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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Doch die Icons auf dem Plot zeigten allmählich eine höchst komplexe Lage. Die Geisterreiter-Plattformen aktualisierten ständig die Daten über die aufkommende solarische Flotte. Nachdenklich betrachtete Honor die Sturmfront aus Mehrstufenraketen, die vor achtzehn Sekunden aus den Gondeln der Achten Flotte abgesetzt worden waren. Die massive Salve raste dem Feind entgegen, dessen Icons auf dem Plot signalrot dargestellt waren. Die Falten auf Honors Stirn vertieften sich, als Admiral Filaretas Schiffe zur Antwort ebenfalls eine ganze Wolke von Objekten absetzten – auf dem Plot rubinrot markiert.
    »Ja, Alice?«, fragte Honor, als Trumans Abbild überlebensgroß auf dem Display erschien, das gerade im oberen Quadranten des Plots aktiviert worden war.
    »Meine LAC-Vorhut und die Ortungsplattformen bestätigen, dass die Dreckskerle tatsächlich Gondeln schleppen, Honor«, erklärte der blonde Vizeadmiral ohne jede Einleitung. Sie war eindeutig verärgert, irgendetwas zwischen aufgebracht und stinksauer.
    »Ja, OPZ hat es mir schon auf den Plot gelegt.« Honor klang deutlich ruhiger als Truman. »Die Sollys haben die Gondeln gerade abgesetzt«, fuhr sie fort. »Ich bezweifle, dass sie ihre Raketen in einer Entfernung von zwanzig Millionen Kilometern abfeuern würden, wenn sie nicht auch die entsprechende Reichweite hätten.«
    »Feind startet Raketen! Entfernung eins Komma drei Lichtminuten!« meldete Captain Andrea Jaruwalski mit klarer Stimme. Es schien, als wolle Honors Operationsoffizier die Aussage ihrer Vorgesetzten bestätigen. »Beschleunigung etwa achtundvierzig Kps, Hoheit. Konstante Beschleunigung vorausgesetzt, Flugzeit vier Komma zwo Minuten. OPZ schätzt die Aufschließgeschwindigkeit an die Nahbereichsverteidigungszone auf annähernd null Komma vier neun c!«
    Honor wusste, dass die Geschwindigkeit tatsächlich noch ein bisschen besser war – beinahe zweitausend Kps besser – als das, was die Raketen Typ 23 der RMN zustande brachten. Offensichtlich war Truman der gleiche Gedanke gekommen.
    »So ein lächerlicher Blödsinn!«, fauchte sie.
    »Das bedeutet nicht, dass es nicht geschieht«, kommentierte Honor trocken.
    »Aber …« Truman stockte und gab sich dann einen Ruck.
    »Richtig, Hoheit, ja«, gestand sie deutlich ruhiger ein.
    Honor lächelte, aber das Lächeln fiel sehr dünn aus. Ihr Blick hing bereits wieder am Plot. Innerhalb von fünf Minuten konnte man nicht allzu viele Veränderungen vornehmen. Aber wenn die Raketenbeschleunigung der Sollys derart über alle Erwartungswerte hinausging, ließ sich auch nicht abschätzen, wie leistungsstark wohl deren Feuerleitsysteme und Durchdringungshilfen waren.
    ›Stark genug‹ dürfte es wohl treffen, dachte sie beißend. Das wiederum lässt vermuten …
    »Gehen wir davon aus, dass ein paar von denen durchkommen, Andrea. Loreleis absetzen! Wir werden wohl doch herausfinden müssen, wie gut die arbeiten.«
    »Loreleis absetzen, aye, Hoheit!«
    »Sobald das geschehen ist, Tango-Zwo durchführen.«
    »Tango-Zwo, aye«, bestätigte Jaruwalski erneut. Honor wandte sich wieder an Truman.
    »Alice, verschieben Sie Ihre Grenzgeschwader bis zur Bedrohungsachse!«
    »Wie weit hinaus soll der Verband?«
    »So weit, wie Sie ihn bringen können.« Honor grinste schief. »Egal, wie’s läuft, viel Zeit haben wir nicht. Also werden Sie den Verband nicht annähernd so weit hinausbringen können, wie uns beiden das lieb wäre. Wählen Sie eine Formation nach eigenem Ermessen!«
    »Schon erledigt.«
    Truman verschwand vom Display, und Honor wandte sich Commodore Mercedes Brigham zu.
    »Alices LACs werden der Abwehrzone ein wenig mehr Tiefe verleihen. Aber es sieht immer noch danach aus, als würde es uns erwischen. Ab ans Com! Erbitten Sie die Freisetzung der Systemverteidigungsgondeln!« Honor ließ die Zähne aufblitzen. »Vielleicht brauchen wir hier doch einen größeren Vorschlaghammer.«
    »Jawohl, Hoheit!«, bestätigte ihr Stabschef. Honors Aufmerksamkeit galt wieder dem Display, das über eine Standverbindung mit der Brücke von HMS Imperator Kontakt hielt.
    »Ich nehme an, Sie haben das alles mitbekommen, Rafe?«
    »Jawohl, Hoheit«, bestätigte Captain Rafael Cardones.
    »Wir können nur hoffen, dass die Loreleis den Angriff abschwächen. Aber ich fürchte, Ihre Reparaturtrupps werden einiges zu tun bekommen.« Rasch nickte Cardones, und Honor zuckte mit den Schultern.
    »Es ist Ihr Schiff, Rafe. Handeln Sie nach eigenem Ermessen!«
    »Jawohl,

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