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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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war bemerkenswert gereift seit der Zeit, während er unter ihr als einer der brillantesten, aber gelegentlich auch übereifrigen Divisionschefs im Zwoten Schlachtgeschwader der GSN gedient hatte. Nichts eingebüßt hatte er in Bezug auf seine Verwegenheit, seine Fähigkeit, rasch zu denken und Möglichkeiten zu entdecken, die andere vielleicht übersahen. Aber der Eifer war durch Erfahrung gehärtet und mit einer noch schärferen, gefährlicheren Schneide versehen worden. Er besaß nach wie vor die Instinkte eines Spielers, doch heute waren es die eines kühl berechnenden, hochgradig professionellen Kartenhais.
    »Also gut«, sagte sie, als Yanakov seine Pfeife angemessen entfacht hatte, »ich denke, wir alle stimmen überein, dass der Plan, den der Strategische Rat im Sinne hat, tatsächlich eine, wie Alice sagt, ›beeindruckende Reise‹ ist. Es handelt sich dabei um den umfassendsten Großangriff, den die Allianz oder irgendeines ihrer Mitglieder je unternommen hat. Kurz bevor ich die Rückreise zur Flotte antrat, erhielt ich eine persönliche Nachricht des Herzogs von Ravenheim. Im Augenblick schätzt er, dass wenigstens fünfunddreißig andermanische Apollo-tüchtige Lenkwaffen-Superdreadnoughts und sechzehn Lenkwaffen-Schlachtkreuzer zu uns stoßen werden. Die ersten zehn bis zwölf Wallschiffe treffen schon in den nächsten beiden Wochen hier ein; die anderen werden folgen, sobald die Besatzungen sich in die neuen Systeme eingearbeitet haben.
    Unter der Voraussetzung, dass der Herzog seine Minimalschätzung von fünfunddreißig Schiffen einhält, werden wir über insgesamt dreiundfünfzig gondellegende Superdreadnoughts verfügen, davon fünfzig Apollo-tauglich. Das sind fünfzehn Prozent aller Lenkwaffen-Superdreadnoughts der Allianz. Und bis die Umrüstung der übrigen andermanischen Superdreadnoughts abgeschlossen ist, sind es sogar mehr als siebenundzwanzig Prozent der insgesamt verfügbaren Schiffe dieses Ranges. Selbst wenn man die Schlachtkreuzer nicht mitzählt, sind es mehr Gondelleger, als Earl White Haven bei der Butterblume-Offensive zur Verfügung hatte, und keines seiner Schiffe war mit Apollo ausgestattet.«
    Sie schwieg, damit sich der Gedanke setzen konnte, und musterte die Stabs- und Flaggoffiziere am Tisch. Sie strahlte Zuversicht aus, während sie deutlich schmeckte, dass die Leute das Gleiche empfanden. Und zuversichtlich waren sie in der Tat, wenngleich in ihnen eine gewisse, vollkommen verständliche Befangenheit lebte. Sie vertrauten aber auf ihre Waffen, ihre Doktrin und ihre Führung.
    Honor genoss diese Zuversicht, auch wenn sie ihre eigenen Bedenken sorgfältig verbarg. Bedenken hatte sie nicht, was die Durchführbarkeit von Sanskrit II betraf, nicht in Bezug auf die Qualität der Flotte, die ihre Waffe war, oder der Admirale, die sie führen würden. Bedenken hatte sie in Bezug auf die Fragen, weshalb sie diese Operation durchführte und was sie zur Folge haben würde.
    Sie könnten sowieso nichts daran ändern , sagte sie sich nicht zum ersten Mal. Also hat es auch keinen Sinn, die Leute damit zu belasten. Wenn sie jetzt eines nicht brauchen konnte, dann das Gefühl, sich ständig über die Schulter zu schauen und fragen zu müssen, ob man es nun wirklich tun sollte.
    »Judah«, brach sie das kurze Schweigen, das sie verursacht hatte, »Sie haben die größte Erfahrung beim Einsatz von Apollo im Gefecht Schiff gegen Schiff. Ich habe einige Zeit darauf verwandt, Ihren Gefechtsbericht und den Ihres Operationsoffiziers zu lesen, und mir scheint, dass wir die Anzahl Raketen überschätzt haben, die erforderlich sind, um zu einem einzelnen Ziel durchzustoßen. Würden Sie mir da zustimmen?«
    »Ja und nein, Mylady. Ja, bei Lovat haben wir die nötige Anzahl überschätzt, aber bei Lovat hatten wir eine Freikarte. Die Havies wussten nicht, wie ihnen geschah, und hatten keine Zeit, sich der Situation anzupassen. Beim nächsten Mal wird das anders sein.«
    »Nein, das glaube ich nicht«, widersprach McKeon. »Und was sollte es ihnen nutzen, wenn sie wissen, was mit ihnen geschieht? Wie zum Teufel wollen Sie denn eine brauchbare Abwehrdoktrin gegen so etwas entwickeln?«
    »Admiral Hemphill entwickelt gerade einen auf den TLF-Simulatoren, Alistair«, wandte Samuel Miklós ein.
    »Sie versucht eine zu entwickeln«, verbesserte McKeon ihn. »Ich möchte wetten, sie hatte bisher noch kein Glück, und im Gegensatz zu den Havies weiß sie genau, wozu Apollo in der Lage ist. Ich will nicht

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