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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dreißigsten ihrer vierzig Bahnen angekommen. So gern sie auch schwamm, Bahnenschwimmen konnte außerordentlich langweilig sein, und deshalb hatte sie auf einem erstklassigen Raumklangsystem bestanden, als sie das Becken bauen ließ. Sie hatte bekommen, wofür sie zahlte, und nun lachte sie innerlich auf, als die Musik von graysonitischer Klassik zu manticoranischem Shatter-Rock wechselte. Dieser Übergang verjagte garantiert jedem die Langeweile.
    Ihre Waffenträger waren an ihre Schwimmleidenschaft gewöhnt, allerdings hielten die meisten sie nach wie vor für ein wenig bizarr. Alle hatten sie, für alle Fälle, grimmig die verschiedenen Rettungsschwimmerkurse über sich ergehen lassen, aber im Großen und Ganzen waren sie völlig zufrieden, dass ihre Pflicht von ihnen lediglich verlangte, aufmerksam am Rand des Beckens zu stehen, als in dem nassen selber herumplanschen zu müssen. Nimitz freilich hatte ihren Geschmack daran, freiwillig ins Wasser zu tauchen, von je als höchst sonderbar empfunden, und er hatte sich behaglich auf einem Tisch am Beckenrand ausgestreckt und genoss den Sonnenschein, während Honor sich ihrem Wasserfetisch ergab.
    Sie erreichte das Ende der Bahn, führte geschmeidig eine Rollwende aus, stieß sich kräftig von der Beckenwand ab und schwamm in die Richtung, aus der sie gekommen war, zurück, ihre einunddreißigste Bahn. Allmählich spürte sie, besonders in den Beinen, die Anstrengung. Das war wohl wenig überraschend, sagte sie sich, wenn sie bedachte, wie viel Zeit sie in letzter Zeit an Bord verbracht hatte. Und übermorgen ging es wieder an Bord. Sie war fest entschlossen, ihr Schwimmbecken in vollen Zügen zu genießen, ehe sie es erneut zurücklassen musste.
    Sie war nur noch zehn Meter vom Ende der Bahn entfernt, als James MacGuiness' Stimme die Musik plötzlich unterbrach.
    »Bitte entschuldigen Sie die Störung, Hoheit«, sagte er über das Klangsystem, »aber Sie haben einen Anruf von Ms Montaigne.«
    Von der Unterbrechung überrascht, holte Honor Luft, als sie es besser hätte lassen sollen. Sie hustete das Wasser aus, dann warf sie sich herum, atmete wieder ein und schwamm die letzten Züge bis ans Ende des Beckens. Sie packte den Rand, zog sich hoch, verdrehte sich und landete sitzend auf der Kante.
    »Spencer!«
    »Jawohl, Mylady?« Captain Hawke wandte sich ihr eilig zu und zuckte nicht einmal mit der Wimper; er hatte Zeit gehabt, sich an manticoranische Badeanzüge zu gewöhnen, und im Vergleich mit denen, die Allison Harrington so gern trug, erschien Honors Aufzug geradezu züchtig.
    »Mac sagt, ich habe einen Anruf.«
    »Zu Befehl, Mylady.« Hawke griff in die Tasche, die neben Nimitz auf dem Tisch stand, und holte Honors persönliches Comgerät hervor. Sie lächelte ihm dankbar zu, als er es ihr reichte, und schaltete es auf Video, ohne aber das Holodisplay zu aktivieren, dann drückte sie die Annahmetaste. Im nächsten Moment erschien MacGuiness' Gesicht auf dem kleinen Flachbildschirm.
    »Hier bin ich, Mac«, sagte sie und zog sich mit der freien Hand die Badekappe von den geflochtenen Haaren. »Stellen Sie Ms Montaigne bitte durch.«
    »Jawohl, Hoheit.«
    Honor bewegte die Füße langsam im Wasser, damit die Muskeln sich nicht versteiften, und blickte über das lebhaft funkelnde Blau der Jasonbai auf die Türme von Landing City. Die Terrasse ihres Hauses reichte bis an den Rand der obersten Klippenstufe über der Bai; blickte sie hoch, sah sie das Geländer, das der Kante folgte. Die Klippe fiel von der Terrasse zehn oder fünfzehn Meter steil ab zu einem abgeflachten Sattel, der fast wie eine riesenhafte Treppenstufe auf halber Höhe zwischen Haus und Strand aussah. Dort hatte sie das Schwimmbecken bauen lassen, mit einem durchsichtigen äußeren Ende. Von dort, wo sie saß, erschien die Illusion fast perfekt, das Wasser im Pool stürze sich kaskadenartig in den Ozean. Von allen Merkmalen ihres manticoranischen Hauses war ihr das Schwimmbecken oft am liebsten.
    Das leise Piepen des Coms riss sie aus ihren Gedanken, und die goldblonde, blauäugige Unterhausabgeordnete von High Threadmore erschien im Display.
    »Guten Morgen, Hoheit«, sagte Catherine Montaigne.
    »Den wünsche ich Ihnen auch, Cathy«, antwortete Honor. »Welchem Umstand habe ich die Ehre Ihres Anrufs zu verdanken?«
    »Ich hoffe, ich rufe nicht in einem ungünstigen Moment an«, sagte Montaigne, als sie Honors triefendes Gesicht sah.
    »Aber nein, Sie haben mir gerade die letzten neun Bahnen

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