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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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um sicher zu gehen, dass sie das auch schaffte, hatte Commander Layson sie mit höflich-großzügiger Miene darüber informiert, er, Commander Hirake und der Captain höchstpersönlich würden sich sehr freuen, ihr bei der Bewältigung ihrer neuen Pflichten zu helfen.
    Dafür hatte sie ihm natürlich gedankt. Sie hätte auch kaum anders reagieren können, was auch immer sie sich von ihrer Laufbahn versprach. Auch ihr Zittern hatte sich als unbegründet erwiesen. Keiner ihrer Vorgesetzten benahm sich von Natur aus so unmenschlich wie Captain Courvosier, aber letzterer leitete eben die Taktische Abteilung auf Saganami Island. Er hatte nie die Zeit gehabt, die nun Honors neuen Ausbildern zur Verfügung stand, und gewiss hatte er niemals seine gesamte Aufmerksamkeit einem einzelnen unglücklichen Opfer widmen können.
    Wie Audrey angedeutet hatte, ging Honor in aller Regel aus ihren Taktischen Übungen nicht als Verliererin hervor. Sie musste vor sich selbst einräumen, dass sie sich sogar mit einer gewissen Selbstgefälligkeit daran gewöhnt hatte, ihre Gegner auseinander zu nehmen, und die vielen heilsamen Prügel, die ihr die taktische Dreifaltigkeit der HMS War Maiden verpasst hatte, waren eine läuternde Erfahrung gewesen. Und genau das war ihr Sinn. Ihre großzügige Beförderung hatte nichts an der Tatsache geändert, dass sie auf Raumkadettenfahrt war. Sobald sie die taktische Wache auf der Brücke übernahm (Gott sei Dank kam niemand auf den Gedanken, ihr die Brückenwache anzuvertrauen!), war sie in der Tat der offizielle Taktische Offizier vom Dienst. Nach Ende der Wachschicht aber wurde sie wieder zu Ms. Midshipwoman Harrington, und niemand hielt es für angebracht, sie von all den anderen ›Lernerfahrungen‹ zu befreien, die seit jeher zum Los der RMN-Midshipmen gehörten.
    Alles in allem musste sie sich nun noch mehr abmühen als während der Abschlussklasse auf Saganami Island. Was ihr fürchterlich unfair vorkam, wenn man bedachte, dass die War Maiden ein viel kleinerer Campus war!
    »Du bist wirklich erledigt, was?«, fragte Audrey nach einer Weile. Die Belustigung in ihrer Stimme war wieder etwas in den Hintergrund getreten.
    »Nein«, antwortete Honor bedachtsam. »›Erledigt‹ ist ein viel zu farbloses und blasses Wort, um meinen Zustand zu umschreiben.«
    Sie meinte ihre Antwort nur halb scherzhaft, und das sah man ihr an.
    »Tja, wenn das so ist, warum streifst du nicht einfach die Stiefel ab und bleibst eine Weile hier?«
    »Geht nicht«, sagte Honor und öffnete wieder die Augen. »In weniger als vier Stunden haben wir Stubenappell!«
    »Stimmt«, pflichtete Audrey ihr bei, »aber du und Nassios, ihr habt mir gestern bei dieser Kartierungsaufgabe mit Lieutenant Saunders den Allerwertesten gerettet, deshalb denke ich, wir drei können dich ein paar Stündchen dösen lassen, während wir sauber machen. Es ist ja auch nicht gerade so, als wäre dein Spind ein Katastrophengebiet, weißt du.«
    »Aber …«, begann Honor.
    »Halt die Klappe und halt ein Nickerchen«, wies Audrey sie entschlossen an, und neben ihrem Kopf gab Nimitz zur Zustimmung ein sanftes, aber ebenso entschlossenes Blieken von sich. Honor erwog, ob sie noch widersprechen sollte, gab aber bald nach. Sie hatte lange genug Einwände erhoben, sodass ihrem Ehrgefühl Genüge getan war, und erschöpft wie sie war, brachte sie auch nicht ein Quäntchen mehr Großmut auf als unbedingt nötig.
    »Danke«, sagte Honor schläfrig und war schon eingenickt, bevor Audrey antworten konnte.
     
    »Da ist sie, Sir«, sagte Commander Amami. »Genau, wie Sie es erwartet hatten.«
    »Wir glauben , dass sie da ist«, korrigierte Anders Dunecki, der es recht genau nahm. Was immer Bajkusa gedacht haben mochte, der Commodore wusste sehr wohl um Amamis Neigung, die eigenen Theorien nicht zu hinterfragen, und hielt sich dazu an, das nicht zu vergessen, wenn es darauf ankam. »Sie könnte nach wie vor ein normales Handelsschiff sein«, fügte er hinzu.
    Amami rieb sich sanft über die Unterlippe, während er nachdachte. »Ihrem Kurs nach zu urteilen, könnte sie eins von Dillinghams Versorgungsschiffen sein, Sir«, räumte er nach einem Moment ein. »Aber den Daten unseres Aufklärungsboots zufolge sollte hier mindestens einen Monat lang kein weiteres Dillingham-Schiff auftauchen, und dieser Tage herrscht in dem System hier wirklich nicht gerade reger Schiffsverkehr.«
    »Stimmt«, pflichtete Dunecki bei. »Die Kehrseite dieses Arguments aber ist: Wenn

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