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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bezweifelte jedoch, dass sie auch nur entfernt so imposant wirken konnte wie ihr gewaltiger Doppelgänger aus Bronze.
    Die normalerweise so reservierten Graysons waren zum Glück vor Begeisterung über den hohen Besuch außer sich, und niemand schenkte Honor die geringste Beachtung. Unter den Personenschützern beider Sternnationen erzeugte dieser Tumult allerdings genügend Nervosität, dass ein ganzes Bataillon davon Herzanfälle bekommen hätte. Honor wusste, wie unzufrieden Andrew LaFollet mit dem Protokoll war, das ihm den angestammten Platz hinter ihr versagte; sie konnte sich kaum vorstellen, was Major Rice empfand, weil er nicht an der Seite des Protectors stehen durfte. Dann war da noch Colonel Shemais. Gewiss war sie nicht allzu erfreut darüber, hinter den Reihen der Diplomaten und Ratsmitglieder zurücktreten zu müssen – ganz zu schweigen vom Bürgermeister und den Stadtvätern Austin Citys –, die sich um Elisabeth III. drängten. Die Königin stieg unter einem Sturm von Hochrufen aus dem formellen Bodenwagen und schritt die blumenbestreuten Stufen hinauf.
    Natürlich haben die Sicherheitsexperten Wege gefunden, ihren unumgänglichen Ausschluss von der Zeremonie zu kompensieren , dachte Honor und blickte zu den Gebäuden hoch, die am Platz der Gutsherren standen. Selbst auf den Türmen der Austin-Kathedrale lauerten Scharfschützen des Planetenschutzes, und auf jedem Gebäude mit direkter Sichtlinie auf den Platz hatten sich wenigstens ein Sicherheitsbeamter mit einem Pulser, einer mit einem Plasmagewehr und ein weiterer mit einem tragbaren Flugabwehrraketenwerfer postiert. Zusätzlich schwebten hoch über dem Platz wachsam Stingships, und knapp außer Sichtweite standen Soldaten in vollen Panzeranzügen mit schweren Waffen bereit.
    Alles sehr beeindruckend, doch Honor hielt den Aufwand eigentlich für unnötig. Nicht dass sie den leisesten Einwand vorgebracht hätte. Die graysonitische Seele entrüstete sich über Mordanschläge, das hatte die Reaktion der Öffentlichkeit auf Lord Burdettes missglücktes Attentat auf Honor gezeigt – ganz zu schweigen vom weltweiten Abscheu und Entsetzen über Reverend Hanks Tod. Diese Mordanschläge zeigten jedoch, dass solche Methoden auf Grayson nicht undenkbar waren, und in Honor Harringtons Augen war alles, was die Staatsoberhäupter ihrer beiden Sternnationen schützte, eine sehr gute Sache.
    Doch die Vorstellung, dass jemand auf Grayson in diesem Augenblick Benjamin oder Elisabeth III. ermorden wollen konnte, erschien angesichts der jubelnden, applaudierenden, winkenden Menschenmenge, die den riesigen Platz bis auf den letzten Winkel anfüllte, völlig absurd. Vierzig- bis fünfzigtausend Menschen drängten sich dort zusammen, um mit eigenen Augen einen Blick auf den Protector und seine fremdweltliche Verbündete zu erhaschen, obwohl sie das Ganze weit bequemer am heimischen HD-Schirm hätten verfolgen können. Sie waren gekommen, weil der Planet Grayson sich stets Elisabeth III. gegenüber verpflichtet gefühlt hatte – nicht ihrer Regierung, sondern ihr persönlich . Schließlich hatte sie die rettenden Kampfschiffe gesandt, als Grayson die Eroberung durch die Masadaner drohte. Verpflichtet fühlte man sich auch für die Darlehen und die technische Hilfe, die das Jelzin-System und seine Welten so sehr verändert hatte. Und nun besonders für die nicht abreißende Serie von Siegen, die Havens Volksflotte endlich das Rückgrat gebrochen hatten.
    Der Krieg war so gut wie gewonnen. Ausnahmsweise stimmten die Sachverständigen und die selbst ernannten Experten überein – und in der gesamten Allianz teilte die Öffentlichkeit diese Ansicht. Auch Honor sah es so, und sie empfand einen besonderen Stolz, wann immer sie daran dachte, welch wichtigen Beitrag Alice Truman, ihre LAC-Besatzungen und Unternehmen Butterblume dazu geleistet hatten. Und ehrlicherweise musste sie sich eingestehen: Sie war auch stolz auf den Mann, der die Achte Flotte während ihres unaufhaltsamen Vormarsches befehligt hatte. Inbrünstig wünschte sie sich, sie hätte dabei sein können; zu wissen, dass der Feldzug in den Händen Hamish Alexanders und Alice Trumans gelegen hatte, ganz zu schweigen Alistair McKeons und all der anderen, die sie gut kannte und die in Alices LAC-Trägergeschwadern dienten, musste ihr wohl genügen.
    Infolgedessen, dass sie auf Grayson festgesessen hatte, erlebte sie – im Gegensatz zu den kämpfenden Einheiten – die Reaktion der Öffentlichkeit aus erster

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