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Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower

Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower

Titel: Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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sieht man dich gar nicht an Bord kommen.«
    Die Kameraden waren alle an Deck, als Hornblower, den Säbel umgeschnallt, in schneeweißer Hose und Schnallenschuhen von Bord ging. Sein Bündel Logbücher trug er unter dem Arm und sein Zeugnis über Nüchternheit und gute Führung wohlverwahrt in der Tasche. Der winterliche Nachmittag war schon weit vorgeschritten, als er zur Santa Barbara gerudert wurde und dort an Bord stieg, um sich beim Wachhabenden Offizier zu melden.
    Die Santa Barbara war eine der Prisen, die Rodney im Jahre 1780 vor Cadiz aufgebracht hatte. Seitdem verrottete sie hier ohne Masten an ihrer Mooring und diente im Frieden als Vorratslager, im Kriege als Gefangenenhulk. Soldaten in roten Röcken mit geladenen Musketen und aufgepflanzten Bajonetten bewachten die Fallreeps. Die Karronaden auf Back und Achterdeck waren binnenbords und abwärts gerichtet, so daß sie das Mitteldeck bestreichen konnten, wo eben ein paar unglückliche, in Lumpen gehüllte Gefangene Luft schnappten.
    Als Hornblower das Oberdeck betrat, wehte ihm aus den unteren Räumen ein übler Gestank entgegen, wo zweitausend Gefangene zusammengepfercht leben mußten. Hornblower meldete sich beim Wachhabenden Offizier an Bord und unterrichtete ihn über den Zweck seines Kommens.
    »Wer hätte das gedacht?« sagte der Wachhabende Offizier, ein älterer Leutnant mit weißen Haaren, die ihm bis auf die Schultern herabfielen, und musterte Hornblower, der in makelloser Uniform, die Aktentasche unter dem Arm, vor ihm stand. »Fünfzehn Ihrer Sorte sind schon an Bord und - ach, du lieber Himmel, schauen Sie nur!«
    Eine ganze Flottille kleiner Boote strebte auf die Santa Barbara zu, und in jedem Boot saß mindestens ein Fähnrich in Dreispitz und weißer Hose, manche brachten sogar vier bis fünf.
    »Jedem besseren jungen Herrn in der Mittelmeerflotte steht eben der Sinn nach den Epauletten«, meinte der Leutnant. »Was wird die Prüfungskommission sagen, wenn sie sieht, wie viele sich da bewerben wollen? Weiß Gott, ich möchte nicht in eurer Haut stecken, nicht um viel. Aber gehen Sie einstweilen achteraus, und warten Sie dort in der Kammer an Backbord.«
    In dem angegebenen Raum herrschte bereits eine drangvolle Enge. Als Hornblower eintrat, blickten ihm fünfzehn Augenpaare neugierig entgegen. Die Anwärter gehörten den verschiedensten Altersstufen von fünfzehn bis vierzig Jahren an, alle trugen ihre beste Uniform, und alle waren aufgeregt, ein paar hatten sogar Nories Handbuch aufgeschlagen auf den Knien und überlasen noch einmal rasch, was sie nicht genau im Kopf hatten. Eine kleine Gruppe ließ eine Flasche von Hand zu Hand wandern und trank sich damit Mut an.
    Hornblower war kaum eingetreten, als ihm ein ganzer Strom von Neuankömmlingen folgte. Die Kammer füllte sich immer mehr und war bald gedrängt voll Menschen. Nur die Hälfte der vierzig Prüflinge fand noch einen Sitzplatz, die übrigen mußten stehen.
    »Vor vierzig Jahren«, meldete sich eine entrüstete Stimme aus dem Hintergrund, »marschierte mein Großvater mit Clive, um die Plünderung Kalkuttas zu rächen, er würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüßte, wie man heute mit seinem Enkel umspringt.«
    »Da nehmen Sie einen Schluck aus der Pulle«, sagte ein anderer, »und schlagen Sie sich die dummen Gedanken aus dem Kopf!«
    »Wir sind unser vierzig«, bemerkte ein langer, klapperdürrer Fähnrich mit kaufmännischem Gehaben, als er mit zählen fertig war, »ich bin nur gespannt, wie viele bestehen werden. Ob wohl fünf zusammenkommen?«
    »Ich sage, schlagt euch die Dummheiten aus dem Kopf«, fuhr der Trinker in der Ecke mit weinseliger Stimme dazwischen und stimmte zur Bekräftigung einen Kantus an: »Laßt die Grillen, laßt die Sorgen, denket nicht mehr an das Morgen...«
    »Schluß, Schluß!« unterbrach ein anderer. »Horcht lieber!«
    Vom Oberdeck her hörte man das langgezogene Zwitschern der Bootsmannspfeifen, dann ertönte ein lauter Befehl. »Ein Kapitän kommt an Bord«, bemerkte einer dazu. Ein anderer peilte durch den Türspalt hinaus: »Dreadnought Foster«, berichtete er.
    »Herzlichen Glückwunsch, der quetscht einen aus bis aufs Blut«,meinte ein dicker junger Fähnrich, der bequem mit dem Rücken am Schott saß. Wieder zwitscherten die Pfeifen.
    »Das ist Harvey von der Werft«, meldete der Ausguck.
    Der dritte Kapitän folgte ihm auf dem Fuße.
    »Der schwarze Charlie Hammond«, sagte der Ausguck, »schaut aus, als ob ihm die Felle weggeschwommen

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