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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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abgeschickt, als wir ankamen. Deshalb …«
    »Augenblick! Augenblick mal, Irene!« Heathrow gelang es, beruhigend und gelassen und autoritär zugleich zu klingen, auch wenn er nicht ganz genau wusste, wie er das zuwege brachte. Howards Wortschwall versiegte, sie stierte ihn beschwörend an. Er atmete tief durch, um Gelassenheit zu sammeln. Meine Ruhe muss für uns beide reichen , dachte er.
    »Also gut«, sagte er schließlich. »Fangen Sie ganz von vorne an. Regen Sie sich nicht auf, überspringen Sie nichts. Tun Sie so, als hätte ich nicht die leiseste Ahnung, worum es geht. Sagen Sie mir einfach, was geschehen ist, eins nach dem anderen. Okay?«
    »Jawohl, Sir.« Howard lehnte sich zurück und rang sichtlich um Fassung. Dann atmete auch sie tief durch und begann ihren Bericht.
    »Ich wollte Sie nicht stören, Sir, oder … und ich möchte auch nicht, dass Sie glauben, ich versuchte die Verantwortung auf Sie abzuwälzen. Als es begann, klang es so sehr nach Routine, dass ich dachte, ich würde allein damit fertig.« Sie schluckte. »Da habe ich mich getäuscht, Sir.«
    Ihr Gesicht verriet, wie gedemütigt sie sich als intelligenter, diensteifriger junger Offizier fühlte, der nur seine Pflicht tun und damit die Anerkennung des Kommandanten erlangen wollte, jedoch in ein Minenfeld gelaufen war. Mit fester Stimme gab sie ihren Fehler zu.
    »Wie Sie wissen, Sir, sendeten wir unverzüglich nach dem Eintritt in die Kreisbahn um Danak alle Nachrichten, die für dieses System bestimmt waren.« Als sie schwieg, nickte Heathrow aufmunternd. »Nun, mehr Nachrichten gab es nicht, Sir. Es sind keine weiteren Depeschen mehr da, aber das glaubt man mir unten nicht.«
    »Ach nein?« Perplex zog Heathrow eine Braue hoch, und Howard schüttelte den Kopf.
    »Nein, Sir. Zuerst erhielt ich ein Standardersuchen vom SyS-Sektorhauptquartier. Ich sollte die Protokolldatei daraufhin zu überprüfen, ob ich alle Depeschen gesendet hätte. Das habe ich getan und gemeldet, wir hätten alles übertragen. Daraufhin ließ man mich in Ruhe, aber etwa eine Viertelstunde später meldete sich irgendein Bürger Major der SyS und verlangte noch eine Überprüfung. Als ich ihm sagte, dass ich bereits nachgesehen hätte, verlangte er Fernzugriff auf die Protokolldateien. Doch er fand ebenfalls nichts, und deshalb warf er mir vor, irgendetwas mit dem Nachrichtenspeicher angestellt zu haben. Ich entgegnete ihm, dass ich nichts angestellt haben kann, weil alles automatisiert abläuft. Da beschuldigte er mich, ich müsste absichtlich etwas manipuliert haben, wenn es denn kein Fehler sein kann. Also erwiderte ich, dass ich die Dateien überhaupt nicht manipulieren kann, weil ich kein Inhaltsverzeichnis davon besitze – dass ich nicht einmal wüsste, wie viele Depeschen in die Warteschlange für Danak gehörten, und schon gar nicht, worum es in den Nachrichten ging! Sir, ich kann nicht einmal das Stammverzeichnis öffnen, ohne einen authentifizierten Schlüssel von der Bodenstation erhalten zu haben, für die die Nachrichten bestimmt sind – das wissen Sie doch!«
    »Selbstverständlich weiß ich das, Irene«, sagte er beruhigend und riss sie damit vom Rand eines weiteren hysterischen Anfalls zurück.
    »Nun, das habe ich ihm mehrmals gesagt – ich es weiß es nicht, neun- oder zehnmal und auf fünf oder sechs verschiedene Weisen –, und schließlich ließ er mich in Ruhe. Aber dann rief Bürger Colonel Therret an. Er ist Bürger Lieutenant-General Chernocks Stabschef, und er fing genauso wieder an wie der Bürger Major. Sir, er besteht darauf, dass wir eine Depesche nicht übermittelt hätten, und … und er sagt, er schickt ein Sicherheitskommando herauf, um die Sache mit mir zu ›besprechen‹!«
    Mit großen Augen, in denen gleich unter der Oberfläche die Panik wallte, blickte sie ihn bittend an, und nun begriff Heathrow endlich. Nicht, was geschah – oder wie es dazu kommen konnte –, aber Howards Entsetzen verstand er nun. Und wenn er ehrlich war, dann spürte er auch in sich die Panik anwachsen, denn wenn die Systemsicherheit zu dem Schluss kam, dass an Bord von Heathrows Schiff ihrem verschlüsselten Nachrichtenverkehr etwas zugestoßen war, dann würde die Hexenjagd sich nicht mit einer untergeordneten Bürgerin Ensign begnügen, die als Signaloffizier diente.
    »Hören Sie zu, Irene«, sagte er, nachdem er angestrengt nachgedacht hatte. »Fertigen Sie eine vollständige Kopie allen Signalverkehrs an, den Sie in dieser Sache mit dem Boden

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