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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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fünfter.
    »Suchen Sie sich einen neuen«, sagte er, und Slowacki nickte.
    »Jawohl, Sir!«
    Mit leuchtenden Augen beugte sich der Operationsoffizier wieder über seine Displays, und McKeon durchfuhr ein Stich des Neides. Slowacki tat wirklich etwas, erreichte etwas. Genauer gesagt vernichteten die vier Apollo-fähigen Schiffe von McKeons Geschwader havenitische Wallschiffe in rascher Abfolge, und Slowacki war zu sehr mit seinen Aufgaben beschäftigt, um zu bemerken, dass in der Zeit, in der er fünf Superdreadnoughts vernichtet hatte, neun Wallschiffe Admiral Kuzaks dem havenitischen Beschuss zum Opfer gefallen waren. Und es konnte nur eine Frage der Zeit sein, bis …
    »Einkommende Raketen!«, brüllte jemand, und die Intransigent schlingerte unbeschreiblich, als die ersten tödlichen Treffer einschlugen.
     
     
     
     
    Alice Truman beobachtete voll Entsetzen, wie der havenitische Dreschflegel auf Alistair McKeons Geschwader einhämmerte.
    War es Absicht? , wunderte sie sich. Haben sie irgendwie herausbekommen, woher die Apollo-Raketen kamen? Oder hatten sie einfach Glück?
    Nicht dass es wichtig gewesen wäre.
     
     
     
     
    Die Intransigent stampfte wie wild, als die Laser sie durchbohrten. Achtern von ihr wankte HMS Elizabeth I , weil sie wenigstens achtzig Volltreffer erhielt. Einen Augenblick lang schien sie zu zögern, dann verschwand sie wie ihre ältere Schwester Triumph in einem kurzlebigen, schrecklichen neuen Stern. Die Second Yeltzin und die Revenge erschauerten in Todeszuckungen, als der konzentrische Hurrikan der Vernichtung über McKeons Geschwader hinwegtobte. HMS Incomparable , anstelle der vernichteten Intolerant Divisionsschwester der Intransigent , scherte mit toten Impellern aus der Formation aus, ließ treibende Wrackteile und fortstrebende Rettungskapseln hinter sich. Dann griffen die verbliebenen, immer noch in die Hunderte gehenden Raketen der massierten Salve an, und die Second Yeltzin explodierte, während der Impellerkeil der Revenge zusammenbrach. Sie begann zurückzubleiben, doch im nächsten Moment schlugen wenigstens zwölf Laserstrahlen in das ungepanzerte Dach ihres Rumpfes ein, das eigentlich vom Impellerkeil geschützt werden sollte. Ohne irgendwelche Panzerung, um ihre Wut zu lindern, fraßen sich die mächtigen Röntgenlaser tief ins Innerste des Superdreadnoughts und tasteten, bis sie ihr Herz fanden.
    Einunddreißig Sekunden nach der Second Yeltzin erlitt HMS Revenge den gleichen Feuertod.
    Die Intransigent überlebte. Als einziger Überlebender des gesamten Geschwaders schleppte sich Alistair McKeons Flaggschiff weiter, kaum mehr als ein Wrack, aber noch immer am Leben.
     
     
     
     
    Ein weiterer Treffer schlug in HMS King Roger III ein. Er drang tief vor, weil er den Wunden folgte, die zwei Vorgänger bereits gerissen hatten, und punktierte die Kernhülle des Flaggschiffs der Dritten Flotte. Bis in den Technischen Leitstand drang er vor, und schlagartig versagte der Trägheitskompensator des Superdreadnoughts.
    Die Notschaltkreise schalteten die Impeller fast augenblicklich ab, doch ›fast augenblicklich‹ genügte nicht für ein Schiff, das mit sechshundertzwölf Gravos beschleunigte.
    Das Schiff erlitt nur mäßigen Strukturschaden; von der Besatzung überlebte niemand.

 
     
    36
     
     
    »Ma'am, Sie haben das Flottenkommando«, sagte Captain Goodrick.
    »Wie bitte?« Alice Truman sah ihn ungläubig an.
    »Das Flaggschiff ist tot«, sagte Goodrick rau. »Damit haben Sie das Kommando.«
    »Und Vizeadmiral Emiliani?«
    »Die Valkyrie hatte einen Treffer in die Flaggbrücke. Emiliani ist gefallen. Sie sind ranghöchster Offizier.«
    Truman stand vielleicht zwei Herzschläge lang reglos da, dann hatte sie die Fassung wiedererlangt.
    »Gut«, sagte sie. »Franklin«, wandte sie sich an Lieutenant Bradshaw, »Rundsignal an alle. Informieren Sie die Flotte, dass der Befehl an die Chimera übergegangen ist.«
    »Jawohl, Ma'am.« Bradshaw wirkte fast ruhig, vielleicht war er narkotisiert vom Ausmaß des Sterbens. »Befehle?«, fragte er.
    »Nein.« Truman schüttelte den Kopf. »Im Augenblick nicht.«
    »Jawohl, Ma'am.«
    Während Bradshaw sich über die Signalkonsole beugte, blickte Truman auf das Chronometer. Neun Minuten. Nur neun Minuten unter havenitischem Beschuss, und beinahe die Hälfte der Dritten Flotte war vernichtet.
    Sie dachte über Bradshaws Frage nach. Befehle. In einer Lage wie dieser konnte man keine Befehle mehr geben. Admiral Kuzak hatte bereits

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