Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
um zu sehen, dass sie uns verändert hat‹, vollendete sie in Gedanken den Satz. Ihre Augen brannten plötzlich. Nun, so sollte es nicht sein. Das heißt aber nicht, dass andere nicht das Banner aufheben können, und verdammt noch mal, zu diesen anderen gehöre ich! Howard Clinkscales’ Bitte kam ihr in den Sinn, doch sie blickte Sullivan unbeirrt an und nickte.
    »Ich weiß, Euer Gnaden.« Ihre Stimme war ein wenig rau geworden. Sie atmete tief durch. »Und ich verstehe Sie. Mich stört es nicht, wenn die Neuigkeit im Namen von Protector Benjamin bekannt gegeben wird. Außerdem besteht kein Grund, etwas zu überstürzen – Ihr Planet hat immerhin trotz dieses Problems fast tausend Jahre überlebt. Ich könnte im Moment ohnehin noch keine Korrekturmaßnahme guten Gewissens empfehlen. Besser, man folgt den offiziellen Kanälen und lässt dem Schwert genug Zeit zu entscheiden, wie man es der Öffentlichkeit am besten beibringt … und welche Position der Protector in den Medien dazu einnimmt.«
    »Ich habe ganz ähnliche Überlegungen angestellt«, sagte Sullivan. »Trotzdem, ich glaube, dass ich dem Protector empfehlen werde, dass Sie persönlich anwesend sein sollten, wenn die Sache bekannt gegeben wird, und dass man die Entdeckung ohne Raum für Zweifel Ihnen zuschreiben sollte.«
    »Das werden Sie tun?« Allison blinzelte vor Überraschung, und er lächelte gleichmütig.
    »Mylady, Sie haben das Problem entdeckt, und die Klinik, die Ihre Tochter gestiftet hat, wird bei der Suche nach einer Abhilfe gewiss die Führung übernehmen. Und wenn wir je das Problem unserer starrsinnigen Bevölkerung mit ›fremden Frauen‹ überwinden wollen« – er deutete kurz auf sich –, »dann dürfen wir eine Gelegenheit wie diese nicht auslassen.«
    »Das sehe ich ein.« Allison betrachtete ihn mit neuen Augen. Reverend Sullivan fand an dem Wechsel in der Gesellschaft nicht nur weniger Gefallen als sein Vorgänger; er war sich dessen auch bewusst. Sein Glaube und sein Verstand drängten ihn, die Veränderungen zu unterstützen, doch verlangte es ihn eigentlich nach der Stabilität und der bequemen Rollenaufteilung des Planeten, auf dem er groß geworden war. Gleichzeitig empfand er es als seine Pflicht, gerade diese überkommenen Strukturen zu beseitigen, und fand sich im Widerstreit mit sich selbst. Daher war sein letzter Vorschlag noch beeindruckender. Allison spürte, wie in ihr eine Welle der Zuneigung für ihn aufstieg.
    »Ich danke Ihnen sehr, Euer Gnaden. Ich weiß Ihren Vorschlag sehr zu schätzen – und die Gedanken, die Sie sich gemacht haben.«
    »Das habe ich mehr als gern getan, Mylady«, versicherte er ihr, stellte die Teetasse ab und erhob sich, als sie aufstand, den Holoprojektor abschaltete und wieder in ihrem Aktenkoffer verstaute. »Doch Dank ist nicht nötig«, fuhr er fort, nahm sie wieder beim Arm und geleitete sie zur Tür. »Dieser Planet und alle, die darauf leben, stehen bei der Familie Harrington in zu tiefer Schuld, besonders aber bei den wahrhaft bemerkenswerten Frauen dieses Namens.«
    Allison errötete, woraufhin er entzückt lachte. An der Tür blieb er stehen, beugte sich über ihre Hand und küsste sie galant. Schließlich hielt er ihr die Tür auf.
    »Leben Sie wohl, Lady Harrington. Möge der Prüfer, der Fürbitter und der Tröster bei Ihnen und Ihrem Gatten sein und Ihnen Frieden schenken.«
    Er verbeugte sich noch einmal. Sie drückte ihm zum Dank die Hand und trat durch die Tür. Hinter ihr wurde sie leise geschlossen.
     

7
     
    Am Ost-Portikus von Harrington House nahmen die Wachtposten mit noch größerer Zackigkeit als gewöhnlich Habtachtstellung ein, kaum dass der luxuriöse Bodenwagen mit schnurrendem Motor durch die Hauptzufahrt der Kuppel kam. Von dem Flaggenstock am Kotflügel des Wagens stand im Fahrtwind steif ein kleiner Wimpel ab, ein kastanienbraunes und goldenes Dreieck mit aufgeschlagener Bibel und gekreuzten Schwertern, dem Emblem des Protectors. Zweimann-Gravschlitten schwebten wachsam über dem Fahrzeug. Weiter oben, vom Boden aus unsichtbar, hielten schlanke, nicht an die Atmosphäre gebundene Flugzeuge genauso aufmerksam Wacht, und an allen Aussichtspunkten – auf Dächern und Kuppellaufstegen – standen Gruppen von Scharfschützen, einige in der kastanienbraun-goldenen Uniform der Mayhews, andere in den beiden Grüntönen des Guts von Harrington. Gleichzeitig tasteten hochentwickelte elektronische Überwachungsgeräte ohne Unterlass das Gelände ab.
    In Allison

Weitere Kostenlose Bücher