Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
sie wenigstens dreimal in dieses System eingedrungen. Wer immer es war, sie legten keinen Wert darauf, sich vorzustellen, und das einzige meiner LACs, das nahe genug herankam, um eine solide Sensorabtastung zu versuchen, versagte völlig. Nun ist unsere Elektronik im Vergleich zu Ihrem Gerät zugegebenermaßen bloß Plunder, Captain, aber wir hätten doch wenigstens einige auswertbare Daten erhalten müssen. Dass das nicht der Fall war, weist darauf hin, dass diese unbekannten Schiffe erheblich modernere Elektronik besitzen als wir. Und das wiederum zeigt, dass sie wahrscheinlich insgesamt moderner und leistungsfähiger sind als wir.«
    »Sie benutzen die ganze Zeit den Plural, Commodore«, stellte Terekhov fest. »Sind Sie sich sicher, dass Sie es mit mehr als einem Eindringling zu tun haben?«
    »Ich bin zu fünfundneunzig Prozent sicher, dass es zwo sind«, sagte Karlberg. »Und dass sie größer und vermutlich auch zäher sind als alles, was ich besitze. Und arrogante Hunde sind es auch noch. Sie marschieren ganz offen in mein Sonnensystem und durchqueren es, weil sie verdammt genau wissen, dass ich ihnen, selbst wenn ich sie vernünftig orten könnte, doch nicht beizukommen imstande wäre.«
    »Verstehe«, sagte Terekhov langsam. Er tauschte einen Blick mit FitzGerald, und Ragnhild gestattete sich endlich, Paulo anzusehen. Sie merkte ihm am Gesicht an, dass er das Gleiche dachte wie sie. Wenn Karlberg recht hatte (und Ragnhild war von den offensichtlichen Fähigkeiten des Mannes beeindruckt), wie modern die Eindringlinge waren, woher kamen sie dann? Wieso spielten moderne Kampfschiffe in einem von Armut geplagten Teil des Randes die Piraten? Raumgebiete wie diese zogen Eierdiebe an, aber niemanden, der die Unterhaltskosten für moderne, kampfstarke Raumschiffe aufbringen konnte.
    »Nun, Commodore, Mr President«, sagte Terekhov nach einigen Augenblicken stillen Nachdenkens, »wenn jemand mit nicht ganz ehrbaren Absichten in Ihrem Sonnensystem aus und ein geht, dann sollten wir wohl einmal schauen, inwieweit wir ihn mit der Hexapuma davon abbringen können.« Er lächelte schmal. »So dauerhaft wie möglich.«
    »Mr Decker?«
    »Ja, Danny?«
    »Mr Dekker, ich glaube, Sie sollten sich das hier mal ansehen.« Daniel Santiagos montanaischer Akzent war deutlicher als gewöhnlich, und in seinen braunen Augen stand ein besorgter Ausdruck.
    »Was ist es denn?« Dekker schob seinen Stuhl zurück, erhob sich und ging zu Santiagos Schreibtisch.
    »Diese E-Mail kam gerade herein.« Santiago wies auf sein altmodisches Display. »Das System behauptet, sie stamme von einer Adresse, die nicht existiert.«
    »Wie bitte?« Dekker beugte sich über die Schulter seines Untergebenen und musterte den Schirm.
    »Es gab sie mal«, fuhr Santiago fort, »aber dieser Anbieter hat vor über zwei T-Jahren Insolvenz angemeldet.«
    »Das ist doch albern«, sagte Dekker. »Jemand muss an der Absenderadresse manipuliert haben.«
    »Deshalb meine ich ja, Sie sollten Sie sich einmal ansehen, Boss«, sagte Santiago. Er streckte die Hand aus und klopfte an das Betreff-Feld. Dekker kniff die Augen zusammen.
    Re: Gründe zum Evakuieren - und zwar sofort, lautete sie.
    »Ich kann das einfach nicht glauben!«, rief Oscar Johansen. »Was habe ich denn getan? Habe ich in einer früheren Inkarnation irgendeinen Vorfahren dieses Kerls umgebracht?«
    »Es ist nichts Persönliches, Oscar«, erwiderte Les Haven mit verzogenem Gesicht. »Das sieht nur so aus.«
    »Ja? Na, Sie haben ja leicht reden!« Johansen blickte den Ausdruck der mysteriösen E-Mail an. »Sie müssen die Sache ja auch nicht dem Innenminister erklären!«
    »Nun, Sie aber auch nicht«, erwiderte Haven. »Meine Regierung wird das Erklären übernehmen. Und das wird President Suttles und Chief Marshal Bannister überhaupt keinen Spaß machen.«
    »Und Ms Vaandrager ebenfalls nicht«, fügte Hieronymus Dekker mit einem tiefen Seufzer hinzu.
    Die drei Männer standen hinter einer Polizeiabsperrung im Schutze eines eilig aufgeschichteten Sandsackwalls und betrachteten resigniert das montanaische Bürohaus des Handelsbundes von Rembrandt aus einer Entfernung von zwei Kilometern. Das Gebäude stand an einer Ecke des Brewster City Spaceports vor einer Dreiergruppe aus mit Lagerhäusern umgebenen Landeplätzen sowohl für Passagier- als auch Schwerlastshuttles, die normalerweise für die Fähren des HBR nach und von Montana reserviert waren. Im Augenblick tat sich dort nichts, und das Bürogebäude

Weitere Kostenlose Bücher