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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gute Beziehungen zu Sol. Die Medien haben es während seines ersten Krieges gegen Haven zwar runtergeputzt, und die meisten anderen Systeme der Liga halten es für eine isolierte Sternennation am Rand der erforschten Galaxis, aber auf Alterde unterhält es bemerkenswert gute Kontakte. Und Alterde ist wiederum der Hauptplanet der gesamten Liga. Diese guten Kontakte bestehen jetzt seit über drei T-Jahrhunderten, eben seit der Manticoranische Wurmlochknoten entdeckt und erkundet wurde.«
    Sie hatte so ruhig gesprochen und sich gehalten, wie es ihrer Miene entsprach. Nun hielt sie inne und zuckte mit den Schultern, als wollte sie die anderen herausfordern, infrage zu stellen, was sie gerade gesagt hatte. Niemand tat es, und sie lächelte ganz leicht.
    »Der zweite Grund, weshalb Manticore kein Zehennagel ist, der dem Rest des Körpers droht, besteht darin, dass die Manticoraner niemals irgendjemanden bedroht haben, der Bürger der Liga gewesen wäre«, sagte sie. »Und wie der manticoranische Botschafter die Angelegenheit dem Ministerrat auf Alterde vorlegt, akzeptieren sie hier lediglich das Ergebnis einer frei organisierten - selbsttätig organisierten - Abstimmung der Bürger des Talbott-Sternhaufens. Das Ergebnis der Volksabstimmung war überwältigend, wie Sie wissen. Fast achtzig Prozent dafür, die Aufnahme in das Sternenkönigreich zu beantragen.«
    »Und wen interessiert das, Aldona?«, fragte ein sehr junger Mann mit haselnussbraunen Augen verächtlich. »Volksabstimmungen!« Er schnaubte. »Wie viele davon haben wir im Laufe der Jahrhunderte gekauft?«
    »Gerade das macht ja in vielerlei Hinsicht die gegenwärtige Situation so ... problematisch, Mr Kalokainos«, warf die dunkelhaarige Frau neben Anisimovna ein. Ihre Augen waren genauso kalt wie die ihrer Nachbarin, doch ihre Iriden bestanden aus einem eigentümlichen metallischen Silber, und die kunstvoll knappe (aber furchtbar teure) Kleidung aus telluridanischer Wurmseide offenbarte wahrhaft extravagante Tätowierungen und Body-Piercings. »Man könnte sagen, es ist ein klassischer Fall von sich in der eigenen Schlinge fangen.« Sie verzog das Gesicht. »Ich habe mich immer gefragt, woher diese Redensart kommt, aber auf diesen Fall passt sie wunderbar. Wir haben Volksabstimmungen gegenüber den ach so geschätzten Wählern derart überstrapaziert, dass sie mittlerweile eine Volksabstimmung als Rechtfertigung für jeden Anschluss betrachten. Und die engen Beziehungen der Mantys zu Alterde, auf die Ms Anisimovna gerade hingewiesen hat, umfassen >Beziehungen< zu einigen der besten Lobbyistenfirmen auf der ganzen Welt. Sie wissen, wie man die manticoranische Volksabstimmung gut aussehen lässt, vor allem mit traumhaften Rohdaten dieser Art.«
    Sie zuckte mit den Schultern, und Anisimovna nickte nachdrücklich.
    »Isabel hat recht, Kommissar Verrochio. Egal wie ehrlich oder manipuliert die Abstimmung war, das Ergebnis ist überwältigend. Und deshalb sind wir in einer Lage, in der wir nicht mit eiserner Faust vorgehen können. Wir müssen uns vielmehr überlegen, welche Art Glacehandschuh wir stattdessen benutzen sollten.«
    »Und welchen Schlagring wir darunter verstecken können?«, murmelte der Mann, der rechts von Verrochio saß.
    »Ganz genau, Junyan«, stimmte Anisimovna ihm zu.
    »Verzeihen Sie, Vizekommissar Hongbo«, sagte Kalokainos, »aber ich finde, wir dürfen diesem unverhohlenen Hoheitsraumraub doch auf keinen Fall auch nur den leisesten Anschein von Glaubwürdigkeit zugestehen. Wir sollten öffentlich eindeutig Stellung beziehen und diese sogenannte Volksabstimmung als Betrug und Hohn auf die Ehrlichkeit anprangern. Dann können wir die überragende Pflicht des Office of Frontier Security anführen, das Recht von Talbotts Bürgern auf echte Selbstbestimmung zu schützen, und einen Kampfverband der Navy herbeipfeifen, der den verdammten Mantys einen Tritt gibt, dass sie dorthin zurückfliegen, wohin sie gehören.«
    Aldona Anisimovna gelang es, nicht aufgebracht mit den Augen zu rollen, aber es fiel ihr schwer, und das bei ihrer jahrzehntelangen Erfahrung in Doppelzüngigkeit. Kalokainos gelang es, tatsächlich so zu klingen, als meinte er seine rhetorischen Figuren aufrichtig. Nicht dass dazu irgendeine Chance bestand. Nur mit dem letzten Teil war es ihm wahrscheinlich leider wirklich ernst.
    »Vielleicht sind Sie nicht ganz gewahr, wozu die manticoranische Navy heutzutage fähig ist, Volkhart?«, fragte sie. Er sah sie ärgerlich an, doch sie

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