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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Bewegung. Sie besah sich ihren Vektor einen Augenblick lang, dann runzelte sie die Stirn.
    »Seltsam«, murmelte sie.
    »Ma'am?«
    Honor schaute hoch. Brigham stand neben ihr und hatte ebenfalls ins Display gestarrt. Die Stabschefin zog eine Braue hoch, als ihre Blicke sich trafen.
    »Ich sagte, das ist seltsam.« Honor wies auf die Icons der beschleunigenden Verteidiger. »Sie kommen uns entgegen, was für sich genommen schon seltsam ist. Ich hätte erwartet, dass sie so tief wie möglich innerhalb der Reichweite ihrer Systemverteidigungsgondeln auf uns warten. Wenn sie weiter mit diesen Werten beschleunigen, sind wir genau am Ende der effektiven Reichweite ihrer Gondeln, wenn das Gefecht beginnt, und damit ist die Treffgenauigkeit noch geringer als gewöhnlich. Gleichzeitig ist unser Abstand zu den havenitischen Schiffen geringer, was zur Folge hat, dass unsere Treffgenauigkeit steigt. Aber sie kommen uns nicht nur entgegen, sondern den Beschleunigungswerten nach haben sie nicht sehr viele Gondeln im Schlepp – wenn überhaupt welche.«
    »Sie meinen, die haben eine Hinterlist vor? Oder ist das nur eine Panikreaktion?«
    »Ich wüsste nicht, welche ›Hinterlist‹ die Haveniten im Sinne haben könnten«, sagte Honor nach kurzem Überlegen. »Estwickes Netz hat visuelle Bilder beider Superdreadnoughts aufgezeichnet, und daher wissen wir, dass sie keine Gondelleger sind. Folglich können sie auch keine Mehrstufenraketen feuern, ohne dass sie Gondeln schleppen, was eindeutig nicht der Fall ist. Sicher«, sie winkte ab, »vielleicht haben sie ein Dutzend davon an Traktorstrahlen innerhalb der Impellerkeile, aber das reicht bei weitem nicht aus für ein Raketengefecht gegen uns, zumal die Katanas unsere Nahbereichsabwehr verstärken.
    Andererseits ist es nun ein bisschen spät für eine Panikreaktion. Wir sind mehr als fünfundvierzig Minuten im System. Damit sich die havenitischen Schiffe überhaupt schon in Marsch setzen konnten, müssen sie zumindest in Manöverbereitschaft gestanden haben, als wir transitierten – was durchaus einleuchtet, denn es muss bekannt gewesen sein, dass das System erkundet wird. Aus der Manöverbereitschaft hätten sie sich aber eine gute Viertelstunde früher in Bewegung setzen können – sogar eine halbe Stunde, wenn sie mit heißen Emittern gewartet hätten. Warum warten die Haveniten also so lange mit ihrer ›Panik‹?«
    »Was haben sie denn Ihrer Meinung nach vor?«, fragte Brigham.
    »Ich weiß es nicht«, gab Honor zu und rieb sich wieder die Nasenspitze. »Es sieht so aus, als reagierten sie ungeordnet, und natürlich kann so etwas immer geschehen. Aber irgendetwas daran stört mich.«
    Sie musterte noch einige Augenblicke lang den Plot, dann stieg sie aus ihrem Kommandosessel, hob Nimitz im Raumanzug in die Arme und ging zu Jaruwalskis Station.
    »Wie kommt die Evakuierung voran, Andrea?«
    »Läuft unter Hochdruck, Hoheit.« Jaruwalski zeigte auf ein Sekundärdisplay, in das die Sendungen der getarnten Sonden in der Nähe Artus' gespeist wurden. »Ich würde es nicht gerade panisch nennen wollen«, fuhr sie fort, »aber sie bringen offensichtlich jeden so schnell wie möglich auf den Planeten.«
    »Immer noch kein Wort von den Systembehörden, Harper?«, fragte Honor an die Signalstation gewandt.
    »Nein, Hoheit«, antwortete Harper Brantley, und Honor verzog das Gesicht.
    »Aber Sie erfassen noch immer diese Gravimpulse?«, fragte sie.
    »Jawohl, Hoheit.« Der Signaloffizier wies mit einer Kopfbewegung auf den Operationsoffizier. »Captain Jaruwalskis Sonden fangen die meisten davon auf, aber wir beobachten sie hier ebenfalls. Bisher erinnern sie stark an unsere Überlichtsignale der ersten Generationen und stammen vermutlich von festen Ortungssatelliten im ganzen System. Ihre Pulswiederholfrequenz ist nach wie vor niedrig, also können sie nur begrenzt Informationen übertragen, aber es gibt zumindest ein paar Sender mit einer höheren PRF.«
    »Können Sie die leistungsstärkeren Sender lokalisieren?«
    »Zwo von ihnen haben wir angepeilt, Hoheit«, meldete Jaruwalski. »Der eine scheint sich an Bord dieser Raumstation zu befinden.«
    An der größten Raumstation des Systems erschien ein roter Visierring, während sie sprach. So groß sie auch war, erreichte sie nicht mehr als zwanzig Prozent der Größe von Hephaistos im Manticore-System.
    »Und der andere?«, fragte Honor, die Augen vor Aufmerksamkeit zusammengekniffen.
    »Der andere ist dort draußen,

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