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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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unterzubringen.
    „Wohin?“, flüsterte Scarlett.
    „Folge mir.“ Wenn Richard ehrlich war, wusste er nicht, in welche Richtung sie laufen sollten. Zwar hatte er genau aufgepasst, als man sie vom Speiseraum durch ein Gewirr von Fluren und Gängen und dann zwei Treppen hinaufgeführt hatte, aber selbst wenn es ihm gelang, zum Eingang zurückzufinden, zweifelte er nicht daran, dass er verschlossen und bewacht sein würde. Und wenn sie umstellt wurden, nützte ihm auch sein Revolver nichts. Ihm war klar, dass ihnen nicht viel Zeit blieb, einen Weg nach draußen zu finden. Irgendjemand musste den Schuss gehört haben und suchte wahrscheinlich schon nach der Ursache.
    Sie erreichten das Ende des Flurs, hasteten durch einen Bogen, der von zwei ineinander verschlungenen Löwen aus Onyx bewacht wurde, und landeten am oberen Absatz der Treppe mit ihrem goldenen Geländer und dem roten Teppich. Sie rannten die Stufen hinunter, doch unten in der Halle packte Scarlett Richard am Arm und riss ihn zurück. Oben auf einem Balken war eine Überwachungskamera montiert und anders als der Metalldetektor schien sie in Betrieb zu sein, denn das rote Lämpchen blinkte im Halbdunkel. Sie waren noch außerhalb ihrer Reichweite, aber ein Schritt weiter und die Kamera würde sie erfassen.
    „Was jetzt?“, flüsterte Scarlett.
    „Der Lieferanteneingang. Es muss irgendwo einen geben …“
    Sie fanden den Rückweg in den Speiseraum und gelangten durch die Schwingtür in die Küche. Dort waren keine Kameras und falls Wachleute im Palast unterwegs waren, begegneten sie keinem von ihnen. Sie rannten an den Edelstahl-Arbeitsplatten, den Kühlschränken und Herden vorbei. Hier wurde das ganze Essen zubereitet. Aber es musste auch irgendwo angeliefert werden.
    Auf der anderen Seite der Küche war eine Doppeltür am Ende eines kurzen Gangs. Richard hätte es nicht erklären können, aber er war sicher, dass sie den Lieferanteneingang gefunden hatten. Er eilte darauf zu und merkte zu spät, dass es ein Fehler gewesen war, weil es dort noch einen weiteren Korridor gab, in dem ein Mann im Schatten stand. Ein Wachmann, der sofort hervortrat, die geladene Waffe im Anschlag. Er starrte Richard und Scarlett verblüfft an und sagte etwas auf Arabisch. Richard rührte sich nicht. Er hatte immer noch den Revolver in der Hand und überlegte, ob er ihn schnell genug heben und abfeuern konnte. Der Wachmann zielte direkt auf ihn und er war weniger als fünf Meter entfernt. Er würde Richard erschießen, bevor er selbst getroffen wurde – aber wenigstens gab das Scarlett die Chance zur Flucht. Der Ausgang war so nah! Richard verfluchte sich dafür, dass er nicht besser aufgepasst hatte.
    Glas klirrte. Der Wachmann verdrehte die Augen und klappte zusammen. Richard brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass ihn jemand niedergeschlagen hatte. Dann tauchte Jaheda auf, die den abgebrochenen Hals einer Champagnerflasche in der Hand hielt.
    Die beiden sahen sich nur an.
    „Sie …“, sagte sie.
    „Jaheda.“
    „Ich war bei Ihrem Zimmer. Ich habe nach Ihnen gesucht.“ Ob das stimmte? Das Gesicht der Frau, das immer noch teilweise durch das schwarze Kopftuch verborgen war, zeigte keine Regung.
    Sie war nicht allein gekommen.
    Hinter ihr stand ein Mann, gekleidet in die Fetzen von etwas, das einmal eine blaue Hose und ein weißes Hemd gewesen waren. Richard wusste sofort, dass es der Pilot sein musste, Larry Carter. Er war schwer geschlagen worden. Richard sah die Peitschenstriemen, über denen das Blut auf seinem Hemd getrocknet war, und eine Seite seines Gesichts war geschwollen. Sein sandfarbenes Haar war verfilzt und struppig. Er sah aus, als hätte er seit einer Woche nichts mehr gegessen.
    „Wer zum Teufel seid ihr?“, fuhr er sie an.
    „Ich bin Richard Cole. Das ist Scarlett.“
    „Was wollt ihr hier?“ Er schien nicht erfreut, sie zu sehen. Im Gegenteil – er wirkte trotzig und feindselig.
    „Nun, eigentlich sind wir gekommen, um Sie hier rauszuholen.“
    „Ach, ehrlich? Und wieso das?“
    „Jetzt ist nicht die Zeit zum Plaudern“, unterbrach Jaheda ihn. „Das können Sie machen, wenn Sie von hier verschwunden sind. Ich habe hier den Mann, den Sie wollten. Ich habe meinen Teil des Handels eingehalten und ihn aus der Zelle geholt. Aber jetzt müssen Sie gehen. Und zwar weit weg.“
    Sie eilte auf die Türen zu, die Richard bereits entdeckt hatte. Carter war zwar aus seinem Verlies befreit, aber seine Hände waren immer noch hinter dem Rücken

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