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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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als Kriegsschiff identifiziert haben.«
    »Da kann ich nicht widersprechen, Sir«, räumte Quinn ein. »Ich denke, ich hätte gern alle Vorteile auf meiner Seite, aber manchmal geht das eben nicht.«
    »Nein, manchmal nicht«, stimmte Acedo ihm zu. »Aber mitunter kommt man diesem Idealzustand verdammt nahe, und die Art, wie der Alte das hier ausgeheckt hat, schafft die besten Voraussetzungen.«
     
    Zwei Kreuzer glitten einander unerbittlich entgegen, jeder der Überzeugung, genau zu wissen, um was es sich beim anderen handele. Beide glaubten, der andere wüsste nicht, womit er es zu tun hatte … und beide irrten sich. Die Entfernung zwischen ihnen schrumpfte ebenso stetig wie die Annika abbremste und den Geschwindigkeitsunterschied zwischen den Schiffen verminderte.
     
    »Rendezvous in fünf Minuten, Sir«, meldete Honor. In ihren eigenen Ohren klang ihr Sopran weit ruhiger, als sie sich fühlte, und sie hob den Kopf und sah quer durch die Brücke zum Kommandanten. »Gegenwärtiger Abstand Entfernung Zwo Eins Sechs tausend Kilometer, gegenwärtige Aufschließgeschwindigkeit Eins Drei Drei Eins Kps. Geschwindigkeitsabnahme konstant bei Vier Fünf Null Gravos.«
    »Danke, Taktik«, erwiderte Bachfisch, und sein ruhiger, gelassener Tonfall milderte ihre Aufregung stärker, als sie für möglich gehalten hätte. Dass der Impellerkeil noch immer die klare Erfassung des Ortungskontaktes verhinderte, machte sie nervös, aber sie riss sich entschlossen zusammen. Auch das , dachte sie, gehört zur Kunst der Kommandoführung . Denn trotz aller Gelassenheit wusste auch der Kommandant kein bisschen mehr über den Kontakt als Honor, doch war es sein Job, jene Zuversicht zu verströmen, die seine Leute in dieser Situation brauchten. Captain Courvosier hatte mehr als einmal darauf gepocht, dass ein Kommandant auch dann – oder vielleicht gerade dann –, wenn er sich irre, niemals sein ›Kommandogesicht‹ verlieren dürfe. Nichts zerstöre das Zutrauen einer Besatzung schneller als Panik, und nichts erzeuge schneller Panik als der Verdacht, der Kommandant habe die Hoffnung verloren gegeben. Diesmal indes musste es schlimmer als sonst sein. Der Raider befand sich schon ein gutes Stück innerhalb der effektiven Energiewaffenreichweite, und genau wie die Crew der War Maiden war auch seine Besatzung sicher bereit, unvermittelt das Feuer zu eröffnen. Auf solch kurze Entfernung wäre ein Energiewaffenduell tödlich, und das war gut … für den, der als Erster feuerte.
    Natürlich erwartete der Raider nur ein unbewaffnetes Handelsschiff. Ganz gleich, für wie gut vorbereitet er sich hielt, die schiere Überraschung, sich plötzlich Breitseite an Breitseite mit einem Schiff Seiner Majestät Navy gegenüberzusehen, sollte ihn zumindest vorübergehend schockieren und verwirren. Und es war durchaus möglich, dass noch nicht einmal alle gegnerischen Bedienungsmannschaften die Gefechtsstationen an den Geschützen eingenommen hatten, weil man es ja ›nur‹ mit einem ›Frachter‹ zu tun hatte.
    »Bereit halten, Mr. Saunders«, sagte der Captain ruhig. »Bei einer Entfernung von einhundertzehntausend Kilometern neuer Kurs Null Neun Null Grad nach steuerbord und nach backbord rollen.«
    »Ave, aye, Sir«, bestätigte Lieutenant Saunders. »Bei einhundertzehntausend Kilometern Entfernung Kurswechsel um Null Neun Null Grad nach steuerbord und nach backbord rollen.«
    »Auf meinen Befehl eröffnen Sie das Feuer, Ms. Harrington«, fügte Bachfisch hinzu.
    »Aye, aye, Sir. Bin bereit, auf Ihren Befehl hin das Feuer zu eröffnen.«
     
    »Halten Sie sich bereit, Commander Acedo«, sagte Commodore Anders Dunecki leise. »Bei dieser Entfernung wird er es nicht riskieren, uns herauszufordern oder uns zur Aufgabe zu überreden, deshalb tun wir das ebenfalls nicht. Sobald er das Schiff herumrollt und hinter dem Keil hervorlugt, blasen Sie ihn aus dem All.«
    »Jawohl, Sir!«, bestätigte Acedo mit wildem Grinsen, und er sah ebenso zuversichtlich aus, wie er sich fühlte. Das andere Schiff hatte den Vorteil zu wissen, wann es den Kurs ändern würde, die Annika aber besaß einen sogar noch größeren Vorteil. Gewiss war der Kommandant des feindlichen Kreuzers überzeugt, die Annika getäuscht zu haben, denn sonst hätte er niemals zugelassen, dass sie sich ihm so weit näherte; und nur eines war noch verheerender als die Überraschung eines aus dem Hinterhalt Überfallenen: die Überraschung desjenigen, der den Hinterhalt gelegt hatte, wenn er

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