Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Manticore >aushandeln< konnte, nachdem er alle offizielle Fracht und Post und alles manticoranische Personal hier im Sternhaufen transportiert.«
    Johansen setzte an, um einzuwenden, dass der Handelsbund als einzige einheimische Gesellschaft überhaupt in der Lage sei, die Transportanforderungen des Sternenkönigreichs zu erfüllen. Egal, was andere dachten, diese Tatsache war der einzige Grund, weshalb es den Exklusivvertrag erhalten hatte, und der Vertrag war nur vorläufig; sobald weitere Bieter konkurrieren konnten, sollte er neu ausgeschrieben werden. Doch er hielt lieber den Mund. Les Haven wusste all das bereits - ob er es nun glaubte oder nicht, konnte Johansen nicht sagen. Und was immer Haven dachte, Johansen hatte einige Zeit im Sternhaufen verbracht und verstand gut, wie jemand, der sowieso schon äußere Einmischung in die Angelegenheiten des Sternhaufens vermutete oder ärgerlich war über das ökonomische Muskelspiel des Handelsbundes, zu dem Schluss kommen konnte, der Vertrag wäre eine Gefälligkeit Manticores dafür, dass der HBR für das Sternenkönigreich den Strohmann gespielt hatte.
    Nicht dass dieses Verständnis ihm ein besonderer Trost gewesen wäre, als er auf die Shuttleplätze und Lagerhäuser blickte, die unter anderem Vermessungsgerät, Flugwagen, Computer, Fernmeldesysteme, Feldschreibtische und Zeltausrüstung im Wert von über fünfzig Millionen manticoranischen Dollar enthielten.
    »Ich weiß ja, wie viel von unserem Zeug Sie in den Lagerhäusern haben, Hieronymus«, sagte er schließlich. »Wie viel sonst ist dort oder auf den Shuttleplätzen?«
    »Über eins Komma drei Milliarden Rembrandt-Stellars«, erwiderte Dekker so rasch, dass man sofort merkte, wo er mit seinen unglücklichen Gedanken gewesen war. »Etwa fünfhundert Millionen manticoranische Dollar. Nicht eingeschlossenen natürlich die Basisausstattung und .«
    Johansen erfuhr nie, was der Chefkommissionär des HBR auf Montana noch hatte sagen wollen.
    Die erste Explosion war am hellsten. Der strahlende Blitz blendete Johansen tatsächlich, und der Manticoraner fragte sich, wie Westman es nur geschafft hatte, militärtauglichen chemischen Sprengstoff in das Lagerhaus zu schaffen. Das Gebäude beherbergte billiges Massengut - oder hatte es bis gerade eben beherbergt -, sodass die Sicherheit wahrscheinlich zumindest ein bisschen laxer gehandhabt worden war als in den anderen Bauten, und bei all ihrer Gewalt konnte die Sprengladung vermutlich in etwas versteckt gewesen sein, das nicht größer war als ein großer Koffer. Aber trotzdem .
    Sein Verstand beschleunigte unter der Erkenntnis, dass Westman offensichtlich nicht geblufft hatte, noch auf volle Drehzahl, als die anderen Detonationen losgingen. Zuerst waren sie nicht so heftig wie die erste, aber die Sprengladungen waren offensichtlich mit Überlegung platziert worden. Die erste Explosion hatte das zentrale Lagerhaus zerrissen und das Gelände mit brennenden Trümmern übersät. Die zweite Gruppe von Detonationen erschien nicht sonderlich spektakulär, doch auf Platz drei stand ein Personenshuttle. Ein Shuttle, der eine Funktionsstörung aufwies - ein Defekt, der sich für Johansen nun als mit boshafter Absicht herbeigeführt darstellte -, und der durch diese Störung nicht hatte entfernt werden können, nachdem die Warnung eingetroffen war. Ein Shuttle, dessen Wasserstofftanks und Brennstoffdepots für die Nottriebwerke fast voll waren.
    Wenn die erste Explosion schon überwältigend erschienen war, so wirkte diese umwerfend. Der gesamte Shuttleplatz verging in einer aufwallenden, blauweißen Blüte aus staubumwirbelter Wut, und Johansen warf sich hinter den Sandsäcken instinktiv flach auf den Bauch. Die E-Mail hatte jeden aufgefordert, gehörigen Abstand zu halten, doch er bezweifelte, dass jemand mit so etwas gerechnet hätte. Die Druckwelle des zerfetzten Shuttles raste als Ring aus Feuer und Staub nach außen und fegte über die Shuttleplätze zu beiden Seiten. Wie ein Tsunami schlug sie in die Rückseite des Büroblocks des HBR ein, zermalmte Türen und Fenster, und das gesamte Bauwerk zerbarst wie ein Streichholzhaus im Tornado. Lagerhallen und Wartungsstellen für Frachtfahrzeuge verschwanden in dem Mahlstrom, um zerkaut und in Form sehr, sehr kleiner Bruchstücke wieder ausgespien zu werden.
    Die Kette der Explosionen vereinigte sich zu einem einzigen gewaltigen, überwältigenden Ereignis, und Oscar Johansen kam sich vor wie eine Mücke zwischen den

Weitere Kostenlose Bücher