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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Bruce Maxwell? Nee-nee. Der vergreift sich an einem grünen Jungen, den er für ein leichtes Ziel hält, und er hat gut aufgepaßt, damit er dich allein erwischt. Was meinst du wohl, wieviel Mumm braucht man dazu?«
    Aubrey stutzte. Der Senior Chief irrte sich, was seinen, Aubreys Mut betraf – das wußte er ganz genau –, aber bei Steilman hatte er vielleicht nicht unrecht. In diesem Lichte hatte Aubrey das Geschehene noch gar nicht betrachtet.
    »Siehst du, mit Typen wie Steilman ist es immer das gleiche«, fuhr Harkness fort, »sie wollen immer auf Nummer Sicher gehen. Steilman verprügelt gern andere. Es macht ihm Spaß, andere zu verletzen, und er fühlt sich gern als der Größte. Außerdem ist er ein kräftiger Hundesohn – das gebe ich zu. Er ist größer als ich und stark, er kämpft mit schmutzigen Tricks, und ich kann mir gut vorstellen, daß er sich für einen zähen, gefährlichen Kerl hält. Aber besonders schlau ist er nicht. Wenn er das wäre, hätte er schon lange begriffen, daß jeder gefährlich sein kann. Sogar du.«
    » Ich? « Aubrey starrte dem alten Bootsmann ins Gesicht und lachte ein wenig zu heftig. »Er könnte mich mit einer Hand in Stücke reißen, Senior Chief! Genau gesagt hat er das schon getan.«
    »Du hast die Grundausbildung im unbewaffneten Kampf?« entgegnete Harkness.
    »Natürlich, aber ich bin dabei nie sehr gut gewesen. Sie wollen mir doch nicht erzählen, daß sechs Wochen Training mir beibringen sollen, wie ich jemanden wie Steilman zusammenschlage?«
    »Nein. Das Training sollte dir die Grundlagen vermitteln – deshalb nennt man es ›Grundausbildung‹«, erklärte Harkness so sachlich, daß Aubrey ihm zuhören mußte. »Du hast natürlich gewußt, daß es nicht ernst war. Nur Training, und du hast gedacht: ›He, ich bin ein kleiner, drahtiger Bursche, ich hab’ mich noch nie geprügelt und ich werde mich auch nie prügeln, und selbst wenn ich könnte, würde ich nicht wollen.‹ Doch ungefähr so, oder?«
    »Aber natürlich«, rief Aubrey impulsiv, worauf Harkness rauh lachte.
    »Na, mir kommt’s ganz so vor, als hättest du dich geirrt. Der Prügelei entkommst du nicht – die Frage ist nur, ob du gewinnst oder ob Steilman dir die Birne einschlägt. Und kennst du das Geheimnis, wie man verhindert, daß einer einem die Birne einschlägt?«
    »Nein?« fragte Aubrey beinahe gegen seinen Willen.
    »Indem du dem anderen die Birne zuerst einschlägst«, antwortete Harkness grimmig. »Du mußt dich darauf einstellen, daß du dich nicht einfach nur verteidigst, sondern du mußt dich entscheiden, den Hurensohn notfalls umzubringen, wenn es denn sein muß.«
    »Ich? Ich soll jemanden wie Steilman töten ? Sie sind ja verrückt!«
    »Überhaupt nicht nett, einem älteren Mann zu sagen, er sei verrückt, mein Junge«, erwiderte Harkness mit seinem trägen Grinsen. »Als ich in deinem Alter war, war ich auch nicht viel kräftiger. Na ja, größer schon, aber ich hatte nicht mehr Fleisch auf den Knochen als du. Aber eins war ich, Wanderman – ich war viel gemeiner als du es bist. Und wenn du dich mit einem wie Steilman anlegen und heil dabei herauskommen willst, dann mußt du eben auch gemein werden.«
    »Gemein? Ich?« Aubrey lachte bitter, und Harkness seufzte und setzte sich wieder aufrecht hin.
    »Hör mir mal zu«, sagte er leise, »ich hab’ dir doch schon gesagt, daß du zwischen zwo Möglichkeiten wählen kannst, und du hast mir schon geantwortet, daß du den Weg der Vernunft nicht beschreiten willst. Also bleibt dir nur das Unvernünftige übrig, aber dazu mußt du vorher noch einiges lernen. Deswegen bin ich hier. Wenn Steilman eins nicht erwartet, dann, daß du beim nächsten Mal hinter ihm her bist. Und jetzt verrate ich dir noch ein kleines Geheimnis über Steilman. Er weiß gar nicht, wie man kämpft. Nicht wirklich. Das hat er nie lernen müssen, denn er ist ja groß und stark und gemein. Deshalb bin ich zu dir gekommen, mein Junge. Wenn du lernen willst, wie du dem Mistkerl den Arsch bis zwischen die Ohren trittst, dann werden Gunny Hallowell und ich dir zeigen, wie man das macht. Daß du gewinnst, das können wir dir nicht versprechen, aber für eins garantieren wir, Wanderman. Wenn du dem Gunny und mir ein paar Wochen Zeit gibst, in denen wir mit dir arbeiten, dann stellen wir verdammt noch mal sicher, daß der Hurensohn sich verdammt anstrengen muß, wenn er dich fertigmachen will.«
     

23
    In seinem ganzen Leben hatte sich Aubrey noch nie so fehl am

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