waren und gemeinsam die anderen Spione der SyS täuschten, war ein großer Schock für ihn gewesen – aber es erklärte einiges.
    Nicht dass es auf lange Sicht einen großen Unterschied bedeutet hätte. Wäre es anders gewesen, hätten Giscard und Pritchart ihn und seinen Volkskommissar wohl nie in ihr Geheimnis eingeweiht. Nach Lage der Dinge hatten sie jedoch nur wenig zu verlieren, und welchen Sinn hatte es, eine Täuschung aufrechtzuerhalten, die nicht mehr wichtig war. Vor allem, wenn man mit diesem Schauspiel andere Entwicklungen behinderte, durch die man eine denkbare Überlebenschance erhielt.
    Pritchart natürlich ausgenommen , dachte der Bürger Vizeadmiral, und seine Augen wurden weich, als er die platinblonde Schönheit betrachtete. Saint-Just hat sie selbst jetzt noch nicht in Verdacht. Andernfalls hätte er ihr nie mitgeteilt, was er mit Theisman besprochen hat – oder sie wissen lassen, dass er plant, uns doch noch erschießen zu lassen, wenn alles vorbei ist. Aber er traut ihr noch, deshalb hätten Giscard und sie eigentlich nur den Mund zu halten brauchen, dann wäre wenigstens sie mit heiler Haut davongekommen.
    Doch Giscard und Pritchart hatten diese Möglichkeit offenbar nicht einmal in Betracht gezogen. Tourville bezweifelte, dass Giscard damit glücklich war, denn ganz offensichtlich hatte Pritchart die Entscheidung getroffen: Sieg oder Niederlage, sie würde bis zum Schluss neben Giscard im Schützengraben liegen.
    »Und hier sind wir nun«, stimmte der Bürger Vizeadmiral zu und grinste seinen Flottenchef grimmig an. »Wissen Sie, ich weiß, dass Tom alles für uns getan hat, was er unter diesen Umständen tun konnte, aber im Augenblick fällt es mir trotzdem ein wenig schwer, angemessene Dankbarkeit zu empfinden.«
    »Tatsächlich?« Giscard erwiderte das Lächeln. »Wissen Sie, Lester, ich sehe es so: Selbst wenn die Mantys die Salamis unter mir und Eloise zusammenschießen, gibt es noch immer Rettungskapseln. Und die geringe Chance, nach dem Gefecht vom Gegner aufgelesen zu werden, erscheint mir wesentlich reizvoller als die ganze Chose zu gewinnen und es zu Hause dann mit Saint-Just zu tun zu bekommen! Wenn er jetzt schon nervös ist, wie mies wird ihm dann zumute sein, wenn ›Die Männer, die die Mantys aufgehalten haben‹, auf weißen Pferden nach Nouveau Paris hereingeritten kommen!«
    »Eine pessimistische, aber trotzdem zutreffende Zusammenfassung«, räumte Tourville ein.
    »Wenigstens gehen die Mantys die Sache im Moment ein bisschen langsamer an«, warf Honeker ein.
    »Sie machen nur eine Atempause, Everard«, sagte Tourville zu ihm. »Sie beseitigen Schäden und munitionieren neu, bevor sie den nächsten Sprung machen … und raten Sie mal, wer genau da sitzt, wo ihr nächstes Hauptziel sein muss.«
    Mehrere Leute am Tisch lachten müde – zu ihrer eigenen Überraschung –, dann blickten alle auf die Sternenkarte über dem Konferenztisch.
    In all seiner Pracht lag das Lovat-System vor ihnen. Im All rings um die Sonne glitzerten die Icons für militärische und zivile Raumwerften, Raffinerien, Weltraumfabriken, Festungen, Minenfelder, LACs, Raketengondeln und die dicht geschlossenen Reihen der Zwölften Flotte. Für jeden gewöhnlichen Gegner wäre diese Ballung von Kampfstärke unüberwindlich gewesen. Aber gegen das, was sich in einem, höchstens zwei Monaten auf sie stürzen würde, hätten diese Schiffe vermutlich nur eine Wirkung: Sie würden die Verluste in die Höhe treiben.
    »Ich wünschte«, sagte Tourville sehr leise – selbst hier, vor Leuten, in deren Hand sein Leben lag –, »wir könnten einfach vor White Haven kapitulieren.« Aller Blicke fuhren zu ihm herum, und er zuckte voll Unbehagen die Schultern. »Ich weiß. Mir geht es auch gegen den Strich. Aber Herrgott noch mal! Es ist nicht nur wegen dem, was uns auf Haven erwartet. Denken Sie doch nur an unsere Leute, die in den Schiffen sitzen. Sie sind für die Manticoraner nur noch Ziele, aber keine ernstzunehmenden Gegner. Wie viele Tausende davon sollen denn noch sterben, nur weil Saint-Just zu halsstarrig ist – oder zu dumm –, um einzusehen, dass es vorbei ist und dass wir kapitulieren müssen?«
    »Da haben Sie vielleicht nicht ganz Unrecht, Lester«, räumte Giscard ein. »Nein, der Einwand ist wirklich stichhaltig. Leider können wir das nicht mehr, nachdem Saint-Just

Weitere Kostenlose Bücher