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Hornblower 08 - Der Kommodore

Hornblower 08 - Der Kommodore

Titel: Hornblower 08 - Der Kommodore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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ein solches Kommando. Jetzt bist du ein Admiral in petto.«
    Nichts konnte beruhigender auf Hornblower wirken als gerade diese Äußerung. Er amüsierte sich im stillen über ihre kleine Entgleisung. Sie wollte natürlich sagen, daß er ein Admiral im kleinen, im Taschenformat, oder, französisch ausgedruckt, en petit war. En petit hieß aber etwas ganz anderes als das italienische in petto, das soviel bedeutete wie ›in der Brust‹ .
    Ernannte der Papst einen Kardinal in petto, so bedeutete das, daß er die Ernennung vorläufig geheimhielt und nicht veröffentlichte. Es machte Hornblower einen riesigen Spaß, ausgerechnet von Barbara einen solchen sprachlichen Lapsus zu hören. Das gab ihr wieder einen menschlichen Zug und bewies ihm, daß sie eben doch aus keinem anderen Holz geschnitzt war als er selber. Gleich wurde ihm das Herz wieder warm, aber diesmal mischten sich zärtlichste menschliche Regungen in die Leidenschaft seiner Liebe. Mit einem letzten Schwanken und lautem Gekreisch der Bremsen kam die Kutsche zum Stehen, und der Schlag wurde aufgerissen. Hornblower sprang gleich heraus und war erst Barbara beim Aussteigen behilflich, dann sah er sich um. Es wehte stürmisch, die Windrichtung war zweifellos West zu Nord. Heute morgen hatte noch eine kräftige südwestliche Brise gestanden, der Wind schoß also aus und legte dabei an Stärke zu. Noch ein bißchen mehr nördlichen Einschlag und sie waren gezwungen, in den Downs vor Anker liegenzubleiben, um das Rückdrehen des Windes abzuwarten.
    Verlor er also jetzt auch nur eine Stunde, so konnte das leicht den Verlust von ganzen Tagen zur Folge haben. Himmel und Wasser waren gleichmäßig grau, und die See war mit weißen Schaumköpfen gesprenkelt. Draußen sah man den Ostindien-Geleitzug vor Anker liegen, für seinen Bedarf brauchte der Wind nur noch eine Kleinigkeit weiter auszuschießen, dann konnte er Anker lichten und seine Ausreise kanalauswärts antreten. Weiter nördlich lagen andere Fahrzeuge, wahrscheinlich war das die Nonsuch mit ihrem Verband, sie waren aber zu weit entfernt, als daß man sie ohne Glas hätte ausmachen können. Der Wind pfiff ihm um die Ohren und zwang ihn, seinen Hut ordentlich festzuhalten. An der Holzmole, jenseits der Straße, lag ein Dutzend Deal-Logger.
    Brown stand in der Nähe und wartete auf Befehle, während Kutscher und Diener das Gepäck aus dem Verschlag des Wagens holten.
    »Ich möchte mich von einem dieser Schmugglerfahrzeuge an Bord setzten lassen, Brown«, sagte Hornblower, »handle du den Preis für mich aus.« Natürlich hätte er durch Signal vom Kastell aus ein Boot von der Nonsuch anfordern können, aber darüber wäre wieder viel kostbare Zeit vergangen. Barbara stand neben ihm und hielt ihren Hut, ihr Kleid wehte im Wind wie eine Flagge. Heute morgen waren ihre Augen grau - wären See und Himmel blau gewesen, dann hätte sich bestimmt auch ihre Farbe in Blau verwandelt. Sie zwang sich ein Lächeln ab.
    »Wenn du dich mit einem der Logger hier an Bord setzen läßt, Liebster«, sagte sie, »dann möchte ich gern mitkommen.
    Der Logger könnte mich nachher zurückbringen.«
    »Du wirst aber dabei sehr naß werden und frieren«, sagte Hornblower. »Bei diesem Wetter und dazu noch hart am Wind, das wird bestimmt keine angenehme Fahrt werden.«
    »Glaubst du denn wirklich, daß mir das etwas ausmacht?« sagte Barbara. Aufs neue fuhr ihm der Gedanke, sie verlassen zu müssen, wie ein Stich durchs Herz.
    Da kam auch Brown wieder zurück, und mit ihm erschienen ein paar Dealer-Bootsleute. Sie hatten Tücher um den Kopf gewunden und trugen Ringe in den Ohren, ihre windgegerbten und salzgebeizten Gesichter waren braun wie Nußbaumholz. Sie machten sich sogleich über Hornblowers Seekisten her, um sie auf die Pier zu schaffen, und hantierten damit, als handelte es sich um federleichtes Spielzeug. Nun, in neunzehn Kriegsjahren hatten sie wohl schon die Seekisten unzähliger Offiziere zur Mole von Deal getragen. Brown folgte ihnen, und Hornblower mit Barbara machten den Beschluß. Hornblower hielt mit festem Griff die Ledermappe umklammert, die seine ›ganz geheimen Befehle‹ enthielt.
    »Morgen, Käptn!« Der Kapitän des Loggers hob zur Begrüßung die Hand an die Stirn. »Morgen, Mylady!
    Anständige Brise heute, mehr könnte man sich gar nicht wünschen. Sie kommen sogar noch in Luv von den Goodwins klar, Käptn, auch mit den Dwarstreibern von Kanonenbooten.
    Und wenn Sie einmal die Downs hinter sich haben, dann

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