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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wahrmachen, mein Junge.«
    Aubrey schluckte mit Mühe. Jetzt ist es soweit , dachte er. Er empfand noch immer schreckliche Angst und war überwiegend davon überzeugt, daß das ganze Vorhaben sinnlos und vergeblich sei, aber nun hatte er sich bereits so weit vorgewagt … Und wenn er Gunny Hallowell jetzt sagte, daß er durchhalten werde, dann würde der gleiche Stolz wieder zuschlagen, der ihn dazu gebracht hatte, hinter Harkness die Turnhalle zu durchqueren. Wenn Aubrey sich Mühe gab und scheiterte, dann würde sein ohnehin beeinträchtigtes Selbstwertgefühl endgültig versickern; das wußte er. Aber noch während ihm dieser sorgenvolle Gedanke durch den Kopf schoß, begriff er etwas: daß er es versuchen wollte. Ja, das wollte er, und eine stille Wut begann sich wie Lava in seine Furcht zu brennen.
    Er holte tief Luft und sah Hallowell fest in die Augen, dann nickte er.
    »Ja, Gunny«, sagte er und war überrascht über die Entschlossenheit seiner Stimme. »Ja, mir ist es ernst.«
    »Prächtig!« Hallowell beugte sich vor und schlug ihm so fest auf die Schulter, daß Aubrey sich fast überschlug. Hallowell grinste breit. »Ab und zu wird es Ihnen verdammt leid tun, daß Sie das gesagt haben, Wanderman, aber wenn dieser ausgepumpte Deckschrubber und ich mit Ihnen fertig sind, dann werden Sie sich über keinen Steilman im ganzen Universum je wieder Gedanken machen müssen.«
    Nervös, aber aufrichtig erwiderte Aubrey das Grinsen, und Hallowell ließ sich ganz aufs Deck nieder.
    »Als erstes müssen Sie sich über eines klar werden, Wanderman«, begann der Sergeant-Major; »Harkness und ich, wir haben jeder einen anderen Stil. Ich lege Wert auf Finesse und Übung; er bevorzugt brutale Gewalt und Hinterhältigkeit.« Harkness gab einen indignierten Laut von sich, und Hallowell grinste kurz, aber als er fortfuhr, klang seine tiefe, leise Stimme vollkommen ernst. »Was Sie wissen müssen, mein Junge, ist folgendes: Es geht auf beide Arten. Das liegt daran, daß es keine gefährlichen Waffen gibt und keine gefährlichen Kampfsportarten. Es gibt nur gefährliche Menschen, und wenn Sie nicht gefährlich sind, dann spielt es keine Rolle, was Sie bei sich haben oder wie gut ausgebildet Sie sind. Sehen Sie zu, daß Sie sich das begreiflich machen, denn diese eine Sache kann Ihnen niemand beibringen. Wir können es Ihnen sagen und auch demonstrieren, wir können Ihnen Vorträge halten, bis wir blau sind im Gesicht, aber bevor Sie das nicht auf emotionaler Ebene begriffen haben, sind das alles nur Worte, verstehen Sie?«
    Aubrey leckte sich die Lippen und nickte.
    »Ich weiß natürlich«, fuhr der Sergeant-Major fort, »was man Ihnen in der Grundausbildung beigebracht hat, und der Kurs ist gar nicht so schlecht. Man bringt Ihnen darin bei, sich zu bewegen, und legt ein solides Fundament. Wie ich es sehe, haben wir keine Zeit, Ihnen besonders viele neue Griffe beizubringen, und wahrscheinlich ist es schon einige Zeit her, daß Sie diejenigen, die Sie kennen, ordentlich geübt haben. Als erstes werden wir Sie daher mit meiner persönlichen Variante eines Auffrischungskurses beglücken. Danach verbringen Sie wenigstens drei Stunden täglich in der Turnhalle und trainieren mit mir oder mit Harkness – vielleicht sogar beiden. Nach einer Woche etwa können wir vielleicht Corporal Slattery hinzuziehen; sie hat in etwa Ihre Größe und Ihr Gewicht. Wir werden uns weitgehend an das halten, was Sie schon können, und Ihnen beibringen, wie man es einsetzt, wenn man’s ernst meint. Tempo, Härte und Entschlossenheit, Wanderman: Das sind die Schlüssel. Wenn sich herausstellen sollte, daß Ihnen das Ganze Spaß macht, gibt es noch viel mehr, was wir Ihnen beibringen könnten. Aber zunächst beschränken wir uns darauf, daß Ihnen keiner so leicht den Kopf abreißen kann, und daß Sie Steilman in den nutzlosen Arsch treten können, okay?«
    Aubrey nickte wieder. Ihm war ein wenig schwindlig, aber plötzlich bemerkte er, daß etwas in ihm fest davon überzeugt war, es schaffen zu können. Zumindest Senior Chief Harkness und Sergeant-Major Hallowell schienen es für möglich zu halten, und er sagte sich, daß diese beiden seine Fähigkeiten sicherlich besser beurteilen könnten als er selbst. Der Gedanke war außerordentlich tröstlich, und so gelang es ihm, Hallowells Lächeln zu erwidern.
    »Prächtig! Na dann, Wanderman, fangen wir mit ein paar Lockerungsübungen an. Sie können mir glauben«, und das freundliche Lächeln des

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