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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Ansichten gefragt. Leider haben sie alle mir lediglich antworten können, dass sie es auch nicht wissen.« Sie hob unglücklich die Schultern. »Über diese verschwundenen Schiffe können wir im Augenblick folglich nur sagen, dass sie auch woanders noch nicht wieder aufgetaucht sind. Das ONI meint, dass die Superdreadnoughts höchstwahrscheinlich zur Überholung zurückgerufen worden sind. Wenn man bedenkt, dass dem Embargo zum Trotz offenbar Technologie aus der Solaren Liga nach Haven sickert, ist es natürlich sehr einleuchtend, dass die Havies ihre Wallschiffe im Rotationsverfahren nachrüsten. Offen gesagt finde ich, wir haben uns in den vergangenen achtzehn Monaten so sehr mit Konsolidierung befasst, dass die Havies genau dazu ausgiebig Gelegenheit erhielten.«
    »Das weiß ich, Jenny.« White Haven rieb sich das Kinn und blickte in das Hologramm, das über dem Konferenztisch schwebte. Das Bild war zweigeteilt: Einer Karte des Sonnensystems von Trevors Stern stand eine Wiederholung des visuellen Hauptdisplays auf der Flaggbrücke gegenüber, und die optische Ausschau war in mancherlei Hinsicht noch beeindruckender als der Plot auf seinem Terminal.
    Vor ihm trieb die Achte Flotte – alles in allem zweihundert Schiffe, an der Spitze siebenunddreißig manticoranische und graysonitische Superdreadnoughts und zwölf erewhonische Dreadnoughts. Die Flotte hielt fünfundvierzig Lichtsekunden vom Trevors-Stern-Terminus des manticoranischen Wurmlochknotens Station. Dort erwartete White Haven die Ankunft seiner fehlenden Superdreadnoughts, die per Wurmlochtransit eintreffen sollten. Im Display funkelte die geballte Masse der Flotte in Form winziger, feuriger Funken aus reflektiertem Sonnenlicht; relativ zu den Dimensionen des Weltraums drängte sie sich sehr dicht an den Terminus. Die Sternenkarte zeigte hingegen, womit sich die Achte Flotte das Sonnensystem teilte: Die fünfundfünfzig Superdreadnoughts der Dritten Flotte hingen in der Umlaufbahn von San Martin, allzeit wachsam, um das System zu schützen und um vor allem den dichten Schwarm halb fertiggestellter Raumforts zu verteidigen, die unter ihren aufmerksamen Augen montiert wurden. Nach ihrer Komplettierung würde die Hälfte dieser Forts in der Umlaufbahn bleiben, um den Planeten zu beschützen, die anderen schleppte man zum Wurmlochterminus. Die Forts hätten schon lange fertiggestellt sein können, doch die Haveniten hatten sich, als sie das System räumten, mit der Zerstörung der orbitalen Industrie San Martins große Mühe gegeben. So hatte sich die Allianz gezwungen gesehen, an Bord gewaltiger Frachter selbst die Geräteparks herbeizuschaffen, die man benötigte, um im Orbit die vorfabrizierten Komponenten der Raumforts zusammenzusetzen. Alles dauerte somit länger, als es hätte dauern dürfen, doch nach den aktuellen Hochrechnungen war erst in sechs bis sieben T-Monaten mit der Fertigstellung der ersten Forts zu rechnen – und wenn es so weit war, würde vermutlich jeder tief erleichtert aufseufzen. Im Moment aber hielten gewaltige Verbände aus Großkampfschiffen im Trevor-System Wacht und schützten stolz, was sie mit solch schrecklichen Kosten an Material und menschlichem Leid errungen hatten. White Haven ließ den Blick auf ihren Symbolen ruhen.
    Der Anblick war ihm verhasst. Nicht dass er keinen tiefen Stolz empfunden hätte, wann immer er die Schiffe sah und sich an den wilden Kampf erinnerte, durch den letzten Endes das System erobert worden war. Auch für Theodosia Kuzak, die ihn als Chefin der Dritten Flotte auf der neuen Trevor-Station ersetzte, empfand er nichts anderes als Respekt. Es war ihm jedoch ein Greuel, wie der Terminus die Dritte Flotte an sich band. Eigentlich hatte die Eroberung von Trevors Stern Kampfkraft freisetzen und nicht an Ort und Stelle festhalten sollen, doch die Admiralität weigerte sich, vor der Fertigstellung der Forts die Dritte Flotte in irgendeiner Weise zu schwächen.
    Nein, so ganz stimmt das nicht , ermahnte er sich. Tatsächlich waren bereits mehr als zwanzig Wallschiffe aus Kuzaks Flotte abgezogen worden, aber sie befanden sich samt und sonders in den zentralen Werften der RMN – denn sie mussten dringend gewartet werden. Kein einziges Schiff wurde zu anderer Verwendung abgestellt – und kein einziges von Theodosias verbliebenen Schiffen durfte an die Achte Flotte ausgeliehen werden. Drei Jahre lang hatte die RMN um Trevors Stern gekämpft, und ein Risiko, dass zu einem erneuten Verlust führen konnte,

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