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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sich Alfred zu, um ihn zu begrüßen, während Benjamin seiner zweiten Gattin Elaine aus dem Wagen half. Elaine ist die schüchterne , rief sich Allison ins Gedächtnis, doch im Vergleich zu Honors Schilderung ihres ersten Zusammentreffens schien die jüngere Frau des Protectors erheblich an Gelassenheit gewonnen zu haben. Allison hieß sie herzlich willkommen.
    »Vielen Dank für Ihre Einladung«, sagte Elaine und lächelte, als Alfred sich so galant über Katherines Hand beugte wie ein gebürtiger Grayson. »Außer zu offiziellen Anlässen kommen wir so selten von zu Haus weg.«
    »Das hier soll inoffiziell sein?«, fragte Allison verblüfft und wies mit der Hand auf die peinlich eingehaltene militärische Form und die Feuerkraft, die misstrauisch ringsum zur Schau gestellt wurde.
    »Ach du meine Güte, ja!«, lachte Elaine. »Die ganze Familie – außer Michael natürlich – zusammen an einem Ort im Freien? Schwächere Sicherheitsmaßnahmen habe ich seit … ach, ich weiß nicht, seit Menschengedenken nicht mehr gesehen!«
    Einen Moment lang glaubte Allison fest, Elaine wolle sie auf den Arm nehmen, doch dann sah sie den Major und begriff, dass es der Grayson todernst war. Obwohl der Palastgardist sich sehr gut im Griff hatte, war ihm anzumerken, welches Unbehagen er wegen der Exponiertheit seiner Schützlinge empfand. Allison verbarg ihrerseits einen Anflug von Mitgefühl, als der Waffenträger fast sichtlich das Bedürfnis niederzwang, den Protector zu bitten, sich mit seinen Gattinnen so rasch wie möglich aus dem Freien in den Schutz von Harrington House zu begeben. Zu schade für den Major, dass Benjamin es nicht eilig hatte. Dann aber, als hinter Elaine ein Strom von Mayhewschem Nachwuchs aus dem Bodenwagen brach, war es mit Allisons Selbstbeherrschung vorbei, und sie lachte glucksend auf.
    Die kräftige Elfjährige, die als Erste hervorkam, sah Katherine sehr ähnlich, war allerdings schon so groß wie ihre Mutter und versprach offenbar, noch weiter zu wachsen. Als Kleinkind war Rachel Mayhew der Schrecken des Spielzimmers gewesen, und heute schien sie ein hartnäckiges Rückzugsgefecht gegen die Übergriffe der Zivilisation zu führen. Aus einigen amüsierten Bemerkungen Clinkscales’ hatte Allison geschlossen, dass der Geschmack an ›undamenhaften‹ Sportarten, den Rachel entwickelte, auf Honor zurückzuführen sei. Außerdem nahm die junge Mayhew bereits Flugstunden. In der Schule erhielt sie gute Zensuren, neigte jedoch sehr den Natur- und Ingenieurswissenschaften zu, was auf Grayson eigentlich als eine traditionell männliche Domäne galt. In konservativen Augen war freilich noch schlimmer, dass sie im Coup de vitesse bereits einen braunen Gürtel besaß.
    Jedes Mal, wenn Allison das Kind sah, kam ihr das altmodische Wort ›Wildfang‹ in den Sinn – denn Rachel hätte vermutlich lieber den Kontragrav eines Flugwagens demontiert, um zu sehen, wie er funktionierte, als das Tanzen zu erlernen und über das andere Geschlecht zu kichern – oder sonst etwas zu tun, was man von ihr erwartete. Im Augenblick hatte sich eins ihrer Haarbänder gelöst, und irgendwie hatte sie es geschafft, einen Schmierfleck auf die Wange zu bekommen. Das war bestimmt nicht einfach , überlegte sich Allison, denn der Wagen hatte sie und ihre Familie ohne Umweg vom Shuttlelandeplatz hierher gefahren. Komisch , dachte sie. Und ich dachte immer, Honor wäre das einzige Kind, das Schmutz in eine ansonsten sterile Umgebung teleportieren kann!
    Jeanette und Theresa – neun und zehn Jahre alt, die Erstere biologisch eine Tochter Elaines, Letztere die Katherines –, folgten Rachel nur wenig bedächtiger. Jeanette besaß die gleichen dunklen Augen wie Rachel, aber hell kastanienbraunes Haar, während Theresas Ähnlichkeit mit ihrer ältesten Schwester fast unheimlich wirkte. Nur ein einziger Unterschied fiel ins Auge: Theresa wirkte wie aus dem Ei gepellt und hatte offenbar noch keine Bekanntschaft mit Rachels geheimer Schmutzquelle gemacht.
    Zum Schluss beugte sich Benjamin wieder in den Wagen und hob seine jüngste Tochter heraus. Die Kleinste der Familie – ein zeitweiliger Titel in Familien von der Größe, wie man sie auf Grayson neuerdings haben konnte – war erst vier Jahre alt und unzweifelhaft Elaines Nachwuchs. Für ihr Alter war sie groß, und ihr Haar zeigte das gleiche Kastanienbraun wie bei Miranda LaFollet. Ihre großen Augen waren seegrau. In ihrem kindlich unfertigen Gesicht kündigte sich bereits große

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