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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Navy, die seinem Sektor zugeordnet war.«
    »Für Barregos, diesen Irren, dürfen Sie aber nicht uns die Schuld geben!« Verrochio schnaubte wie ein gereizter Bär. »Wir hätten ihn schon längst beseitigt, wenn er sich im Maya-Sektor nicht politisch so völlig unangreifbar gemacht hätte.«
    »Natürlich hätten Sie das, Kommissar«, stimmte Ottweiler zu. »Aber darauf will ich ja gerade hinaus. Wenn Sie in einem Sektor, der schon so lange unter der Kontrolle des OFS steht, nicht offen gegen einen Gouverneur vorgehen können, dann muss das Maß an direkter Gewalt, das wir von Ihnen in einer der Zonen des Randes erwarten können, die noch nicht einmal zum Protektorat erklärt worden ist, ja entsprechend noch geringer sein.«
    Verrochio nickte ernst, und Anisimovna verbot sich auch jede innere Belustigung. Obwohl Ottweiler offiziell einer ordnungsgemäß gewählten Regierung unterstand, wusste jeder, dessen IQ den eines Kieselsteins überstieg, nur zu gut, dass die >Regierung< Mesas zu hundert Prozent Eigentum der interstellaren Konzerne des Planeten war. Damit war Valery Ottweiler in durchaus realistischem Sinne der Lakai Aldona Anisimovnas und Isabel Bardasanos. Dennoch besaß der Mann ein natürliches Talent im Umgang mit solarischen Berufsbürokraten wie Verrochio, bei dem sie ihm niemals das Wasser reichen könnte.
    Wahrscheinlich fehlt mir einfach die Geduld vorzugeben, sie wären mehr als außergewöhnlich große Hausschweine, die sich an dem Trog mästen, den wir für sie gefüllt halten. Nur dass Hausschweine natürlich die klügeren Tiere sind.
    »Was also würden Sie vorschlagen, Valery?«, fragte Bardasano, als hätten sie nicht schon vor Beginn der Besprechung abgesprochen, was sie sagen würden.
    »Ich glaube, dass diese Lage uns sorgfältige Vorbereitung und Führung abverlangt«, antwortete er. »Meiner Meinung nach besteht das große Problem darin, dass es den Manticoranern mit ihrer Volksabstimmung gelungen ist, sich vom PR-Standpunkt aus gesehen moralisch auf die höhere Stufe zu stellen. Außerdem haben sie mindestens genauso leichten physischen Zugang zum Sol-System wie wir, und zum Talbott-Sternhaufen einen viel besseren.«
    »Ach, nun hören Sie aber auf!«, widersprach Kalokainos. »Manticore hat vielleicht Kontakte zu Lobbyistenfirmen und Presseagenturen auf Alterde, aber das ist mit unseren Beziehungen doch überhaupt nicht zu vergleichen!«
    »Ich habe den physischen Zugang aus einem bestimmten Grund erwähnt, Mr Kalokainos«, entgegnete Ottweiler gelassen. »Natürlich kann Manticore nicht den gleichen Einfluss ausüben wie wir. Man hat sich dort entschieden, sich nicht in die politischen und bürokratischen Strukturen der Liga verwickeln zu lassen, während wir sie tiefgehend durchdrungen haben. Und so reich Manticore sein mag, könnte es nicht einmal ansatzweise den Mitteln gleichkommen, mit denen wir in kleinen Portionen, aber routinemäßig unsere Beziehungen zu der politischen Führungskaste der Liga, den Medien und dem öffentlichen Dienst würzen. Manticore kann sich das im wahrsten Sinne des Wortes nicht leisten, während wir uns nicht leisten können, nicht tief und direkt mit unserer Wirtschaft und Politik verflochten zu bleiben. Ich sagte nur, dass Manticore physisch wenigstens genauso großen Zugang habe wie wir. Diesen Zugang können wir nicht unterbinden, und wir können auch nicht vorhersehen, was Manticore damit anstellt - jedenfalls nicht mit Sicherheit. Das alles deutet darauf hin, dass wir etwas unternehmen müssen, womit wir dem Sternenkönigreich politisch die Zähne ziehen, ehe wir offen beginnen können, die Stichhaltigkeit der Volksabstimmung in Misskredit zu ziehen.
    Soweit es Talbott betrifft«, fuhr er in gleichbleibend gemessenem Ton fort, »können die Mantys fast zeitverlustfrei Einheiten zwischen ihrem Heimatsystem und Talbott hin und her schieben, während wir Monate benötigen, um nennenswerte Verstärkungen dorthin zu schaffen. Vorausgesetzt, dass wir die Navy überhaupt bewegen könnten, uns zusätzliche Einheiten zur Verfügung zu stellen. Und zu alledem kommt, wie wir eben festgestellt haben, dass Manticore durch den Wurmlochknoten eine bedrohliche wirtschaftliche Hebelwirkung entfalten kann.«
    Niemand widersprach dieser Beurteilung. Einige - besonders Volkhart Kalokainos - nickten sogar, offensichtlich ungeduldig, dass altbekannte Tatsachen vor ihnen ausgebreitet wurden.
    »Deshalb scheint es mir«, sprach Ottweiler weiter, »als müssten wir eine

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