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Hordubal (German Edition)

Hordubal (German Edition)

Titel: Hordubal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karel Capek
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Haufen. Und auf die Köpfe! Jemand brüllt wütend: Achtung auf die Messer! Wasil Geritsch Wasilu verschnauft gewaltig und fuchtelt mit dem Ochsenziemer über Hordubals Leib. Juraj versucht sich aufzurichten. »Macht, daß ihr verschwindet, ihr«, poltert der Dorfschulze und schwingt den Ochsenziemer. Eh, wenn du nicht der Biro wärst, ah was, der Biro! aber ein berühmter Raufbold ist Wasil Geritsch Wasilu. Schon wagen sich auch die Weiber auf die Straße, mit verschränkten Armen, und blicken nach der Schenke aus.
    Juraj Hordubal versucht aufzustehen, sein Kopf liegt auf Wasils Schoß, und jemand wäscht ihm das Gesicht. Es ist Pjosa.
    »Das war kein ehrlicher fight , Wasil«, murrt der Amerikaner. »Sie von hinten, und zwei gegen einen –«
    Eh, Juraj, sechse sind's gewesen, die Lumpen, und alle mit Zaunlatten; hast einen Eichenschädel, daß er nicht geborsten ist. »Und Gejza?« fragt der Verprügelte.
    »Gejza hat vorläufig genug, den haben sie weggetragen«, sagt der Schulze.
    Juraj atmet befriedigt auf »Der wird jetzt auf seine Schnauze achtgeben, der Schuft«, brummt er und versucht aufzustehen, und gottlob, es geht schon, er steht schon aufrecht und hält sich den Kopf »Was wollten sie denn von mir«, wundert er sich. »Komm, Wasil, trinken wir noch eins. Sie haben mich nicht singen lassen, die Luderkerle!«
    »Geh heim, Juraj«, redet ihm der Schulze zu. »Ich begleite dich, vielleicht lauern sie dir auf.«
    »Als ob ich Angst hätte«, sagt Hordubal kampfbereit und taumelt heimwärts. Nein, ich bin nicht betrunken, Polana, aber ich hab' mich in der Schenke gerauft. Warum gerauft? Nur so, Liebchen, aus guter Laune, im Spaß haben wir unsre Kräfte gemessen mit Fedelesch Gejza.
    »Und weißt du, Wasil«, erklärt Juraj aufgeräumt, »in Amerika, da hab' ich auch einen fight gehabt, mit einem miner , mit dem Hammer ging er auf mich los. Ein Deutscher oder so was; aber die andern, die haben ihm den Hammer weggenommen, sich im Kreis herumgestellt, und jetzt los mit dem fight , aber nur mit bloßen Händen. Eh, Wasil, ich hab' da paar übers Maul gekriegt, der Deutsche aber ist zu Boden gegangen. Und niemand hat sich eingemengt.«
    »Du, Juraj«, sagt Geritsch ernst, »geh nie in die Schenke hier, sonst gibt's wieder eine Rauferei.«
    »Warum?« staunt Hordubal. »Ich tu' ihnen doch nichts.«
    »Je nun«, sagt der Vorsteher ausweichend, »mit jemandem müssen sie sich raufen. – Geh schlafen, Juraj; und morgen schick den Knecht fort.«
    Hordubal verfinstert sich. »Was sagst du da, Geritsch? Also auch du mengst dich in meine Sachen ein?«
    »Wozu einen Auswärtigen im Haus haben«, bemerkt Wasil ausweichend. »Geh, geh ins Bett. Ech, Juraj, Polana ist nicht wert, daß du dich ihretwegen schlägst.«
    Hordubal steht wie eine Säule und blinzelt. »Also auch du bist so – niedrig wie sie«, entringt es sich ihm endlich. »Da kennst du Polana nicht, du –. Nur ich kenne sie, und du untersteh dich nicht –«
    Wasil legt ihm ernst die Hand auf die Schulter. »Juraj, acht Jahre haben wir sie vor den Augen –«
    Hordubal entwindet sich ihm heftig: »Geh, geh, sonst – – Geritsch, so lange ich lebe, so wahr ein Gott über mir ist, kenne ich dich nicht, und du bist mein bester Freund gewesen.«
    Und schon wendet sich Hordubal nicht mehr um und torkelt nach Hause. Geritsch hat nur kurz geschnauft und flucht lange leise in die Nacht hinein.

XIV
    Am Morgen spannt Stefan die Pferde vor den Wagen, fährt hinunter in die Ebene. Aus dem Stall tritt Hordubal, er ist sonderbar und geschwollen, hat blutunterlaufene Augen. »Ich fahre mit dir, Stefan«, sagt er kurz.
    C-c-c, fliegt der Wagen durch den Ort, aber Juraj gibt weder auf Menschen noch auf Pferde acht. »Halt«, befiehlt er knapp hinter dem Ort, »steig ab, ich will dir etwas sagen.«
    Stefan mustert dreist, brennenden Blicks das zerschundene Gesicht des Gazda. »Nun, was ist los?«
    »Hör mal, Manya«, setzt Hordubal zögernd an, »es gibt da so ein niederträchtiges Gerede – von Polana – und von dir. Es ist Tratsch, ich weiß – aber man muß das einstellen. Verstehst du?«
    Stefan zuckt die Achseln. »Ich versteh' nicht.«
    »Du mußt fort von uns, Stefan. Es ist – wegen Polana. Um den Leuten die Mäuler zu stopfen. Es muß sein, verstehst du?«
    Stefan heftet seine frechen Augen auf die abirrenden Augen des Gazda. »Ich verstehe.«
    Juraj winkt mit der Hand. »So, und jetzt fahr los!«
    Manya steht da, die Hände verkrampft, sieht aus, als wolle

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