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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Gravimpulse las, hinderte die RMN nicht daran, auf allerlei internen Sicherheitsmaßnahmen zu bestehen.
    Obwohl Reynaud persönlich diese Maßnahmen für unnötig hielt, hatte er nichts gegen die Verzögerung einzuwenden. Was das betraf, störte ihn rein gar nichts an dem militärischen Unsinn, mit dem er sich nun einmal abzugeben hatte, denn er erinnerte sich noch gut an die Zustände, als er und seine Leute die alleinige Verantwortung für dieses System trugen. Michel Reynaud war ein alter Hase im Basilisk-System – seit vierzehn T-Jahren arbeitete er auf dieser Lotsenstation, länger als sonst jemand in der riesigen Basis –, und es hatte eine Zeit gegeben, da er für die Navy nur Abscheu empfand. Das war nicht weiter verwunderlich, denn zu jener Zeit versetzte die RMN nur ihre nichtsnutzigen Versager und faulen Tunichtgute ins Basilisk-System. Heutzutage hingegen …
    Auf der Signalhauptkonsole begann ein hellrotes Licht zu blitzen, und Vizeadmiral Reynaud erinnerte sich später nicht daran, vom Sessel aufgesprungen zu sein; er fand sich einfach neben dem weiblichen Signaloffizier stehend wieder, als hätte das rote Blitzen, das einen Notfall oberster Vorrangstufe bedeutete, ihn dorthin teleportiert. Vielleicht ist es wirklich so geschehen, dachte er noch, während er dem Signaloffizier über die Schulter blickte und die Nachricht auf dem Display erschien. Doch war dieser Gedanke fern und unbedeutend, verglichen mit dem Inhalt der kurzen und militärisch knappen Sätze; seine Gedanken überschlugen sich, als er las, was nach Abschätzung der Navy auf den Planeten Medusa und die Lagerhäuser in der Umlaufbahn zuhielt, auf die Frachtumschlagpunkte, Reparaturwerkstätten und Versorgungsbasen, die für den enorm regen Schiffsverkehr eingerichtet waren, der jeden Tag durch das Basilisk-System strömte.
    Mit trockenem Mund las er die Zeilen, dann drehte er sich um und blickte seine Leute an.
    »Alles mal herhören!«, rief er gepresst, und im ganzen Kontrollraum fuhren die Köpfe zu ihm herum. So schroff hatte ihn noch niemand reden hören. »Ein unbekannter Kampfverband befindet sich auf dem Weg systemeinwärts. Vizeadmiral Markham schätzt ihn auf mindestens zwanzig Superdreadnoughts und fünfzehn bis zwanzig Leichte Kreuzer.«
    Jemand keuchte entsetzt auf, und Reynaud nickte grimmig.
    »Der Wachverband des Terminus wird sich binnen kurzem in Marsch setzen«, fuhr er fort, »aber selbst wenn man den Feind rechtzeitig abfängt, befinden sich nicht genügend Schiffe im System, um einen Angriff dieses Ausmaßes aufzuhalten. Das bedeutet …« – er atmete tief durch –, »dass ich den Fall Zulu erkläre. Jessie«, wandte er sich an seine erfahrenste Lotsin, »du bist mir für die Warteschlange bei der Evakuierung verantwortlich. Du kennst den Ablauf: zuerst die Neutralen und die Passagierschiffe, die Großraumfrachter zuletzt.«
    »Bin schon dabei, Mike.« Die Frau bedeutete zwei Assistenten, ihr zu folgen, und ging an den riesigen Holotank, der sämtliche Schiffsbewegungen im Umkreis von fünf Lichtminuten um den Terminus nachzeichnete. Reynaud legte dem Signaloffizier eine Hand auf die Schulter.
    »Nachricht an den Bereitschaftskurier, Angela. Übertrage ihm Markhams Depesche und meine Zulu-Meldung, dann schick ihn sofort los. Jessie …« – er blickte sich über die Schulter –, »mach für das Kurierboot eine Vorrangroute frei, sobald Angela fertig ist.«
    Jessie nickte, und Reynaud wandte sich rasch an einen anderen Lotsen.
    »Al, du und Gus, ihr kümmert euch um den Kurzstrecken-Signalverkehr. Angela soll am Flotten-Com ungestört bleiben – für alle Fälle.« Al, der Vorgesetzte der beiden, nickte, und Reynaud fuhr mit einer Stimme fort, die gelassen und drängend zugleich klang. »Wenn die Frachterskipper rausbekommen, was hier vorgeht, bricht die Hölle los. Wir sind zehn Lichtstunden von Medusa entfernt, aber daran werden sie nicht denken, sondern Vorrang verlangen, um ihren wertvollen Arsch zu retten. Niemand lässt sich von ihnen einschüchtern! Jess gibt euch den Verlegungsplan, sobald sie ihn fertig hat. Daran wird sich gehalten!«
    »Jawohl, Sir«, sagte der Ältere, als wollte er gleich salutieren – was man im ALD indes niemals tat. Doch Reynaud hatte sich schon umgedreht. Er hielt nach einem bestimmten Offizier Ausschau. Irgendwo musste sie doch sein, aber er konnte sie nicht finden.
    »Cynthia?«, rief er.
    »Jawohl, Admiral?«
    Reynaud machte fast einen Luftsprung, denn die Antwort kam aus

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