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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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blickte erstaunt Cardones an, dann drang eine andere Stimme aus dem Helmcom.
    » Wayfarer , hier spricht Harold Sukowski. Nähere mich aus Null Zwo Fünf zu Drei Eins Neun bezogen auf Sie«, hörte Honor. »Ich bin mit Lieutenant Commander Hunter an Bord des LACs Andrew . Die John , die Paul , die Thomas und drei Shuttles begleiten uns. Die James und die Thaddæus bewachen die Artemis , aber wir dachten, wir könnten Sie vielleicht nach Hause mitnehmen.«
     

42
    Bürger Commander Warner Caslet folgte mit seinen Offizieren dem manticoranischen Marineinfanteristen durch den Gang. Ein Mann in einer mittlerweile vertrauten grünen Uniform tastete sie kurz nach Waffen ab, dann klopfte er an den Rahmen der offenen Tür am Ende des Korridors.
    »Bürger Commander Caslet und seine Offiziere, Mylady«, verkündete Simon Mattingly. Aus dem angrenzenden Raum antwortete eine reine Sopranstimme.
    »Schicken Sie sie bitte herein.«
    Mattingly lächelte und winkte die republikanischen Offiziere weiter. Zu Caslets gelindem Erstaunen blieb der Marineinfanterist auf dem Korridor, und Mattingly schloß von außen leise die Tür hinter ihnen. Die havenitischen Offiziere waren nun mit Honor Harrington und Andrew LaFollet allein.
    Nun, nicht ganz allein: Auf Lady Harringtons Stuhllehne hockten zwei Baumkatzen. Das kleinere, gesprenkelte Weibchen schmiegte sich eng an Lady Harringtons Nacken, während das größere Männchen beschützerisch aufgerichtet dasaß. Caslet wußte, was mit Samanthas Gefährten passiert war, und er vermochte diesen Verlust deutlich der Körpersprache der Baumkatze zu entnehmen. Aber er nahm auch den liebevollen Trost wahr, der von Nimitz und dessen Gefährtin zu Samantha überströmte.
    »Bitte, setzen Sie sich doch«, bat Honor die Neuankömmlinge und wies auf die Stühle vor ihrem Schreibtisch. Die sechs Haveniten befolgten die Einladung und nahmen Platz. MacGuiness erschien und kredenzte allen ein Glas Wein.
    Honor lehnte sich zurück und schaute die Haveniten nacheinander an. Samantha glitt von der Stuhllehne und rollte sich auf ihrem Schoß zusammen. Honor nahm die ‘Katz in die Arme und drückte sie ebenso sanft an sich, wie sie es mit Nimitz getan hätte, und Honor spürte, wie ihre moralische Unterstützung von Nimitz an Samantha übertragen wurde. Aber noch während sie die trauernde Baumkatze in den Armen hielt, überkam sie erneut die Erinnerung an das hektische Geschehen im vergangenen Monat.
     
    Als Sukowski aufgetaucht war, um die Überlebenden zu bergen, hatte Honor ihr Glück gar nicht fassen können. Trotz der zuversichtlichen Fassade, die sie aufrechterhalten hatte, war Honor klar gewesen, daß ihnen allen in spätestens neun Tagen der Tod bevorstand. Obwohl schließlich der Gegenbeweis vor ihren Augen auftauchte, fiel es ihr schwer, den Gedanken an den sicheren Untergang wieder loszuwerden. Dann wurde ihre freudige Erleichterung von einer tiefen, bohrenden Wut darüber ersetzt, daß Sukowski, Fuchien und die detachierten LAC-Kommandanten ein solch irrwitziges Risiko eingingen, nachdem die Wayfarer einen so schrecklichen Zoll gezahlt hatte, um der Artemis die Fluchtchance zu erkaufen.
    Doch gleichzeitig war sich Honor bewußt gewesen, daß diese Wut nur ihrem innerlichen Aufruhr entsprang – aber trotz dieser Erkenntnis hatte sie diesen Zorn nicht unterdrücken können. Die Eile, mit der Sukowski und Lieutenant Commander Hunter zu erklären begannen, weshalb sie eigentlich gar kein Risiko eingingen, wäre Honor vermutlich urkomisch erschienen, wäre sie nur ein wenig ausgeglichener gewesen.
    Tatsächlich waren Sukowski und Fuchien nämlich vorsichtig vorgegangen. Die Artemis hatte die LACs und die Shuttles ausgesetzt und war dann sehr vorsichtig in die Alpha-Bänder transistiert, ohne ihre Impeller zu benutzen – das war bei einer solch langsamen Transition möglich, erforderte jedoch die allerbeste Schiffsführung und den allerbesten Ingenieur. Während Sukowski die Suche nach der Wayfarer an der letzen bekannten Position des Schiffes begann, verbarg sich die Artemis in den niederen Bändern. Die Ortungsgeräte eines LACs waren denen eines Schlachtkreuzers weit unterlegen, die kleinen Boote wiesen dafür aber viel schwächere Impellersignaturen auf; deshalb hätten sie ein havenitisches Schiff viel früher entdeckt als sie von ihm geortet werden konnten. Außerdem waren die LACs und die Shuttles jederzeit bereit gewesen, die Impellerkeile auf der Stelle abzuschalten.
    Sukowski hatte das

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