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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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war innerhalb von fünfzehn Minuten nach Eingang der E-Mail geräumt worden.
    »Sie meinen, er meint es ernst?«, fragte Johansen schließlich.
    »Steve Westman?« Haven schnaubte. »Darauf können Sie wetten, Oscar. Der Mann hat zwar nicht alle Meisen im Nest, aber er ist ein entschlossener Bastard, das muss man ihm lassen. Vor drei Wochen haben Sie es doch selbst erlebt.«
    »Aber das ...!«, sagte Johansen und zeigte hilflos auf das verlassene Bürogebäude und die leeren Shuttleplätze.
    »Er hält das wahrscheinlich für lustig«, sagte Haven. Als Johansen ihn ansah, zuckte der Montanaer mit den Achseln. »Vor etwa zwanzig T-Jahren hat der HBR diese Landekonzession der planetaren Regierung förmlich abgepresst«, sagte er. »Tatsächlich ist heute der Jahrestag für die offizielle Unterzeichnung des Pachtvertrags.«
    »Wir haben niemandem irgendetwas >abgepresst<.« Decker klang steif und ein wenig bevormundend.
    »Nicht mit Pistolen oder Messern«, räumte Haven ein. »Und ich erinnere mich auch nicht, dass jemandem Verstümmelung angedroht wurde. Aber wie ich mich erinnere, Hieronymus, hat es damals Ineka Vaandrager - sie war damals noch nicht Vorstandsvorsitzende, Oscar, sondern nur die Leiterin der Unterhändlerabteilung - völlig klargemacht, dass wir entweder euch die Konzession geben oder der HBR sein südliches Terminal auf Tillerman errichtet. Und auf alle Ladungen per HBR von und nach Montana eine fünfzehnprozentige Gebühr aufschlägt, nur um uns auf die Finger zu klopfen, weil wir uns so halsstarrig und unkooperativ angestellt haben.« Er sah den großen hellhaarigen Rembrandter aus zusammengekniffenen Augen an. »Tut mir leid, wenn ich ein bisschen voreingenommen klinge, aber für mich klingt das sehr nach Erpressung.«
    Dekker wich dem Blick des Montanaers aus. »Ich gebe ja zu«, sagte er, »dass die Taktik schon ein wenig extrem war. Ms Vaandrager ist nicht immer durch die ... Nettigkeit ihrer Verhandlungsmethoden aufgefallen. Aber mit Gewalt in diesem Maßstab zu drohen erscheint mir kaum als rationale Reaktion.«
    »Na, ich weiß nicht«, erwiderte Haven. »Wenigstens hat er Ihren Angestellten eine Warnung zukommen lassen, sie sollen sich davonmachen, oder? Teufel, Hieronymus - für jemanden wie Steve ist das geradezu gentlemanlike. Und wenigstens steht der ganze Plunder weit genug von allem anderem weg, sodass er den Mist in die Luft jagen kann, ohne dass er sonst was beschädigt oder jemanden tötet.«
    »Aber Ihre planetaren Behörden hätten doch schon viel schneller handeln können, wenn sie die ganze Zeit wussten, dass er wütend genug war, um uns so etwas anzutun ...«, begann Dekker wieder. Er wirkte überhaupt nicht besänftigt von Havens Feststellungen, doch der Montanaer schnitt ihm mit einem heftigen Kopfschütteln das Wort ab.
    »Er war ganz schön sauer, das stimmt schon. Aber nicht sauer genug, um so etwas zu veranstalten. Erst nachdem Van Dort die Anschlussbemühungen organisiert hatte.«
    »Nicht einmal Mr Van Dort hätte etwas in diesem Maßstab >organisieren< können, wenn er nicht die überwältigende Mehrheit der Bürger des Sternhaufens hinter sich gewusst hätte!«, protestierte Dekker.
    »Habe ich ja auch nicht behauptet. Habe übrigens auch nicht gesagt, dass ich den Anschluss für 'ne schlechte Idee hielte. Ich sagte nur, dass Van Dort der eigentliche Organisator war«, entgegnete Haven. »Und das stimmt auch. Nun ist es so, dass Steven Ihren Van Dort nicht besonders leiden kann. Er hat dafür viele Gründe, darunter auch, dass Van Dort der erste Vorstandsvorsitzende des HBR war und noch immer der dickste Aktionär ist. Wenn Van Dort >Hopp< sagt, dann springt der HBR, und das heißt, die Volksabstimmung hatte das Okay vom Vorstand des HBR. Das bedeutet wahrscheinlich weiterhin, dass sie auch Vaandragers Okay bekommen hatte, und sie könnte der einzige Mensch im ganzen Sternhaufen sein, den Steve noch weniger leiden kann als Van Dort. Und dass ausgerechnet sie dahinter steht, macht es, soweit es jemanden wie Steve betrifft, automatisch zu einem weiteren Beispiel, wie sie alles >aushandelt<, was sie aushandeln will. Damit wird er wieder an Ihre hübsche kleine saubere Enklave erinnert, und ich muss Ihnen eines sagen, Hieronymus - es gibt nicht viele Montanaer, die nicht genau begreifen würden, wie er denkt. Wenn er nun in der Stimmung ist, ein Zeichen zu setzen, so gibt es wirklich nichts Besseres als Ihr Terminal. Besonders, wo der HBR diesen Exklusivvertrag mit

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