Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
Vom Netzwerk:
Fünf waren verschwunden.

EPILOG

27
     
     
    Ein Epilog ist ein kurzes Kapitel am Ende eines Buches. Das ist ein literarischer Ausdruck, der Ausklang oder Nachwort bedeutet. Keine Ahnung, wieso ich mich gerade jetzt daran erinnere. Ich glaube, Miss Keyland hat ihn mir vor sehr langer Zeit beigebracht. Und das ist auch so eine komische Sache. Ich habe mit ihr begonnen, diese Geschichte zu erzählen, und beende sie auch mit ihr – was sie eigentlich gar nicht verdient, weil sie ein echtes Miststück war.
    Es gibt so vieles zu berichten, was nach der Antarktis passiert ist. Ich könnte ein ganzes Buch darüber schreiben, was ich vielleicht eines Tages auch tun werde. Allerdings finde ich, dass ich im Moment mehr als genug geschrieben habe. Meine Aufgabe ist jetzt nur noch, alle losen Enden zu verknüpfen. Und vielleicht das eine oder andere hinzuzufügen.
    Nachdem Matt und die anderen verschwunden waren, haben wir ein paar Sachen eingepackt und sind zum Strand hinuntergegangen.
    Wir haben kaum geredet, denn nachdem wir so viel gegessen und getrunken hatten, fühlten wir uns müde und vollgefressen. Außerdem war es mitten in der Nacht, was man natürlich nicht merkte. Am Strand erwarteten uns bereits ein paar Soldaten von der Duc d’Orleans mit einem Schlauchboot und so verließen wir Oblivion.
    Der Kapitän weigerte sich, den Anker zu lichten, bevor wir ihm erzählt hatten, was passiert war. Ihn interessierte besonders, wieso die Atomsprengköpfe nicht explodiert waren, was ich eigentlich ziemlich nebensächlich fand. Als er erfuhr, dass die Alten besiegt waren, konnte er es kaum glauben und hat sich wohl auch ein bisschen geschämt. Immerhin war er geflohen und hatte uns zurückgelassen, und er wäre auch nicht zurückgekommen, wenn seine Maschinen und Steuerungssysteme nicht vollkommen verrücktgespielt und ihn zur Umkehr gezwungen hätten. Er war überzeugt gewesen, dass er in den Tod fuhr, dass die Alten die Kontrolle über sein Schiff übernommen hatten. Deshalb waren er und seine Männer unglaublich erleichtert, dass alle anderen fort waren und nur wir am Strand gewartet hatten.
    Bevor wir losfuhren, bestand er darauf, noch einmal auf das Schelf zu steigen und sich selbst zu überzeugen. Natürlich gab es nicht mehr viel, das er sich ansehen konnte. Die Festung war weg, das Eis unberührt und abgesehen von den Flugzeugen, den Zelten und den beiden Grabsteinen mit den fünfzackigen Sternen wies nichts darauf hin, dass hier irgendetwas passiert war. Der Kapitän erkannte jedoch sofort, dass etwas passiert sein musste. Das verriet ihm ein Blick in den Himmel und aufs Meer, auf die Vögel, die zurückgekehrt waren, und die Pinguine, die durchs Wasser schossen. Als er aufs Schiff zurückkam, konnte er es immer noch nicht glauben und bedrängte uns auf der gesamten Heimreise, ihm alles zu erzählen.
    Was mich betraf, war ich nicht mehr zu sprechen, und falls irgendwelche hochtrabenden Gespräche geführt wurden, bekam ich davon nichts mit. Ich hatte eine Kabine mit einer Koje bekommen, und soweit ich mich erinnern kann, habe ich die nächsten vierundzwanzig Stunden durchgeschlafen, während die Duc d’Orleans Kurs auf Europa nahm. Es musste schwierig für den Kapitän sein, denn er war der ranghöchste Offizier und damit für das Schiff verantwortlich – aber er war auch ein Deserteur der französischen Marine, der aus eigenem Entschluss aufgebrochen war, um gegen die Alten zu kämpfen. Jetzt wusste er nicht recht, wohin er fahren sollte. Außerdem waren viele seiner Männer gestorben und er fühlte sich für sie verantwortlich. Ich unterhielt mich ein paar Mal mit ihm und fand ihn ganz nett. Ich wünschte ihm, dass er keinen Ärger bekommen würde, aber ich war guter Hoffnung. Jeder, der gegen die Alten gekämpft hatte, wurde als Held gefeiert … auch Commander David Cain von der US Pole Star. Er wurde sogar Vizepräsident der Neuen Vereinigten Staaten von Amerika. Die Menschen verziehen ihm recht schnell, wie nutzlos er gewesen war.
    Ich wollte nicht über Oblivion reden – und schon gar nicht mit dem Kapitän. Meine Kabine lag neben der von Matts Freund Richard Cole und wir hatten eine Verbindungstür, was dazu führte, dass wir uns auf der Heimreise anfreundeten. Er erzählte mir nie, was genau in der Festung passiert war, aber ich hörte ihn oft im Schlaf weinen und wusste, dass es ihm Albträume verursachte. Wenn ich ehrlich war, machte Lohan mich nervös, und ich ging ihm aus dem Weg. Ich fand, dass er

Weitere Kostenlose Bücher