Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
Vom Netzwerk:
sich entschieden, eher das Risiko einzugehen, ihre Waffen wiederbeschaffen zu müssen, als schon im Hangar einen Schusswechsel herbeizuführen. Dadurch hatte er die Anzahl der unmittelbaren Gegner verringern können; vor allem aber hatte Gideon zu Recht vermutet, dass die Wachleute nicht mehr ganz so wachsam sein würden, nachdem sie eine scheinbar fügsame Gruppe von Neuankömmlingen zum Sicherheitsfoyer eskortiert hatten. Sie mussten die gleiche Prozedur schon unzählige Male absolviert haben, denn in diesem Teil der Galaxis war es allgemein üblich, bewaffnet zu sein. Die meisten Probleme hätten sie bislang mit Besuchern gehabt, die mit den drakonischen Sicherheitsmaßnahmen an Bord der Raumstation nicht vertraut waren. So jemand hätte noch im Hangar protestiert. Templeton und seine Leute jedoch hatten sich ganz gelassen gegeben, als kennten sie die Bestimmungen in der Station - was sogar stimmte - und nähmen sie als gegeben hin.
    Hauptsächlich aber grunzte Templeton vor Ehrfurcht. Manchmal hatte er sich gewundert, weshalb der Herrgott ihm die oft undankbare und stets ärgerliche Pflicht auferlegt habe, die Neubekehrten in seiner Gemeinde aufzunehmen. Nun aber war er sicher, einen kurzen Blick auf den großen Plan des Allmächtigen erhascht zu haben. Gewiss hätten auch die alten Wahren Gläubigen auf sich gestellt diese Aufgabe meistern können. Aber... nicht so beiläufig, nicht so gekonnt. Bei allen ihren Mängeln waren die Neubekehrten die schärfste Klinge, die ihm die Vorsehung je in die Hand gedrückt hatte.
    Stash kam bereits aus der Waffenkammer hervor und trug die Pulser herbei, die sie in die Raumstation mitgebracht hatten. Er legte sie auf die Theke und drehte sich um, um weitere zu holen. Seine beiden Kameraden und er verteilten rasch alle Waffen, die Templeton und seinen Männern gehört hatten, dazu noch weitere, um auch den Rest der Gruppe bewaffnen und im Notfall auf Ersatzpulser zurückgreifen zu können.
    Jeder bewegte sich rasch, besonders aber Jacob, der bereits an der Sicherheitskonsole auf der Theke neben der Waffenkammer arbeitete. Gideon hatte betont, wie wichtig es sei, den Rauschgenerator nicht länger arbeiten zu lassen als absolut notwendig. Selbst die Nichtstuer, die man in schlecht bezahlten Sicherheitsjobs normalerweise fand, schöpften Verdacht, wenn eine ›Videofunktionsstörung‹ zu lange anhielt.
    Doch nach Sekunden schon lächelte Jacob. Er hob den Kopf und nickte Gideon nachdrücklich zu. Dann schaltete er, wie zur Bestätigung der Neuigkeit, den Geräuschdämpfer ab.
    »Alles erledigt. Der Störer hat sich in den Sicherheitscomputer eingeloggt. Die Rekorder - sowohl Audio als auch Video - speisen jetzt einfach die Aufzeichnungen der letzten halben Stunde wieder ein. Sie sind große Sünder, diese Solarier, aber ihre Elektronik ist gut, das muss man ihnen lassen.«
    Gideon grunzte zufrieden. Für jeden Wachmann, der in der Sicherheitszentrale der Station auf die Monitore blickte, würde es aussehen, als wäre dieses Foyer wieder leer - als wären die Waffen abgegeben, als hätten die Passagiere das Foyer verlassen und als wären die Wachleute wieder auf ihre Posten zurückgekehrt. Bis jemandem auffiel, dass noch immer die gleichen Wachleute im Hangar umherliefen, obwohl ihre Schicht längst zu Ende war, würde niemand etwas bemerken. Die Waffen konnten sie freilich noch immer nicht einsetzen, ohne dass in der gesamten Station die Alarmsirenen losschrillten.
    Stash blickte ein wenig finster drein. Als früherer Anführer der Neubekehrten - der dominanteste unter ihnen, genauer gesagt -, neigte er dazu, Gideon häufiger infrage zu stellen als alle anderen.
    Stash wies auf die Waffenkammer, die noch offen stand. »Da ist besseres Zeug drin. Eine handgefertigte Schrapnellpistole - wunderschön, möchte gar nicht überlegen, was die gekostet hat -, drei Militärpulser und sogar ein Dreiläufer. Ha! Was für ein Idiot schafft so ’ne Waffe hierher. Wahrscheinlich will er auf ’ne Safari gehen, falls ihm langweilig wird. Holt sich für seine Trophäensammlung den Kopf eines Riesen-Pharao-gebers.«
    »Nein.« Gideon knurrte das Wort, doch es gelang ihm, Stash nicht anzufahren. »Ich habe es schon vorher gesagt, Stash. Vor uns liegt noch ein weiter Weg, bis wir meine Schwester gefunden haben - wir wissen nicht einmal, wo sie ist. Im Innern dieser abartigen Station wird es nicht genauso scharfe Sicherheitsdetektoren geben wie hier, aber es gibt welche. Wir setzen schon auf

Weitere Kostenlose Bücher