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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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entkommen«, sagte Bürger Commander Levitt leise, und Shalus nickte.
    Selbst jetzt, da sie es mit eigenen Augen sah, konnte sie kaum fassen, dass irgendjemand – ganz besonders aber ein Manticoraner – so unfassbar dumm sein konnte, und doch gab es keine andere Antwort für dieses Treiben. Die Manticoraner waren Shalus’ abbremsendem Kampfverband entgegengekommen und hatten Schubumkehr eingeleitet. Die Entfernung fiel nun auf sechseinhalb Millionen Kilometer, und die Aufschließgeschwindigkeit des havenitischen Verbandes war auf vierhundert Kilometer pro Sekunde gesunken. Wenn die Manticoraner eine sichere Maximalbeschleunigung anlegten, würde Shalus sie niemals einholen können – folglich gestatteten sie ihr mit Bedacht, sich auf Gefechtsentfernung zu nähern.
    Vertrauen sie so sehr auf die Überlegenheit ihres Geräts? , fragte sie sich. Unsere Aufklärungsbefunde deuten auf nichts hin, was das rechtfertigen würde … aber schließlich wissen wir längst nicht alles über ihre Forschung und Entwicklung … Trotzdem kann ich nicht glauben, dass sie einen solch großen taktischen Vorteil besitzen sollten, um uns wirklich auf Raketenreichweite heranzulassen! Allerhöchstens fünfundvierzig, fünfzig Gondeln können sie in Schlepp haben … und ich habe dreihundertachtundzwanzig!
    »Die sind schon tot«, murmelte irgendjemand hinter ihr leise, und sie nickte.
     
    »Der Abstand soll noch ein wenig sinken«, sagte Santino gelassen. »Die Feuerleitung soll sie sicher erfassen können. Das Feuer auf die beiden führenden Superdreadnoughts konzentrieren.«
    »Aye, aye, Sir«, bestätigte Captain Tasco, und Santino grinste gehässig. Selbst nachdem er ein volles Schweres Kreuzergeschwader zur Evakuierung abgestellt hatte, verfügte er noch über vierundfünfzig Gondeln. Zusammen mit den Bordbatterien seiner Schiffe konnte er daher fast neunhundert Lenkwaffen auf einmal starten, und er verzog die Lippen, als er überlegte, was das bei Schiffen anrichten würde, die nur havenitische Raketenabwehrsysteme besaßen.
    Diese beiden Drecksäcke blase ich förmlich aus dem All , dachte er. Und nichts in diesem Sonnensystem ist zwo Wallschiffe wert. Na ja, für die Havies ist der ganze Schrott vielleicht schon interessant, aber unsere Zeit ist zu schade dafür. Jeder wird das verstehen. Niemand wird sagen können, ich hätte die Mistkerle nicht dafür zur Kasse gebeten, dass sie in mein Gebiet eindringen! Und –
    »Feind startet Raketen!«, rief jemand. »Multiple feindliche Raketenstarts. Wiederhole, multi … o mein Gott! «
     
    » Feuer! «, befahl Bürgerin Vizeadmiral Shalus, und dreihundertachtundzwanzig Raketenbehälter spuckten Eisen. Eins zu eins waren die havenitischen Lenkwaffen den manticoranischen Modellen unterlegen und besaßen eine etwas geringere Reichweite, doch um das auszugleichen, fassten ihre Raketengondeln sechzehn Geschosse anstatt zehn wie die manticoranischen Gegenstücke. Sie alle spuckten sämtliche ›Vögelchen‹ aus, und die Bordbatterien von KV 12.1 sandten weitere fünfzehnhundert Raketen mit auf den Weg. Alles in allem rasten mehr als sechstausendsiebenhundert Raketen mit irrwitziger Beschleunigung auf die unterlegene manticoranische Kampfgruppe zu.
     
    Weiß traten die Handknöchel hervor, so fest klammerte Elvis Santino sich an die Armlehnen des Kommandosessels. Mit von Grauen erfüllten Augen starrte er auf die Wand aus Raketensymbolen, die im Display auf seine Kampfgruppe zuschoss. Das konnte doch nicht wahr sein. Er wusste, dass es nicht sein konnte. Und doch geschah es. Aus der Comverbindung hörte er Captain Trasco Befehle bellen. Hektisch und verzweifelt suchte der Flaggkommandant sein Schiff zu retten.
    Lieutenant Commander Ulier, nach Jaruwalskis Hinauswurf Santinos diensttuender Operationsoffizier, stieß auch ohne Anweisung des Admirals den Befehl hervor, die eigenen Gondeln abzufeuern. Angesichts der havenitischen Springflut erschien die manticoranische Antwort kläglich. Santino kniff die Augen zu, als könne er seiner entsetzlichen Verantwortung entrinnen, indem er den Blick verschloss.
    Das ONI hatte ihn gewarnt, Jaruwalski ebenfalls, und er hatte ihnen nicht geglaubt. Die Berichte hatte er durchaus gehört, die Warnungen nickend zur Kenntnis genommen, ihnen aber nicht geglaubt. Er hatte schon einmal beobachtet, wie ein manticoranischer Raketensturm auf die Haveniten einprügelte, aber noch nie hatte er dem antwortenden Gewitter entgegengesehen; tief in seinem Innersten

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