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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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mich etwa wie der sprichwörtliche Hexapuma mit dem wehen Zahn, ohne es zu wissen? Wäre möglich. Durchaus möglich. Sogar wahrscheinlich.
    »Also schön, meine Damen und Herren«, sagte er in fröhlicherem Ton. »Lieber spät als nie, heißt es so schön, also wollen wir sehen, ob wir der alten Phrase nicht ein paar neue Seiten abgewinnen können. Jenny, was ist der Status von Barnett?«
    »Unser letzter Aufklärungsbericht ist eine Woche alt, Sir, aber die Zahlen haben sich im Vergleich zur letzten Sondierung nicht verändert.«
    Jennifer O’Brien, White Havens Nachrichtenoffizier, war eine rothaarige, blauäugige gebürtige Manticoranerin. Außerdem war sie nur Lieutenant (Senior-Grade) und eine Lebensverlängerte dritter Generation. Mit einunddreißig sah sie deshalb wie eine Siebzehnjährige vor Einführung der Prolong-Behandlung aus. Trotz ihrer Jugend und ihres niedrigen Ranges hatte White Haven sie ausdrücklich als Nachrichtenoffizier seines Flottenstabs angefordert, denn kurz vor der Ersten Schlacht von Seabring hatte O’Brien, damals noch Ensign, vehement der Meinung des Commanders widersprochen, der damals White Havens Nachrichtenoffizier war. Wie sich herausstellte, hatte sie richtig gelegen und der Commander falsch – und Thomas Theisman fügte dem Kampfverband, den White Haven zur Eroberung Seabrings ausgesandt hatte, genügend Schaden zu, um ihn zu einem schmählichen Rückzug zu zwingen. White Haven hatte nicht etwa seinem Nachrichtenoffizier die Schuld zugeschoben – der Earl hatte die gleichen Berichte gesehen und daraus die gleichen Schlüsse gezogen –, doch er vergaß nie, dass O’Brien Recht hatte, wo er selbst irrte. Und dass sie den Mut hatte, sowohl ihrem unmittelbaren Vorgesetzten als auch dem Chef einer ganzen Flotte zu widersprechen.
    »Geben Sie uns bitte einen Überblick«, ersuchte er sie, und O’Brien beschäftigte sich mit der Tastatur ihres Terminals.
    »Nach unserer aktuellen Stärkenabschätzung besitzt Theisman sechsundzwanzig Wallschiffe, achtundzwanzig Schlachtschiffe, zwanzig Schlachtkreuzer, dreißig bis vierzig Schwere und fünfdreißig bis vierzig Leichte Kreuzer, dazu wenigstens vierzig Zerstörer. Wie viele LACs er hat, wissen wir nicht, doch Enki und die DuQuesne-Basis waren vor Kriegsausbruch sehr stark geschützt. Außerdem müssen wir damit rechnen, dass die Havies ihre Version der Raketengondel benutzen, um die Kreisbahn-Werferkapazität aufzubessern. Man sollte also einhundertundneunzig hyperraumtüchtige Schiffe einkalkulieren, zuzüglich der sechs- bis siebenfachen Feuerkraft in unbeweglichen Forts sowie LACs.« Sie verzog kaum merklich das Gesicht. »Es tut mir Leid, dass ich mit der letzten Zahl nicht präziser sein kann, Sir, doch der gegenwärtige Zustand ihrer Befestigungen ist uns nun einmal nicht bekannt. Wir wissen aber, dass die Havies große Wartungsprobleme gehabt haben, deshalb wäre es sehr gut möglich, dass ein nennenswerter Prozentsatz ihrer unbeweglichen Waffensysteme nicht gefechtstüchtig ist. Nur würde ich nicht darauf zählen. Wenn der havenitische Admiralstab willens ist, Admiral Theisman in solchem Ausmaß mit Schiffen zu versorgen, dann wird der Feind meiner Ansicht nach jede Anstrengung unternehmen, um auch die unbeweglichen Verteidigungsanlagen in Tipptopp-Zustand zu versetzen. Und wenn man Techniker aus weniger wichtigen, entfernten Sonnensystemen abzieht, dann verfügt man auch über die Personalstärke, um solche Instandsetzungen durchzuführen.«
    »Hm.« White Haven dachte eingehend über die Analyse nach. Er neigte dazu, O’Brien Recht zu geben, doch dann wandte er sich an seine Stabschefin. »Alyson?«
    »Ich stimme mit Jenny überein«, sagte Captain (Junior-Grade) Lady Alyson Granston-Henley energisch. »Sämtliche unserer Quellen bestätigen, dass McQueen nach ihrer Amtsübernahme das Kriegsministerium mit einem sehr neuen Besen sehr gut ausgekehrt hat. Sie muss wissen, dass Theisman zu ihren besten Flottenchefs gehört. Was immer Kline getan hätte, McQueen setzt ihn jedenfalls nicht aufs äußerste Ende eines Astes und beginnt dann hinter ihm zu sägen. Deshalb wird sie die Überholung seiner Forts veranlasst haben. Wenn nicht, hätte sie ihm auch keine weiteren Schiffsverbände gesandt – und vor allem keine schweren Wallschiffe –, um den Nachteil auszugleichen. Vielmehr hätte sie ihm Kampfstärke genommen, damit der Verlust von Barnett der Volksrepublik weniger weh tut.«
    White Haven nickte bedächtig und

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