Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Suchschema entworfen und dabei gute Arbeit geleistet. Trotzdem hätten die Boote das Wrack der Wayfarer vermutlich doch noch übersehen, wenn Scotty Tremaine und Horace Harkness sie nicht mit den Gravitationssensoren entdeckt und herbeigelotst hätten. Selbst jetzt fuhr Honor noch manchmal aus dem Schlaf hoch, weil sie von der schrecklich geringen Wahrscheinlichkeit geträumt hätte, die für ihre Rettung stand. Trotzdem hatten sie es geschafft. Irgendwie hatten sie es geschafft … die vier LACs und drei Langstreckenshuttles bargen jedes überlebende Crewmitglied – ob Manticoraner oder Havenit – aus der Wayfarer .
    Die Chance, daß irgend jemand auf das Wrack stieß, bevor es in eine Gravwelle stürzte und zerschellte, war mehr als winzig, aber trotzdem hatte Honor sichergestellt, daß dieser Fall nicht eintreten konnte. Eigenhändig aktivierte sie die nukleare Selbstvernichtungsladung mit zwölf Stunden Zündverzögerung, dann ging sie mit Sukowski und Hunter an Bord der Andrew .
    Aus Platzgründen hatte sie angeordnet, daß alles Gepäck zurückblieb, aber MacGuiness und ihre überlebenden Waffenträger schmuggelten irgendwie das Schwert und den Schlüssel von Harrington an Bord der Andrew , außerdem Honors.45er Pistole und die Goldplakette, die ihr auf der Akademie für ihren Rekordsegelflug verliehen worden war. Persönlich nahm sie nur ihren Holokubus von Paul mit; ihn, ihr Leben, Nimitz – und natürlich Samantha.
    Die Rückkehr zur Artemis zermürbte die Nerven aller Beteiligten. Sich mit etwas derart Kleinem wie einem Verband aus LACs und Shuttles wiederzutreffen, nachdem man zweimal durch zwei unterschiedliche Sätze von Hyperbändern transistiert war, bedeutete eine navigatorische Großtat, die das Zeug hatte, zur Legende zu werden. Aber Margaret Fuchien hatte damit Erfolg: Langsam, wie ein Unterseeboot, das sich aus Ozeantiefen erhebt, stieg die Artemis in die Delta-Bänder auf und kam kaum zweihunderttausend Kilometer von der angestrebten Position entfernt aus. Nach dem Rendezvous war es naheliegend und diente der Vorsicht, in den Normalraum zurückzufallen und zehn Tage mit Reparaturen zu verbringen. Dann transistierte die Artemis verstohlen in die Gamma-Bänder und begab sich auf die lange Reise nach Neu-Berlin. Zu tun gab es genug; Honor stürzte sich sofort in die Arbeit und half Fuchien, wo sie nur konnte. Der Kapitän der Artemis war dafür dankbar, aber Honor kannte den eigentlichen Grund für ihre Betriebsamkeit. So wunderbar die Rettung durch Sukowski auch gewesen war: In der Arbeit bis zur Erschöpfung fand sie den einzigen Weg, auf dem sie den Gedanken an die vielen Toten zu entfliehen vermochte.
    Am Nachmittag des vierzehnten Tages der Reise bat Klaus Hauptmann bescheiden darum, in die Kabine gelassen zu werden, die Honor von Fuchien zugeteilt worden war. Fünf ihrer zwölf Waffenträger waren an Bord der Wayfarer gestorben, und als Hauptmann vorsprach, stand Armsman Candless vor der Luke Posten. Als Jamie den Besucher ankündigte, lag deutliche Verachtung in seiner Stimme, und als der Magnat durch die Luke schritt, drückten die Augen Andrew LaFollets ebenfalls Verachtung aus.
    »Lady Harrington«, sagte Hauptmann, »ich komme, um mich zu entschuldigen.« Der Magnat sprach leise und mit stockender, aber trotzdem fester Stimme. Mit Nimitz’ Hilfe nahm Honor seine Aufrichtigkeit wahr.
    »Entschuldigen, Mr. Hauptmann?« fragte sie so unbeteiligt, wie sie nur vermochte.
    »Ja.« Hauptmann räusperte sich, dann blickte er ihr offen ins Gesicht. »Ich mag Sie nicht, Mylady. Deshalb fühle ich mich kleiner als ich möchte, aber ob ich Sie nun mag oder nicht, ich weiß jedenfalls, daß ich Sie … schlecht … behandelt habe. Ich möchte diesbezüglich nicht näher ins Detail gehen. Ich möchte Ihnen nur sagen, daß ich mein Verhalten tief bedaure und es sich nicht wiederholen wird. Ich schulde Ihnen mein Leben. Noch wichtiger, schulde ich Ihnen das Leben meiner Tochter, und ich halte viel darauf, meine Konten ausgeglichen zu halten, was immer daraus werden wird … vermutlich bin ich deshalb von Zeit zu Zeit ein richtiges Ekelpaket. Was ich Ihnen nun schulde, läßt sich nicht zurückzahlen, und das weiß ich. Deshalb kann ich mich nur bedanken und dafür entschuldigen, wie ich im Laufe der Jahre zu Ihnen – und über Sie – gesprochen habe. Auch im Basilisk-System habe ich mich geirrt, und mir ist daran gelegen, daß Sie wissen, daß ich mir nun darüber im klaren bin.«
    Honor blickte

Weitere Kostenlose Bücher