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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Lebenszeiten erheblich kürzer, beides Faktoren, die unter dem Gesichtspunkt, ein haltbares, selten zu wartendes und geringe Kosten verursachendes Schiff zu entwerfen, ausgesprochen wenig wünschenswert erschienen.
    Eine der Konsequenzen dieser unterschiedlichen Bauweisen bestand darin, dass ein Kampfschiff (und dazu zählten auch Pinassen) mit nur einem Emitterring einen funktionierenden Impellerkeil erzeugen konnte, während ein Frachter dazu beide Impellerringe benötigte. Ferner waren die Impellerräume eines Kriegsschiffs vielfach unterteilt und bestanden aus zahlreichen gepanzerten, energieautarken, bemannten Abteilungen, während ein ziviler Impellerraum eine einzige große, offene Maschinenhalle war, vollkommen ungepanzert und ohne die mehrfachredundanten Energieversorgungs- und Steuerleitungen eines Militärschiffes - und dessen Arbeitskräfte.
    Aus diesem Grund verursachte Hawk-Papa-Dreis Treffer solch entsetzlichen Schaden.
    Die Eintrittsöffnung erschien nicht größer als ein Nadelstich, eine winzige Wunde gegen die gewaltigen Ausmaße des Ziels. Jeder einzelne Beta-Emitter im Heckimpellerring von Bogey-Drei masste das mehrmalige Dutzendfache der angreifenden Pinasse. Doch Größe an sich bedeutet nichts. Der Laserstrahl brannte sich geradewegs durch die dünne Haut des Impellerraums und direkt in den Hauptgenerator von Beta Achtundzwanzig. Der Generator explodierte, schleuderte Trümmer seines Gehäuses in den umgebenden Dschungel aus Supraleit-Kondensatoren und Steuersystemen, und eine brutale Lastspitze schlug zu Beta Siebenundzwanzig und Neunundzwanzig über. Ohne die internen Panzerschotten und Kofferdämme, die getrennten, parallelen Steuerleitungen und redundanten Sperrschalter eines Militärschiffes gab es nur sehr wenig, um die sich ausbreitenden katastrophalen induzierten Komponentenausfälle zu bremsen, und eine Kettenreaktion kurzschließender, überschlagender Supraleitringe eilte durch die Abteilung. Die gefangenen Blitze krachten mit der Wildheit erzürnter Dämonen hin und her und nahmen durch vernichtenden Schaden einen Emitter nach dem anderen vom Netz. Immer mehr Alarmsignale kreischten auf der Brücke auf.
    Im Gegensatz zum Schaden am Hypergenerator war die Wirkung von Hawk-Papa-Dreis Beschuss augenblicklich erkennbar, denn der Heckimpellerring schaltete sich von Bereitschaftslast innerhalb zweier Sekunden vollständig ab. Es musste sich um Gefechtsschaden handeln, denn kein Mensch reagierte rasch genug, um die Energieversorgung so schnell zu unterbrechen. Doch wiederum war es Abigails Sensoren unmöglich, in den flüchtigen Sekunden, die ihre Pinassen brauchten, um mit über 17.600 Kps an dem Frachter vorbeizurasen, das genaue Ausmaß der Schäden zu erfassen.
    Die wendigen kleinen Boote warfen sich herum, sodass ihre Nasen immer auf Bogey-Drei wiesen, und gingen auf Höchstbeschleunigung. Mit sechshundert Gravos bremsten sie ab. Achtern von ihnen begannen die nuncianischen LACs ebenfalls mit der Verzögerung, doch ihr Beschleunigungswert lag hundert Gravos unterhalb dem der Pinassen, und der Abstand zwischen den verbündeten Teilen des kleinen Verbands weitete sich rasch aus.
    »Hawk-Papa-Zwo, hier Einarsson«, sprach Abigails Ohrhörer neunzig Sekunden später. »Haben Sie eine Schadenseinschätzung, Lieutenant?«
    »Keine definitive, Sir.« Am liebsten hätte Abigail >natürlich< hinzugefügt, aber sie rief sich zu Bewusstsein, dass selbst die Ortungskapazität ihrer kleinen Pinasse für die Nuncianer wie Zauberei erscheinen musste. Und wenigstens hatte Einarsson mit seiner Frage gewartet, bis sie die verfügbaren Daten hatte begutachten können.
    »Was wir während des Vorbeiflugs sehen konnten«, fuhr sie fort, »war, dass wir zumindest im Heckimpellerraum einen guten Treffer erzeugen konnten. Der Ring ist ausgefallen, und ein Handelsschiff kann solchen Schaden nicht mit Bordmitteln und ohne Hilfe von außen beseitigen. Ganz offensichtlich können wir nicht sicher sein, dass es hier wirklich so ist, aber es erscheint mir sehr wahrscheinlich.
    Zu entscheiden, welchen Schaden wir dem Hypergenerator zugefügt haben könnten, ist erheblich schwieriger. Er war nicht aktiviert, sodass wir keine Bereitschaftslast anmessen oder gar abfallen sehen konnten. Nach dem Atemluftabgang, der sich beobachten ließ, scheint es uns, als wären wir tief genug durchgestoßen, um wenigstens einen Teil des Generators zu erwischen, und die Computer schätzen die Chance, dass der Schaden groß genug

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