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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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›Komitee‹ doch noch etwas Gutes erwachsen. Gott, wie sehr ich das hoffe! Wenn all dieses Leid für nichts und wieder nichts gewesen sein soll …«
    Er schüttelte den Kopf noch einmal, und seine Augen starrten blicklos auf etwas, das nur er sehen konnte. Dann durchlief ihn ein Beben, und plötzlich war er wieder bei ihnen. Gelassen lächelte er Honor schief an.
    »Nein, das kann ich nicht. Und das werde ich nicht«, sagte er ihr. »Das heißt aber noch lange nicht, dass ich Pierre nicht schaden kann. Das werde ich nämlich tun und trotzdem ein reines Gewissen bewahren. Ich fürchte, Ihr militärischer Geheimdienst wird nicht viel aus mir herausbekommen, Admiral Harrington – wenn überhaupt etwas von dem, was ich einmal gewusst habe, noch aktuell ist –, aber wenn Sie mich in die Solare Liga bringen, dann soll es Ihr Schaden nicht sein.«
    »Die Liga?« Honors Überraschung verriet sich in ihrer Stimme, und Parnell lachte auf.
    »Auf Hell sind einige, die mich gern begleiten würden, nehme ich an. Es wird wohl auch andere geben, die von sich aus anbieten werden, in den Dienst Ihrer Allianz zu treten. Bei denen wäre ich an Ihrer Stelle ein wenig vorsichtig – so leicht ist es nämlich nicht, mit seiner Treue umzuschwenken. Jedenfalls nicht für Menschen, mit denen man sich freiwillig verbünden möchte! Aber wir, die wir so etwas nicht über uns bringen, können immer noch in der Liga um Asyl ersuchen. Dort gibt es so viele fabelhafte Gesetze betreffs Verschleppter und politischer Flüchtlinge, und ich glaube, die Reporter umschwärmen uns, wenn wir aus dem Reich der Toten zurückkehren.«
    Ramirez gab mit einem leisen Laut zu verstehen, dass er plötzlich verstanden hatte, und mit einem trübem Lächeln nickte Parnell dem riesigen Martino zu.
    »Allein deswegen, weil die Systemsicherheit uns für tot erklärt hat, wird das Regime erheblich an Glaubwürdigkeit verlieren«, sagte er, »und falls es weitere Beweise in den hiesigen Archiven gibt und Sie so freundlich wären, uns Kopien davon zu überlassen, so würden wir dafür sorgen, dass dieses Material in die richtigen Hände gelangt. Unter anderem habe ich von einigen Neuzugängen auf Hell erfahren, dass die Sollys nun schon für geraume Zeit Technologie in die Republik einschmuggeln. Ich glaube, ein Wandel der öffentlichen Meinung könnte einen – durchschlagenden Effekt auf diese Praxis haben. Und selbst wenn nicht, sickern Nachrichten aus der Liga doch allmählich in die Republik ein, da kann die Öffentliche Information unternehmen, was sie will. Wenn publik wird, wer die alte Regierung wirklich auf dem Gewissen hat, dann sitzt das Komitee auf dem sprichwörtlichen Pulverfass.«
    »Vielleicht setzen Sie Ihre Hoffnungen zu hoch an, Sir«, widersprach Caslet nüchtern. Als Parnell ihn fragend anblickte, hob er die Schultern.
    »Das Komitee wird mittlerweile von drei Sorten von Menschen unterstützt, Sir: denen, die wirklich an die offiziellen Darstellungen glauben; denen, die das Komitee gerade so lange stützen, bis sie es durch ihre eigene Vorstellung vom ›richtigen‹ System ersetzen können – und denen, die zu viel Angst haben, um etwas anderes zu tun. Die einzigen, die es überhaupt interessieren wird, was vor acht Jahren geschah, gehören allesamt zur ersten Gruppe, und ich fürchte, diese Leute werden nun auch nichts unternehmen. Das können sie nämlich nicht, ohne die Hoffnung auf die Reformen aufzugeben, nach denen sie verlangen, und in einem Krieg wie diesem würden sie das Komitee trotzdem stützen.«
    »Da könnten Sie Recht haben, Commander«, sagte Parnell nach einem Augenblick mit einer Stimme, in der beträchtlicher Respekt mitklang, »aber versuchen muss ich’s trotzdem. Gewissermaßen bin ich genauso gefangen wie jeder Einzelne in der Volksflotte. Ich muss es versuchen, selbst wenn es uns am Ende nichts nützt. Es ist gleichzeitig das Mindeste und das Größte, was ich unternehmen kann.«
    »Das verstehe ich, Sir«, sagte Caslet. Auf dem Schoß faltete er die Hände und stierte darauf, die Schultern verkrampft, dann seufzte er. »Und nun, nehme ich an, muss ich mich entscheiden, was ich unternehmen kann, richtig?«, murmelte er dann.
    »Sehen Sie es so, Commander«, antwortete Parnell ihm behutsam. »Ich weiß nicht genau, was Sie hierher verschlagen hat, und Hell ist kaum der Ort, an den jemand freiwillig gehen würde, doch es hat seine Vorteile, hier zu sein.« Caslet hob den Kopf und blickte ihn in tiefstem Unglauben an, und

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