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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Geschehene sehr gut dahingehend auslegen, dass Minister Giancola herausgefunden hätte, was die Erzverräterin Präsidentin Pritchart getan hat, um eine Kriegserklärung zu rechtfertigen. Als er die Wahrheit erfahren hatte, hat sie – und mit ihr sie alle – seine Hinrichtung angeordnet. Jetzt aber fürchten wir, dass die Wahrheit trotzdem ans Licht kommen könnte, und deshalb versuchen wir, die Schuld auf den Mann zu schieben, den wir ermordet haben und der sich nicht mehr wehren kann. Alles zeigt deutlich, dass unsere hochfliegenden Prinzipien und unsere Treue zur ›Rechtsstaatlichkeit‹ nicht mehr sind als Heuchelei. Daher ist die gesamte Regierung – nicht nur die Führungsspitze – ein korruptes Gefüge, das auf einer Verfassung ruht, die wieder nur ein riesiger Schwindel ist, mit dem das schon so lange leidende Volk hinters Licht geführt wird.«
    »Das ist doch Irrsinn!«, widersprach Nesbitt.
    »Aber natürlich!«, schnaubte Usher. »Alle guten Verschwörungstheorien sind Irrsinn! Was glauben Sie wohl, wie Cordelia Ransom dem Pöbel so lange immer einen Schritt voraus bleiben konnte? Aber wenn Ihnen diese Theorie nicht gefällt, dann vielleicht die nächste. Jemand anderes, jemand aus dem Sicherheitswesen – wahrscheinlich ich oder Wilhelm hier – ist der Übeltäter. Giancola hat es herausgefunden, wir haben ihn beseitigt, und jetzt versuchen wir – aus Gründen, die nur uns bekannt sind – durch eine finstere Intrige den Krieg zu einem unbefriedigenden Abschluss zu bringen, und die gesamte Theorie von Giancolas Untaten ist nur Mittel zum Zweck. Oder wenn Sie das auch nicht mögen: Das Ganze ist ein Versuch von jemandem – wahrscheinlich von einigen Kabinettsministern, Wilhelm und mir –, die vollkommen gerechtfertigte und bisher erfolgreiche Kriegführung der Präsidentin gegen die bösen Mantys zu sabotieren. Leider ist es uns gelungen, ihr Sand in die Augen zu streuen, und sie glaubt wirklich unsere lächerliche Geschichte, dass Giancola die Korrespondenz frisiert hätte. In Wirklichkeit waren es doch die Mantys, und wir haben ihn ermordet, weil er der Einzige war, der es hätte beweisen können. Oder …«
    Nesbitt sah mittlerweile mehr als nur ein wenig bestürzt aus, und Pritchart hob die Hand.
    »Das genügt, Kevin«, sagte sie und wandte sich Nesbitt ganz zu. »Kevin hat noch immer nicht ganz vergessen, dass er mal Spion gewesen ist, Tony. Er ist es gewöhnt, in diesen verwundenen, abwegigen Bahnen zu denken. Aber sein Argument – dass Gott allein weiß, was Machtgier oder simple Feindschaft zur Verfassung aus der ganzen Sache machen könnten – ist leider stichhaltig. Und nicht dass auch nur einer von Ihnen nur einen Augenblick lang glaubt, solche Leute gäbe es nicht. Wir reden hier nicht nur von untergetauchten SyS-Schergen, die auf ein neues politisches Klima hoffen, das ihren Zielen dienlicher ist. Wenn ich mich nicht sehr täusche, dann gehörte auch Arnold zu den Leuten, die viel lieber nach den Regeln des alten legislaturistischen Regimes gespielt hätten und nichts lieber sähen, als dass die Verfassung untergeht oder zumindest so weit kastriert wird, dass sie machen können, was sie wollen. Von denen gibt es noch mehr, und die augenblickliche Lage könnte ihnen direkt in die Hände spielen.«
    »Aber wenn wir nicht an die Öffentlichkeit gehen können, was bleibt uns dann?«, fragte Nesbitt fast klagend.
    »Und«, fügte Walter Sanderson, der Innenminister, mit zusammengekniffenen Augen hinzu, »warum weihen Sie uns jetzt überhaupt ein? Ein paar von uns – Tony und ich zum Beispiel – standen Arnold sehr nahe. Sie können sich doch gar nicht sicher sein, ob wir nicht ebenfalls in diese Sache verwickelt sind. Sie können sich nicht einmal sicher sein, dass wir nicht, kaum dass wir dieses Zimmer verlassen haben, zur Presse gehen und alles hinausposaunen.«
    Pritchart nickte. »Das stimmt. Sie könnten sogar zu Recht anführen, durch die Verfassung verpflichtet zu sein, damit an die Öffentlichkeit zu gehen, ganz gleich, worum ich Sie bitte. Noch wird in der Sache nicht offiziell ermittelt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass man mich für meine bisherigen Entscheidungen in der Angelegenheit wegen versuchter Behinderung der Justiz anklagen könnte.«
    »Warum also sind Sie offen zu uns?«, beharrte Sanderson.
    »Weil wir vielleicht eine befristete Möglichkeit haben, ein Ende der Kampfhandlungen auszuhandeln«, eröffnete Pritchart allen Anwesenden.
    »Was für eine

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