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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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verfügbaren Einheiten erheblich dünner verteilt. Seine Majestät wünscht nun zu versichern, daß alle Kommandanten der kaiserlichen Flotte in Silesia angewiesen wurden, manticoranischen Schiffen den gleichen Schutz zu bieten wie unseren eigenen. Sollte Ihre Admiralität im Lichte dieser Anweisungen wünschen, ihre verfügbare Präsenz in Silesia neu zu verteilen, so werden wir ihr währenddessen den Rücken decken. Wir beabsichtigen außerdem, die Augen offenzuhalten, ob nicht die Volksrepublik eventuell erwägt … das Feuer zu schüren. Sollte das geschehen, werden wir unverzüglich diplomatischen Druck auf die gegenwärtige havenitische Regierung ausüben, damit sie diese Einheiten zurückzieht. Natürlich können wir nichts versprechen, was über diplomatische Maßnahmen hinausgeht, es sei denn, ein havenitisches Kriegsschiff greift einen unserer Frachter an, aber was wir tun können, werden wir tun.«
    Honor blinzelte erstaunt über das völlig unerwartete, großzügige Angebot. Es ergab durchaus Sinn, denn die Andermaner konnten Piraten – und andere Handelsstörer – in Silesia ebensowenig brauchen wie das Sternenkönigreich, aber was Ravenheim gesagt hatte, lief im Endeffekt auf einen inoffiziellen Bündnisvorschlag hinaus.
    »Das werde ich ganz gewiß weiterleiten, Mylord.«
    Ravenheim nickte. »Schließlich noch, Mylady, was die Operationen Ihres Geschwaders betrifft: Gehe ich richtig in der Annahme, daß Sie mit einer breiten Auswahl an Transpondercodes versorgt sind?«
    »Das können sie, Mylord«, antwortete Honor ein wenig befangen. Den Transponder eines Sternenschiffes zu ändern glich dem alten Trick der Seeflotten, eine falsche Flagge zu setzen. Von den meisten Sternennationen wurde diese Täuschung als zulässige Kriegslist betrachtet und von einem halben Dutzend interstellarer Übereinkünfte sanktioniert, aber das Andermanische Reich hatte sie niemals offiziell hingenommen. Vielmehr betrachtete das Reich die Fremdnutzung der kaiserlichen Identifikationen als unfreundlichen und ungesetzlichen Akt – was das ONI nicht davon abgehalten hatte, Honor etliche komplette Sätze davon mit auf den Weg zu geben.
    »Dachte ich mir’s doch«, brummte Ravenheim. »Ein Q-Schiff unterliegt selbstverständlich ganz anderen Beschränkungen als ein reguläres Kriegsschiff.« Er nickte nachdenklich und fuhr fort. »Seine Majestät hat mich gebeten, Ihnen ein Erkennungssignal zu übergeben, das Ihre Schiffe jedem Schiff der kaiserlichen Flotte gegenüber identifizieren wird. Das gleiche Signal wird Sie gegenüber den Befehlshabern unserer silesianischen Flottenstationen ausweisen. Wir besitzen zwar von diesen Stationen weniger als die RMN, aber sie werden bereit sein, Ihnen mit Nachschub, Nachrichtendienstmeldungen und Reparaturen zu helfen. Wo möglich, wird man Ihnen auch militärischen Beistand gegen einheimische Raider leisten. Darüber hinaus läßt Seine Majestät mich noch anmerken, daß unsere Kommandanten in die andere Richtung sehen werden, wenn Sie zufällig andermanische Transpondercodes benutzen sollten.«
    » Hoheit «, sagte Honor offen, »ich hätte von Ihrem Kaiser niemals solch großzügige Zuvorkommenheit erwarten können. Sie wissen, wie wertvoll diese Unterstützung für uns sein kann, ganz besonders für ein Q-Schiff. Ich versichere Ihnen jedenfalls, daß ich mir des Wertes auf jeden Fall bewußt bin und wäre Ihnen persönlich und im Namen meiner Königin sehr verbunden, wenn Sie Seiner Majestät den Dank meines Königreichs für seine Freigebigkeit übermitteln würden.«
    »Das will ich gern tun«, versprach Ravenheim und lehnte sich mit einem traurigen Lächeln zurück. »Um ehrlich zu sein, Mylady, läge es weder im Interesse Manticores noch Potsdams, wenn die silesianische Lage sich verschärfte. Zweifelsohne hat die Konföderation das größte Potential, irgendwann zum Zankapfel zwischen unseren beiden Nationen zu werden. Ich spreche nur für mich, wenn ich nun sage, daß es für alle Beteiligten eine Katastrophe wäre, sollte diese Rivalität sich jemals zu offenen Feindseligkeiten ausweiten. Leider kann niemand vorhersagen, wohin unvereinbare Ziele und vollkommen legitime Sicherheitsbedenken interstellare Mächte treiben können. So wie Sie der Krone dienen, diene ich dem Thron. Gerade jetzt, in diesem Augenblick, muß der Widerstand gegen die Volksrepublik im Vordergrund stehen, und es ist grundlegend wichtig, daß Manticore und das Reich befreundete Mächte bleiben. Seine

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