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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gefunden werden. Auf lange Sicht spielt es vielleicht keine Rolle, aber keiner meiner Leute soll in irgendeiner Abteilung abgeschnitten sein und allein sterben.«
    »Jawohl, Ma’am.« Cardones nickte wieder und löste die Helmverbindung. Honor schaltete auf einen Comkanal, den auszuprobieren sie bisher noch nicht gewagt hatte.
    »Mac?« fragte sie zögernd, und als ihr jemand antwortete, wich ein Teil der Last von ihrem Gesicht.
    »Ich bin hier, Ma’am. Ihre Kajüte ist leider ein völliges Durcheinander, aber das Lebenserhaltungsmodul habe ich überprüft. Mit Samantha scheint alles in Ordnung zu sein, sicher bin ich mir allerdings nicht. Sie hat sich auf dem Boden zusammengerollt und blickt nicht einmal auf, wenn ich ans Bullauge klopfe.«
    »Harry Tschu ist tot, Mac«, erklärte Honor leise. »Wir können Samantha im Augenblick nur in Frieden lassen. Bitte bleiben Sie in ihrer Nähe. Ich möchte, daß jemand bei ihr ist und daß sie das weiß.«
    »Verstanden, Ma’am«, sagte MacGuiness leise.
    »Ich melde mich wieder bei Ihnen«, versprach Honor, dann wechselte sie die Kanäle erneut, diesmal auf der An-alle-Frequenz. Ihre Stimme klang fest und gelassen, als sie sich an die Besatzung wandte. »Meine Damen und Herren, hier spricht die Kommandantin«, sagte sie zu den verstreuten Resten ihrer Crew. »Wir sind in schlechtem Zustand, aber es gibt uns noch. Arbeiten Sie sich zu Deck Null-Eins vor. Dort sammeln wir uns und organisieren SAR und Schadensbehebung. Alle Verwundeten oder in einer Abteilung eingeschlossenen melden sich bei Senior Chief Lewis im TLS oder bei der SAR. Machen Sie sich keine Sorgen. Wo ihr auch seid, wir holen euch da raus. Captain, Ende.«
    Sie schaltete den Sender ab und blickte sich erneut auf dem Kommandodeck um. Was konnte sie nur tun, wenn sie erst alle Leute beisammen hatte?
    Ihr kam keine Antwort in den Sinn.
     
    »Das war’s, Skipper«, sagte Annabelle Ward mit belegter Stimme. »Was geschehen ist, weiß ich nicht, aber beide Impellerquellen sind fast gleichzeitig vom Plot verschwunden.«
    »Sind wir vielleicht außer Reichweite geraten?«
    »Nein, Ma’am. Sie sind einfach … verschwunden.«
    Fuchien blickte Sukowski an. Möglich, daß sogar beide Schiffe überlebt hatten, aber ganz eindeutig waren beide ohne Antrieb, und das war kein gutes Zeichen.
    »Skipper, wir haben überhaupt nichts mehr auf den Sensoren«, erklärte ihr Erster Offizier mit der leisen Stimme eines Mannes, der sich für das haßte, was er ihr sagen mußte. Fuchien nickte. Lady Harringtons Befehle waren eindeutig gewesen, und sie hatte die Fluchtchance der Artemis mit dem Verlust der Wayfarer erkauft. Doch war die Artemis auch das einzige Schiff, das vom Schicksal der Wayfarer und des havenitischen Schlachtkreuzers wußte – oder zumindest, wo es die beiden Schiffe ereilt hatte.
    »Wir können jetzt nicht einfach hier verharren«, sagte jemand, und Fuchien drehte sich erschrocken um, denn dieser jemand war Klaus Hauptmann. Ihr Arbeitgeber blickte sie an. Sein Gesicht wirkte ausgezehrt, seine Augen gehetzt, aber in seinem Blick lag nun außer der Scham noch etwas anderes. Hauptmann schüttelte den Kopf und sah die anderen Offiziere auf der Brücke an – und seine Tochter –, dann fuhr er in einem ruhigen, beinahe demütigen Ton fort, wie ihn keiner der Anwesenden von ihm kannte.
    »Ich … in dieser Sache habe ich mich unklug verhalten. Wenn ich nicht mit der Artemis im Neu-Berlin-System auf die Frachter gewartet hätte, dann hätten wir den Riß auf den Epsilon-Bändern durchqueren können und wären den Havies nie begegnet … Und was ich zu Lady Harrington gesagt habe …«
    Er unterbrach sich und schüttelte wieder den Kopf. Als er weitersprach, klang seine Stimme ein wenig kräftiger.
    »Aber darum geht es nun überhaupt nicht. Wir wissen, wo die Wayfarer vom Plot verschwunden ist und welchen Vektor sie zuletzt hatte. Wenn noch jemand an Bord am Leben ist – oder in dem havenitischen Schiff –, dann müssen wir ihnen helfen, denn wir sind die einzigen, die dazu in der Lage sind.«
    »Ich werde nicht verantworten, die Artemis dorthin zu bewegen«, lehnte Fuchien sein Ansinnen rundheraus ab. »Zum einen könnte der Schlachtkreuzer das Gefecht mit reparablen Schäden überstanden haben. Dann könnten wir direkt vor seine Breitseite laufen, und dieser Gefahr kann ich die Menschen an Bord dieses Schiffes nicht aussetzen. Zum anderen dauert es Stunden, bis wir dort sind, und mit jeder Minute, in der wir

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