Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Majestät hat die beschriebenen Maßnahmen ergriffen, weil sie die stärksten ihm zur Verfügung stehenden Mittel darstellen, um sein Engagement in dieser Sache deutlich zu machen. Daß ich dadurch Gelegenheit erhalte, einem Offizier Unterstützung und Hilfe zu leisen, dessen Leistungen ich respektiere, ist nur ein willkommener Nebenaspekt dieses Engagements.«
    »Vielen Dank, Mylord.«
    »Ja.« Ravenheim kostete noch einmal von dem Wein, dann atmete er tief durch und sprang auf. »Also! Genug der Förmlichkeiten, Mylady. Ich habe Sie zum Abendessen eingeladen, und mein Küchenchef hat sich Ihretwegen besondere Mühe gegeben. Wenn Sie – und selbstverständlich auch Ihre Waffenträger – sich den Kapitänen Gunthermann, Schoeninger, Hauser und mir anschließen würden, können wir es vielleicht genießen wie zivilisierte Wesen. Für langwierige militärische Besprechungen bleibt uns hinterher noch Zeit.«
     

12
    »Könnten wir Sie kurz sprechen, Ma’am?«
    Honor blickte vom Comterminal des Besprechungsraums auf. Rafe Cardones und Lieutenant Commander Tschu standen in der offenen Luke. Der Erste Offizier hatte sich ein Memopad unter den Arm geklemmt. Auf der Schulter des Leitenden Ingenieurs ritt Samantha. Die Baumkatze hatte die Ohren aufgestellt, und ihre Schnurrhaare zitterten. Tschus müdem Gesicht war anzusehen, daß er in der letzten Zeit nicht allzuviel Schlaf bekommen und viele Stunden im Maschinenraum verbracht hatte, und deshalb war seine ‘Katz auch noch nicht oft auf der Brücke gewesen. Mit grünen Augen blickte sie sich interessiert um, und Nimitz, der auf der Rückenlehne gelegen hatte, richtete sich auf. Honor bedeutete den beiden Männern hereinzukommen und verbarg ein Lächeln, als sie Nimitz’ Begrüßung an Samantha spürte. Baumkatzen schenkten menschlicher Sexualität in keiner Weise Beachtung, und nun war Honor erleichtert festzustellen, daß die amourösen Abenteuer ihres Gefährten nicht die geringsten Auswirkungen auf ihren Hormonhaushalt zeigten. Allerdings bedeutete es keineswegs, daß sie nicht wußte, was Nimitz und Samantha füreinander empfanden. Sie hätte gern gewußt, ob Nimitz die gleichen Emotionen von ihr und Paul Tankersley aufgenommen hatte.
    Sie wies den beiden Offizieren Sessel an und schloß das Schott, während Cardones und Tschu Platz nahmen. Cardones legte sein Pad auf den Tisch, und als er sich mit einem Seufzen zurücklehnte, lächelte Honor ihn ermutigend an.
    »Wieso erhalte ich nur den Eindruck, daß Sie beide etwas auf dem Herzen haben?« fragte sie, und Cardones lachte auf.
    »Wahrscheinlich, weil es so ist«, antwortete er. »Ich …«
    Er verstummte, als Nimitz geschmeidig vom Sessel stieg und schweigend über die Tischplatte stolzierte. Samantha sprang von Tschus Schulter und gesellte sich zu ihm. Die beiden setzten sich und blickten einander aufmerksam in die Augen. Ihre Näschen berührten sich fast, und nur die Enden ihrer bauschigen Schweife zuckten. Cardones betrachtete sie einen Moment, dann schüttelte er den Kopf.
    »Schön, daß es sich wenigstens für irgend jemanden gut entwickelt«, meinte er, dann wandte er sich Tschu zu und blickte den LI mit erhobener Augenbraue an. »Hat sie eigentlich in jedem Hafen ‘nen ‘Kater?«
    »Nein.« Trotz seiner offensichtlichen Übermüdung klang der Ingenieur amüsiert. »Ganz so schlimm ist es nicht. Aber sie wickelt sich die Herren ganz gut um die Pfote, was?«
    Die beiden ‘Katzen ignorierten die Menschen und konzentrierten sich ganz aufeinander. Honor hörte das tiefe Schnurren der beiden, das schon fast unter der Hörschwelle des menschlichen Ohres lag. Das leise Grollen ging ineinander über und vereinigte sich zu einer überraschend komplizierten Harmonie. Tschu warf Honor einen erstaunten und fast entschuldigenden Blick zu, und sie antwortete mit einem hilflosen Achselzucken. Junge Baumkatzen gingen in ihrer natürlichen Umwelt häufig vorübergehende Beziehungen ein, aber Erwachsene waren monogam und banden sich fürs Leben. ‘Katzen, die einen Menschen adoptierten, nahmen nur selten permanente Partner, und Honor hatte sich deswegen schon oft gefragt, ob die Adoptionsbindung die jeweilige Baumkatze zu weit von ihren Artgenossen entfernte oder ob sie vielmehr einen Menschen adoptierte, weil sie sich von vornherein ein wenig von ihren Artgenossen unterschied. Aber Honor hatte bereits die Brautwerbung von Baumkatzen beobachtet, und diese hier wirkte recht ernsthaft, was wiederum – interessante

Weitere Kostenlose Bücher