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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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geführt haben. Währenddessen ziehe ich mich an. Sobald ich in meiner Uniform stecke, summe ich nach Ihnen, und Sie schicken mir die Kopie hierher. Ich sehe sie mir an, und dann verbinden Sie mich direkt mit diesem Bürger Colonel Therret. Von da an kümmere ich mich um die Angelegenheit. Alle weiteren Signale in dieser Sache stellen Sie sofort zu mir durch. Haben Sie verstanden?«
    »Jawohl, Sir. Alles im Signallogbuch, Sir.« Ihrer Stimme war die grenzenlose Erleichterung anzumerken, die sie ergriffen hatte, doch in ihren Augen stand weiterhin die Sorge. »Sir, ich schwöre, dass ich diese Nachrichtendateien nicht manipuliert habe. Das wissen Sie doch.«
    »Natürlich weiß ich das, Irene. Zum Teufel, wie Sie denen bereits gesagt haben, konnten Sie ohne einen Signalschlüssel von der Bodenstation unmöglich darauf zugreifen!«
    »Nur … es tut mir Leid, Sir«, sagte sie mit einer Kleinmädchenstimme. »Was immer da auch passiert ist, es war schließlich meine Aufgabe, und …«
    »Irene, uns fehlt die Zeit, dass Sie dort herumsitzen und sich für etwas geißeln, woran Sie keine Schuld tragen, woran Sie nichts ändern konnten und wofür Sie nicht verantwortlich sind«, sagte er. »Also beruhigen Sie sich jetzt und machen Sie mir diese Kopie so schnell es geht.«
    »Jawohl, Sir.«
    Er schaltete das Com ab, rollte sich aus der Koje und griff nach der Uniform, die er drei Stunden zuvor erst abgestreift hatte.
     
    »… ich versichere Ihnen also, dass ich mich eingehend mit der Sache befasst habe, Bürger Colonel. In unseren Speichern befinden sich keine weiteren Depeschen für Danak, keine entsprechende Depesche ist bei einem früheren Stopp irrtümlich gesendet worden, und keine Nachricht ist in irgendeiner Weise von uns manipuliert worden.«
    »Das hat Ihre Bürgerin Ensign mir bereits gesagt, Bürger Commander«, entgegnete Bürger Colonel Brigham Therret kühl. »Ich muss schon sagen, das alles kommt mir höchst verdächtig vor.«
    »Wenn Sie mir meine Kühnheit vergeben, Sir, könnten Sie mir denn einen Hinweis geben, wonach genau Sie suchen?«, fragte Heathrow so höflich er nur konnte. »Im Augenblick tappen wir im Dunkeln. Wir wissen zwar, dass Sie etwas vermissen, aber wir haben bereits alle Stellen abgesucht, wo etwas sein könnte, ohne es zu finden. Wenn wir genauer wüssten, wonach wir suchen, könnten wir vielleicht eine fundierte Vermutung treffen, wo und wie es fehlgeleitet, falsch ausgezeichnet oder falsch abgelegt wurde.«
    »Hm.« Therret runzelte die Stirn, doch sein Gesicht hellte sich gleichzeitig ein wenig auf, als käme Heathrows Vorschlag für ihn sehr überraschend. Er dachte eine Weile darüber nach und zog eine Miene, die sowohl Unentschlossenheit als auch Verärgerung bedeuten konnte. »Bleiben Sie dran«, sagte er. Sein Gesicht verschwand und wurde von dem üblichen Schriftzug ersetzt: Verbindung aktiv, bitte warten.
    Heathrow blickte von dem Schirm hoch und lächelte Howard ermutigend an. Nachdem er ihr Signallogbuch durchgesehen hatte, war er zu dem Schluss gelangt, er solle dieses Gespräch lieber von der Brücke aus führen, und nicht vom Terminal seiner Kammer. Dafür sprachen mehrere Gründe, nicht zuletzt der Wunsch, sich in einer möglichst offiziellen Umgebung zu befinden. Nicht dass er glaubte, ein Bürger Colonel der SyS würde sich von einem Bürger Lieutenant Commander der Volksflotte sonderlich beeindruckt zeigen, ob er nun auf der Brücke saß oder nicht, aber schaden konnte es kaum. Vor allem aber wollte er Howard und ihre Konsole griffbereit haben für den Fall, dass noch andere Fragen aufkamen – und, wie er zugab, wollte er zudem einen gewissen beruhigenden Einfluss auf die verstörte Bürger Ensign ausüben.
    Er wünschte nur, jemand würde ihm den gleichen Dienst erweisen.
    Der Wartebildschirm verschwand, und Heathrow blinzelte in das Gesicht, das ihn ersetzte. Es gehörte nicht Therret. Auch dieser Mann trug eine SyS-Uniform, doch auf seinen Schulterstücken prangten je drei Sterne, und Heathrow musste schlucken, als ihm dämmerte, dass er Bürger Lieutenant-General Chernock vor sich sah. Chernock hatte ein dunkles Gesicht und eine stark gebogene Nase; seine Augen erweckten den Eindruck, als könnte er allein durch seinen Blick das Vakuum des Weltraums in handliche Portionen tranchieren.
    »Bürger Lieutenant Commander«, sagte der SyS-Sektorkommandeur tonlos, und Heathrow nickte. Er wusste, dass er sich trotz seiner Anstrengung, gelassen zu wirken, eckig bewegte

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