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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zu, und Maxwell hob wieder die Schultern.
    »Mann, was ich sage – oder du –, das spielt nicht die geringste Rolle, Scooter. Hier zählt nur eins: Holderman, der Hund, hat beschlossen, dass wir die Übung vermasseln. Ich weiß nicht, weshalb er’s drauf anlegt, uns schlecht zu machen, aber was sollen Leute wie du und ich daran ändern? Wenn du also so freundlich wärst, dich mit ein bisschen weniger Eifer zu entladen? Oder wenigstens in die andere Richtung?«
    »Du blickst nie über den Rand deines Werkzeugkastens hinaus, oder?«, schnaubte Smith.
    »Nie«, pflichtete Maxwell ihm bei und grinste schief. »Das könnte natürlich daran liegen, dass ich ein wenig mehr Erfahrung darin habe, offiziellem Unwillen auszuweichen als du, alter Junge.«
    »Na, da muss ich dir aber Recht geben!«, grunzte Smith und lachte. »In der ganzen Navy hast du damit die meiste Erfahrung, Silberschlüssel!«
    »Das war ein Schlag unter die Gürtellinie«, bemerkte Maxwell trauervoll, »aber was soll man von einem Halunken wie dir schon anderes erwarten.«
    Smith grinste. Trotz seiner Abscheu vor der besprochenen Übung hatte der kurze Wortwechsel seine Laune gewaltig verbessert. Maxwell beurteilte die Lage vermutlich richtig. Konteradmiral Holderman hatte starken Druck auf die Schiedsrichter ausgeübt und dadurch eine Übung erwirkt, in der die LACs einen Angriff auf die Hancock-Basis simulieren mussten, ohne ihre Stealth-Systeme benutzen zu dürfen. Beschleunigung, Annäherungsvektor und Ausgangspunkt konnten sie sich frei aussuchen, durften jedoch während des Anflugs nicht ihr leistungsstarkes Eloka-Gerät einsetzen.
    Außerdem hatten die Schiedsrichter beschlossen, bei allen LACs die Wirksamkeit der aktiven Raketenabwehr um vierzig Prozent zu senken, um ›wahrscheinlichen feindlichen Fortschritten auf dem Gebiet der Ortungsdatenverfeinerung und Feuerleitung Rechnung zu tragen‹ – und das war der größte Blödsinn, den Smith je gehört hatte.
    Wenigstens würde die Übung im Weltraum ablaufen und nicht im Simulator. Dadurch stand immerhin fest, dass Holderman und seine fröhlichen Gesellen die Rahmenbedingungen des Manövers nach Beginn nicht mehr manipulieren konnten – und nach Smiths Ansicht war selbst dieser Versuch ihnen durchaus zuzutrauen. Im Gegensatz zu Maxwell ahnte er, was Holderman im Schilde führte, und fragte sich, welcher Teufel den Skipper geritten hatte, so etwas Dummes zu tun.
    Na, selbst ein Captain macht mal einen Fehler , dachte er, und wenigstens gibt’s da draußen nur ein paar ›böse‹ Schiffe, die nach uns Ausschau halten. Nur fünf Superdreadnoughts und die Schlachtkreuzer – und natürlich die Basis selbst. Das ist ‘ne Menge Ortungskapazität, aber Captain Harmon hat’s faustdick hinter den Ohren. Ich wette, sie und Commander Stackowitz bringen die LACs viel dichter ran und werden erst viel später entdeckt, als der alte Holderman es sich träumen lässt!
     
    »Wie lange noch bis zur Transition?«, fragte Bürgerin Konteradmiral Kellet die Stabsastrogatorin, kaum dass sie mit Bürgerin Kommissar Ludmilla Penevski das Flaggdeck von VFS Schaumberg betreten hatte.
    »Sechs Stunden, dreiundvierzig Minuten, Bürgerin Admiral!«, antwortete Bürgerin Commander Jackson knapp.
    »Danke.« Sie schaute Penevski an, die ihren Blick zunächst ohne Regung erwiderte und schließlich ein Lächeln hervorbrachte.
    »Unsere Leute wirken recht zuversichtlich, Bürgerin Admiral«, stellte sie leise fest, während sie zum Hauptplot gingen, und Kellet zuckte mit den Schultern.
    »Sie haben dazu alle Veranlassung, Bürgerin Kommissar. Mit ein wenig Tonnage mehr und einigen Wallschiffen wäre mir zwar wohler zumute, aber trotzdem besteht kein Zweifel, dass wir uns gegen jeden Wachverband durchsetzen, auf den wir treffen.«
    »Auch wenn er – im Gegensatz zu uns – Superdreadnoughts besitzt?«, fragte Penevski noch leiser, und nun lächelte Kellet drohend. Ihr Lächeln entblößte ebenmäßige weiße Zähne, und ihre Augen blitzten.
    »Der Leistungsunterschied zwischen unseren Kampf-Systemen und den feindlichen ist seit Kriegsausbruch immer geringer worden, Bürgerin Kommissar. Natürlich, die Mantys sind nach wie vor überlegen, doch ihr Vorsprung ist dank der Technologie-Transfers auf die Hälfte zusammengeschrumpft. Die Hauptgefahr, die in den letzten Jahren von ihnen ausging, waren ihre Raketengondeln, denen wir nichts entgegenzusetzen hatten. Dadurch erhielten sie zu Beginn eines Raketengefechts einen

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