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Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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entstand, nachdem die ersten Kolonien und Siedlungen gegründet wurden."
    „Dann bekleidet deine Mutter ja einen hoch renommierten Posten." Libby war schon jetzt ganz eingeschüchtert.
    „Ja, sie geht völlig darin auf. Und lachen kann sie! Ihr Lachen füllt ganze Räume. Sie und mein Vater haben sich in Dublin kennen gelernt. Sie war dort als Anwältin tätig, und er machte gerade Ferien. Sie fügten sich zusammen und endeten in Philadelphia."
    Libby trat den Boden fest. Es war unmöglich, nicht die Zuneigung aus Cals Stimme herauszuhören, und ebenso unmöglich, sie nicht zu verstehen. „Und dein Bruder?"
    „Jacob ist ein starker Typ. Er hat den Verstand meiner Mutter geerbt und das aufbrausende Temperament von ihrem Großvater, wie sie behauptet. Bei Jacob weiß man nie so genau, ob er einen angrinst oder einem gleich eins ans Kinn gibt. Er studierte Jura, und als er davon genug hatte, stürzte er sich in die Astrophysik. Er sammelt Probleme, damit er sie dann auseinander sortieren kann. Er ist ein elender Schuft", sagte Cal liebevoll, „aber er hat denselben unerschütterlichen und unschätzbaren Sinn für Loyalität wie mein Vater."
    „Magst du deine Familie?" fragte Libby. Als Cal aufschaute, erläuterte sie ihre Frage etwas genauer. „Was ich meine - die meisten Menschen lieben ihre Familie als Ganzes, aber sie müssen die einzelnen Mitglieder deshalb nicht unbedingt mögen."
    „Doch, ich mag sie." Cal schaute zu, wie Libby den Spaten wieder auf dem Flugrad befestigte. „Und sie würden dich auch mögen."
    „Wenn du mich mitnähmst, könnte ich sie kennen lernen." Libby biss sich auf die Lippe und schaute Cal lieber nicht an. Sie hätte diesen Gedanken nicht aussprechen sollen.
    „Libby ..." Cal stand auf, trat hinter sie und hielt die Hände über ihre Schultern, ohne sie zu berühren.
    „Ich habe die Vergangenheit studiert", sagte sie schnell. Sie drehte sich um und fasste seine Unterarme. „Wenn du mich mitkommen ließest, hätte ich die Möglichkeit, auch die Zukunft zu studieren."
    Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. Tränen schimmerten in Libbys Augen. „Und deine Familie?"
    „Sie würde verstehen. Ich würde einen Brief hinterlassen und alles erklären."
    „Deine Eltern würden dir nicht glauben", wandte Cal ein. „Sie würden jahrelang nach dir suchen und sich fragen, ob du überhaupt noch am Leben bist. Libby, merkst du denn nicht, dass dies das Problem ist, das mich zerreißt? Meine Leute wissen nicht, wo ich bin und was passiert ist. Ich weiß genau, dass sie inzwischen darauf warten zu hören, ob ich noch lebe oder nicht."
    „Ich würde es schaffen, meine Eltern zu überzeugen." Libby merkte selbst, wie verzweifelt ihre Stimme klang. „Wenn sie wissen, dass ich glücklich bin und das tue, was ich tun will, dann werden sie es verstehen."
    „Vielleicht. Ja, wenn sie Gewissheit haben. Aber ich kann dich nicht mitnehmen, Libby."
    Libby ließ die Hände sinken und trat einen Schritt zurück. „Nein, natürlich nicht. Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Ich glaube, ich habe mich da wohl in etwas hineingesteigert, das ..."
    „Nicht doch, Libby." Er fasste ihre Arme und zog sie zu sich heran. „Glaube nicht, ich wollte dich nicht mitnehmen. Das Gegenteil ist der Fall. Es ist keine Entscheidung zwischen richtig und falsch, Libby. Wenn ich sicher sein könnte, und wenn keine Risiken zu befürchten wären, dann würde ich dich sogar gegen deinen Willen an Bord schleppen."
    „Risiken?" Libby erschrak. „Was für Risiken?"
    „Nichts ist narrensicher."
    „Rede mit mir nicht wie mit einer Närrin! Welche Risiken?"
    Es gab ein Berechnungsergebnis, das er Libby gestern Abend nicht genannt hatte. „Der Wahrscheinlichkeitsfaktor für den reibungslosen Ablauf der Zeitreise beträgt 76.4."
    „76.4", wiederholte Libby. „Man braucht kein Rechengenie zu sein, um herauszubekommen, dass der Wahrscheinlichkeitsfaktor für das Misslingen 23.6 beträgt. Was geschieht, wenn das Experiment fehlschlägt?"
    „Das weiß ich nicht." Aber vorstellen konnte er es sich. Ins Schwerefeld der Sonne gezogen zu werden und dort zu verglühen wäre noch das Schmerzloseste. „Jedenfalls werde ich es nicht darauf ankommen lassen, so gern ich dich auch mitnehmen würde."
    Libby wollte nicht hysterisch werden, denn das würde ja auch nichts nützen. Also holte sie dreimal tief Luft, und dann hatte sie sich wieder einigermaßen im Griff. „Caleb, würdest du die Erfolgsaussichten

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