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Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower

Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower

Titel: Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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aufgeregten Szene von eben versank jetzt alles in stumpfe Müdigkeit. Das Boot ritt in schwingendem Gleichmaß über die Seen, was nach dem ewigen Reißen am Treibanker eine wahre Wohltat war. Hornblower stellte zu seiner Freude fest, daß sich seine überreizten Magennerven zusehends beruhigten.
    Er hatte nun schon zwei Nächte keinen Schlaf gefunden, jetzt sank ihm der Kopf auf die Brust, er lehnte sich seitwärts an Hunter und entschlummerte friedlich, während das Boot mit etwa halbem Wind in stetiger Fahrt der Küste Englands zustrebte.
    Er wachte erst spät am Tage wieder auf, als Matthews müde und verkrampft die Pinne an Carson abgab, weil er am Ende seiner Kräfte war. Von da an gingen sie Wache um Wache, einer an der Schot und einer am Ruder, die beiden anderen ruhten sich aus, so gut es gehen wollte. Hornblower ging seinen Törn an der Schot, die Pinne getraute er sich, besonders bei Nacht, nicht zu führen, weil er wußte, daß er den Kniff noch nicht herausgefunden hatte, ein Boot nur nach dem Wind zu steuern, den man auf der Wange fühlte.
    Sie hatten am folgenden Tag das Frühstück längst hinter sich, ja, es ging schon stark auf Mittag zu, als das Segel in Sicht kam.
    Einer der Franzosen sah es zuerst, und sein erregter Schrei riß alle hoch. Voraus in Luv waren drei rechteckige Marssegel über der Kimm aufgetaucht und näherten sich auf konvergierendem Kurs so rasch, daß die Fläche der Leinwand jedesmal ein Stück größer erschien, wenn das Boot wieder den Kamm einer See erreichte.
    »Was halten Sie davon, Matthews?« fragte Hornblower, während die Franzosen wie ein aufgeregter Bienenschwarm durcheinanderschwatzten.
    »Ich kann noch nichts Bestimmtes sagen, Sir«, meinte Matthews unsicher, »was man bis jetzt sehen kann, will mir allerdings nicht gefallen. Bei dieser Brise müßte das Schiff auf jeden Fall seine Bramsegel führen und die Untersegel natürlich auch. Warum, frage ich, tut es das nicht? Und der Schnitt des Klüvers kommt mir auch verdächtig vor, Sir. Hm, ich möchte fast sagen, es könnte ein Franzmann sein, Sir.«
    Jedes Schiff auf friedlicher Reise führte natürlich alle Segel, die es tragen konnte. Jenes Schiff dort tat das offenbar nicht.
    Also konnte man schließen, daß es in Kriegsdiensten stand.
    Aber auch in diesem Fall durfte man sogar hier in der Biskaya eher damit rechnen, einem Briten zu begegnen als einem Franzosen. Hornblower sah sich das Fahrzeug lange und gründlich an. Es war nicht besonders groß und doch als Vollschiff getakelt. Jetzt kam schon ab und zu der Rumpf über der Kimm zum Vorschein - ein Glattdecker mit einer Reihe Geschützpforten -, man sah ihm seine Schnelligkeit schon von weitem an.
    »Der Schlitten sieht mir von vorn bis hinten nach einem Franzosen aus, Sir«, bemerkte Hunter, »wenn mich nicht alles täuscht, ist das ein Kaperschiff.«
    »Klar zum Halsen!« befahl Hornblower.
    Sie brachten das Boot vor den Wind und kehrten dem Schiff jetzt das Heck zu. Aber im Krieg gilt das gleiche Gesetz wie im Dschungel, wer flieht, fordert damit zu Verfolgung und Angriff heraus. Das Schiff setzte seine Untersegel und Bramsegel und fegte hinter ihnen her. Es passierte sie in einer Kabellänge Abstand und drehte dann vor ihnen bei, so daß es kein Entkommen mehr gab. An der Reling drängte sich ein seltsames Volk, die Besatzung schien für ein Schiff dieser Größe ungewöhnlich zahlreich zu sein. Jetzt drang von drüben ein Anruf über das Wasser. Die Worte waren französisch. Die englischen Matrosen ergingen sich in wilden Flüchen, als der französische Kapitän begeistert Antwort gab und seine Besatzung das Boot längsseit brachte.
    Ein gutaussehender junger Mann in pflaumenblauem Rock mit Spitzenkragen begrüßte Hornblower, als er das Deck betrat.
    »Willkommen auf der Pique , Monsieur«, sagte er auf französisch. »Ich bin Kapitän Neuville, Kommandant dieses Kaperschiffs. Und mit wem habe ich die Ehre?«
    »Fähnrich Hornblower von Seiner Britischen Majestät Schiff Indefatigable «, knurrte ihn Hornblower an.
    »Monsieur scheinen schlechter Laune zu sein«, sagte Neuville. »Ich bitte Sie, regen Sie sich nicht über die Wechselfälle des Krieges auf. Sie werden bis zu unserem Einlaufen an Bord dieses Schiffes jede Bequemlichkeit genießen, die wir Ihnen auf See irgend bieten können. Fühlen Sie sich also ganz zu Hause. Die Pistolen in Ihrem Koppel sind Ihnen zum Beispiel sicher recht lästig, erlauben Sie mir daher, daß ich Sie von ihrem Gewicht

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