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Hordubal (German Edition)

Hordubal (German Edition)

Titel: Hordubal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karel Capek
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lauter Buckel, wie ich auf allen vieren in der mine herumgekrochen bin; lauter Pranken und lauter Knie – weißt ja nicht, in was für Löchern ich Kohle brechen mußte! Heut' noch huste ich schwarzen Schleim, Polana. Nun ja, viel ist nicht an mir, was dir gefallen könnte; aber arbeiten kann ich, Seelchen, und du wirst sehn –
    »Hej, Amerikaner«, grimassiert Fedelesch Gejza, »hast dich noch nicht sehen lassen. Na, bist wohl gekommen, deine Landsleute freizuhalten?«
    Hordubal nickt: »Wohl, wohl, aber auf amerikanisch freihalten. Jud', bring dem Gejza ein Glas Wasser! Und wenn's dir zu wenig ist, Gejza, dann einen ganzen Eimer, wirst dir wenigstens das Maul waschen.«
    »Und was geht dich mein Maul an?« lacht Gejza. »Wenn's bloß meinem Weib gefällt.«
    Juraj verfinstert sich: was geht mich dein Weib an? Sieh mal an, freihalten! Was denn, ich könnte euch schon freihalten; Herrgott, Nachbarn, gern möchte ich mit euch trinken, Arme um die Schultern und singen, singen, bis mir die Augen zufallen. Aber für andere Sachen hab' ich meine Dollars; hab' da so eine Idee, Nachbarn, eine gute, amerikanische. Aber wartet nur, bis ich anfange, das Gestein zu sprengen. Seht doch den Hordubal, ist er verrückt geworden? Wächst wohl zu wenig Gestein bei uns? Und nach einiger Zeit – siehe da, der Amerikaner, selbst aus dem Felsen versteht er Sahne zu melken.
    Fedelesch Michal stimmt ein Lied an, die anderen fallen ein; ach, wie wohl ist einem unter den Männern. Wie lang habe ich das nicht mehr gehört – wie lang schon – – Juraj kneift die Augen zu und summt halblaut, tajda – tajda – tajda; und plötzlich, der Teufel mag wissen, was ihn so krähen macht, singt er, singt aus vollem Hals und schwingt den Leib im Takt.
    »Hej, du«, schreit Fedelesch Gejza, »wer nicht mit uns trinkt, soll auch nicht mit uns singen. Sing du daheim, Hordubal!«
    »Oder schick den Stefan her«, mengt sich Jura Fejduk ein. »Der soll besser singen können als du.«
    Hordubal erhebt sich, er hat kein Ende, fast bis an die Decke reicht er. »Sing nur, Gejza«, sagt er friedlich. »Ich wollte ohnehin schon nach Hause gehn.«
    »Und was zu Hause«, feixt Fedelesch Michal. »Hast ja den Knecht dort.«
    »Ein großer Herr«, wirft Gejza ein. »Hat sich einen Knecht für die Frau gedungen.«
    Hordubal wendet sich heftig um. »Gejza«, knirscht er zwischen den Zähnen, »wem gilt das?«
    Gejza wiegt sich spöttisch in den Knien. »Wem? Es gibt nur einen solchen Gazda hier.«
    Die Männer erheben sich. »Laß ihn, Gejza«, beschwichtigt Warwarin; jemand faßt Juraj um die Schulter und zieht ihn freundschaftlich hinaus.
    Hordubal reißt sich los und stürzt auf Fedelesch zu, fast berührt er ihn mit der Nasenspitze.
    »Wem?« röchelt er.
    »Es gibt nur einen solchen Esel«, wiederholt Fedelesch Gejza vernehmlich, und plötzlich, wie einen Hieb: »– aber Huren, wie Polana, gibt es mehr.«
    »Komm hinaus«, röchelt Hordubal und bahnt sich zwischen den Schultern der Männer einen Weg aus der Schenke. Gejza folgt ihm, klappt das Messer in der Tasche auf. Achtung, Hordubal, Achtung auf den Rücken! Aber Hordubal kümmert sich nicht darum, drängt ins Freie und Gejza hinterdrein, das Messer in der Faust, daß die Hand schwitzt.
    Alle drängen zur Schenke hinaus. Juraj wendet sich nach Fedelesch um: »Du«, knurrt er. »Komm doch!«
    Gejza, die Hand mit dem Schnappmesser am Rücken, schnaubt dumpf und rüstet sich zum Sprung; Hordubal, die Arme wie Brunnenschwengel, umklammert seine Hüften und Hände, hebt ihn empor, dreht sich herum und schleudert Gejza auf die Erde. Gejza fällt auf die Füße und zischt wütend. Hordubal abermals mit ihm auf und nieder, auf und nieder, als wolle er mit Gejza Schotter schlagen; plötzlich knicken Gejzas Knie ein und der Kerl fliegt, die Arme gebreitet, zu Boden, und krach! mit dem Kopf gegen eine Butte, und da liegt der Mensch wie ein Haufen Kleider.
    Hordubal schnauft schwer und sucht mit unterlaufenen Augen die Leute. »Hab' nicht gewußt«, brummt er entschuldigend, »daß die Butte da steht.«
    Im selben Moment kriegt er mit einer Latte eins über den Schädel und wieder und wieder. Zwei, drei, vier Menschen schlagen stumm auf Hordubals Kopf los, daß es dröhnt.
    »Abfahren«, brüllt Hordubal und schwingt im Dunkeln die Arme, schlägt auf eine Nase los, sinkt zu Boden und versucht aufzustehn –
    »Was geht da vor?« eine rasche, atemlose Stimme, und ein Hieb mit dem Ochsenziemer in den keuchenden

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