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Hornblower 11 - Zapfenstreich

Hornblower 11 - Zapfenstreich

Titel: Hornblower 11 - Zapfenstreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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nur ein halbes Dutzend Freunde erwartet hatten.
    Da, nun ging es los! Der Knall einer Pistole drang gegen den Wind herüber. Nach der getroffenen Vereinbarung sollte die Meadowsbesatzung von ihren Pistolen Gebrauch machen, sobald sie an Deck gelangte, um die überraschten Franzosen zu erschrecken und in panische Angst zu versetzen. Zwanzig Mann, die plötzlich an Deck erschienen und mit ihren Pistolen um sich schossen, waren bestimmt in der Lage, diese Wirkung zu erzielen. »Auf Riemen! Bug!« Das Boot schor unter den Fockrüsten bei der Brigg längsseit. Damit lag es schräg gegenüber der Stelle, von der Lärm und Geschrei herübertönten, weil dort Meadows geentert war. Ein Dutzend Männer, darunter Hornblower selbst, griffen sofort nach den Wanten. Es war ein wahres Wunder, daß das Boot nicht kenterte, denn selbst ältere Deckoffiziere konnten noch so gedankenlos und draufgängerisch sein wie die jüngsten Matrosen, wenn es einmal wirklich ums Ganze ging. »Los, packt sie, wo ihr sie kriegen könnt!« rief Hornblower. Was sollten hier formelle Kommandos. Diese Männer brauchten keine Führung. Das Boot kam hoch, als die Schar mit den schwarzen Gesichtern in die Rüsten sprang. Hornblower erreichte das Deck nicht als erster, aber doch als fünfter oder sechster. Sie fanden keinen Widerstand, wenn auch viele Männer auf dem schwacherleuchteten Deck umherrannten. Da war ein Niedergang. In diesem Augenblick tauchte aus ihm eine Gestalt mit weißem Gesicht auf. Der Mann war eben halbwegs an Deck gelangt, da traf ihn die Axt eines Mannes mit schwarzem Gesicht, und der Franzose stürzte den Niedergang wieder hinunter.
    Jetzt rannte so ein Kerl Hornblower an und stieß ihn beiseite, daß er beinahe hingefallen wäre. Dennoch drohte ihm in diesem Augenblick keine Gefahr, denn der eilige Franzose wollte nur unter Deck und warf sich förmlich den Niedergang hinunter.
    Ihm auf dem Fuße folgte noch ein Dutzend anderer, von panischer Angst gejagter Gestalten, eine verschreckte Herde, die von zwei Schwarzgesichtern mit geschwungenen Entermessern verfolgt wurde. Als die Gesellschaft in der Tiefe verschwunden war, beugte sich Hornblower über den Niedergang und schoß mit der Pistole in die Menschenmasse am Fuß der Treppe.
    Wahrscheinlich war dies die wirkungsvollste Verwendung des einzigen Schusses, der ihm zur Verfügung stand, denn damit hielt er am besten die anderen Franzosen vom Niedergang fern, die jetzt wahrscheinlich versuchten heraufzukommen.
    »Schließen Sie sofort diesen Niedergang«, rief Hornblower, »Wise, verschalken Sie ihn. Die Steuermannsmaate helfen Wise.
    Die anderen folgen mir.«
    Mit gezogenem Säbel eilte er nach achtern. Ein paar verstörte Gestalten kamen auf sie zugestürzt. Sie hatten weiße Gesichter, also wurden sie niedergemacht. Für Gefühle war jetzt keine Zeit.
    Hornblower dachte im letzten Augenblick daran, ein lautes Geschrei anzustimmen. Wenn es achtern echte Gegenwehr gab, dann verlor sie bestimmt an Entschlossenheit, sobald lautes Kampfgeschrei das Nahen des Gegners verriet. Jetzt tat sich plötzlich ein helles Rechteck auf, darin sah er eine weiße Gestalt in weißem Hemd, weißer Kniehose und mit weißem Gesicht, die eben heraustrat. Das war bestimmt der französische Kommandant, der aus seiner Kajüte kam. Kaum war er draußen, da trat ihm eine riesige Gestalt mit gezücktem Entermesser entgegen. Hornblower sah, wie der französische Kommandant mit gestrecktem Arm und gebeugtem Knie einen klassischen Ausfall machte und wie das Entermesser blitzend niedersauste.
    Dann stürzten beide Gestalten an Deck und verschwanden so aus seinem Gesichtsfeld.
    Die Schlacht, wenn man sie so nennen konnte, war fast vorüber. Den völlig überraschten, unbewaffneten Franzosen blieb nichts anderes übrig, als ihr nacktes Leben zu retten. Aber jede Gestalt mit einem weißen Gesicht wurde erbarmungslos rund um das Deck gejagt und fiel schließlich den Männern zum Opfer, die vor Blutdurst und Aufregung halb von Sinnen waren.
    Nur eine einzige Gruppe, die an Deck kriechend um Erbarmen flehte, blieb von diesem Schicksal verschont. Auch von diesen Leuten wurden noch einige umgebracht, aber dann war der Blutdurst gesättigt, und die Überlebenden wurden in einer Ecke an der Heckreling zusammengetrieben. Hornblower vermutete, daß einige Franzosen Zuflucht in der Takelage gesucht hatten und sich dort versteckt hielten, aber mit denen wurden sie später fertig.
    Er sah sich an Deck um, wo die in den Wanten

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