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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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entgegengesetzten Seiten befunden hatten.
    »Er sagte vielmehr«, fuhr sie fort, »dass es keine Möglichkeit gibt, um zu beweisen, wer auf unserer Seite es getan hat. Angesichts von Arnolds Position im Außenministerium kann ich aber unmöglich glauben, dass er nicht der Drahtzieher gewesen wäre. Auch wenn die Grosclaude-Dokumente gefälscht sind, bilden sie einen sehr überzeugenden Beweis, dass jemand in der Regierung der Republik die Korrespondenz manipuliert hat. Auf jeden Fall scheinen sie mir klar zu zeigen, dass die Mantys die lautere Wahrheit gesagt haben, was ihre Korrespondenz angeht. Und das weist sehr deutlich darauf hin, dass sie in Bezug auf die Korrespondenz, die sie von uns erhalten zu haben behaupten, die Wahrheit sagen. Was wiederum deutlich auf Arnold zeigt.«
    »Aber … aber mein Cousin Jean-Claude … – war Arnolds Sicherheitschef«, protestierte Nesbitt. »Ich kann nicht glauben, dass Arnold so etwas geschafft haben kann, ohne dass Jean-Claude zumindest misstrauisch geworden wäre.« Er sah Montreau an. »Leslie? Hast du im Außenministerium irgendetwas gefunden, das diese Anschuldigungen stützt?«
    Montreau wirkte außerordentlich unbehaglich. Trotz ihrer Position in der offiziellen Hierarchie war sie das neueste Kabinettsmitglied, und ihr Räuspern klang ein wenig nervös.
    »Nein, das habe ich nicht«, sagte sie. »Aber andererseits, Tony, wäre mir nie in den Sinn gekommen, nach Beweisen für solch … unglaubliche Verbrechen Ausschau zu halten. Ich muss aber eines sagen«, fügte sie widerstrebend hinzu. »Die Sicherheitsmaßnahmen im Außenministerium ähneln vielleicht noch immer ein wenig zu sehr denen, wie sie die Legislaturisten und das Komitee benutzt haben.«
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Nesbitt.
    »Ich meine, dass der Minister noch immer zu viel direkte Kontrolle ausübt«, antwortete Montreau unverblümt. »Offen gesagt war ich erstaunt, als ich herausfand, in welchem Umfang ich von meinem Büro aus Zugriff auf die Sicherheitsprozesse des Ministerialapparats besitze. Mir wäre es nie in den Sinn gekommen, dass Minister Giancola getan haben könnte, was ihm nun vorgeworfen wird. Aber wenn ich mir ansehe, worauf ich alles zugreifen kann, und – wie Director Usher – annehme, dass er die Sicherungscodes des manticoranischen Foreign Office besaß, nun, dann muss ich sagen, er hätte es tun können. Und ich fürchte, im Augenblick wüsste ich niemanden, der es sonst noch getan haben könnte.«
    Nesbitt lehnte sich eindeutig bestürzt zurück. Pritchart sah ihn nachdenklich an, doch soweit sie sagen konnte, war er mindestens genauso erstaunt wie alle anderen im Raum. Vor allem aber wirkte er entsetzt.
    »Wie Sie sich unschwer denken können«, fuhr sie dann fort, »musste ich sehr vorsichtig vorgehen, was diesen Schlangenkorb anging. Wie Kevin und Denis Ihnen gerade bei der Beantwortung Ihrer Fragen erläutert haben, besitzen wir nicht den untrüglichen Beweis, um den Kongress und die Öffentlichkeit zu überzeugen, dass tatsächlich geschehen ist, was wir vermuten. Abgesehen davon werden wir diesen Beweis vermutlich auch nie erhalten. Ohne ihn wäre es meiner Ansicht nach jedoch höchst riskant, an die Öffentlichkeit zu gehen.«
    »Vielleicht bleibt uns aber trotzdem keine andere Wahl, Madame Präsidentin«, erwiderte Nesbitt nach kurzem Zögern. Alles blickte ihn an, und er zuckte unfroh mit den Schultern. »Glauben Sie nur nicht, ich sage das gern. Weiß Gott, wenn in diesem Raum jemand ist, den Arnold völlig getäuscht hat, dann bin ich das, und ich werde wie der letzte Idiot dastehen, wenn die Presse von der Sache erfährt! Aber wenn Ihre Vermutungen stimmen, dann führen wir einen Krieg, in den uns ein Mitglied unserer eigenen Regierung manövriert hat.« Er schüttelte den Kopf. »Wie sollten wir rechtfertigen, die Wahrheit zu verschweigen?«
    »Aber die Präsidentin hat recht«, wandte Henrietta Barloi ein, die Technologieministerin. »Niemand wird uns glauben, und wegen der Umstände von Arnolds Tod wird doch jeder annehmen, dass wir ihn liquidieren ließen.«
    »Und wieso hätten wir das tun sollen?«, wollte Nesbitt wissen.
    »Ich fürchte, da fallen mir gleich mehrere Szenarien ein, Sir«, sagte Kevin Usher.
    Alles blickte ihn an, und er zuckte mit den Schultern.
    »Wenn ich ein Anhänger von Verschwörungstheorien oder jemand mit persönlichem politischem Ehrgeiz wäre oder das Verlangen hätte, das alte Regime wiedereinzusetzen, könnte ich das

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